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Antrag nach Mitternacht

Antrag nach Mitternacht

Titel: Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Camp
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Wunsch, die Frau möge endlich gehen, damit sie wieder mit Sinclair allein war.
    Würde Mrs Wilberforce endlich fort sein, würde sie Fenton am liebsten sagen, sie wolle keine weiteren Besucher empfangen. Allerdings wüsste sie dann keine Erklärung für Sinclairs Anwesenheit zu geben. Die Regeln des höflichen Betragens verlangten ohnehin von ihm, noch vor Mrs Wilberforce das Haus zu verlassen. Er war also schon jetzt länger bei ihr als für einen Besuch am Nachmittag üblich. Ob Mrs Wilberforce diesen Fauxpas bemerkt hatte? Oder war sie viel zu begeistert von der Gelegenheit gewesen, sich mit dem Duke zu unterhalten?
    Plötzlich überraschte sie Sinclair, indem er aufstand und erklärte, er müsse nun wieder gehen. Nur mit Mühe konnte sich Francesca daran hindern, ihn zurückzuhalten. Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande und gab ihm die Hand. „Es war sehr nett von Ihnen, mich zu besuchen“, sagte sie förmlich.
    „Ich hoffe, ich kann das bald wiederholen“, meinte er lächelnd.
    Bei seinen Worten blickte sie in seine Augen und entdeckte in ihren Tiefen ein spitzbübisches Grinsen. „Oh. Ja, bitte tun Sie das. Ich würde Ihnen gerne meinen Garten zeigen.“
    „Ich bin davon überzeugt, dass er wunderschön ist. Auf Wiedersehen, Lady Haughston.“
    „Duke.“
    Danach wurde sie auf eine Geduldsprobe gestellt, da Mrs Wilberforce lange keine Anstalten machte, ebenfalls aufzubrechen. Stattdessen redete sie in einem fort über die freundliche Art des Dukes, darüber, dass er keinerlei Arroganz erkennen ließ und wie gut er doch aussah, bis Francesca am liebsten laut geschrien hätte. Stattdessen jedoch lächelte und nickte sie mechanisch, steuerte aber so gut wie nichts zur Unterhaltung bei, damit die nicht noch mehr in die Länge gezogen wurde.
    Kaum war Mrs Wilberforce endlich fort, eilte Francesca durch den Flur und verließ das Haus durch die Hintertür, die in den kleinen Garten führte. Der war zwar von Mauern umschlossen, aber gleich daneben verlief eine schmale Gasse zum Dienstboteneingang, die am Gartentor endete. Dorthin war sie jetzt unterwegs, wobei sie hoffte, dass Sinclair ihre Bemerkung richtig gedeutet hatte.
    Öffnen ließ sich das Tor nur von innen, und Francesca klappte den Riegel um, damit sie es aufmachen konnte. Und tatsächlich: Draußen stand der Duke lässig gegen eine Mauer gelehnt.
    Ausgelassen lachte sie, als er ihr in den Garten folgte, das Tor hinter sich schloss und sie in seine Arme nahm. Sie küssten sich und drehten sich dabei langsam im Kreis, während Francesca sich an ihn klammerte und sich in einem Wirbel der Leidenschaft verlor.
    Mehrere Minuten vergingen, ehe Rochford sie wieder absetzte. Danach war sie eine ganze Weile viel zu benommen, um ein Wort herauszubringen. Er fasste sie an der Hand und führte sie in den hinteren Teil der Anlage, bis sie eine Bank erreichten. Es war ein hervorragender Platz, geschützt von Mauern, während die Rosenbüsche gleich daneben für ein liebliches Aroma sorgten. Sie ließ sich auf die Bank sinken, weil sie sich an Sinclair schmiegen wollte, damit der einen Arm um ihre Schultern legen konnte.
    Als er sich aber nicht neben ihr niederließ, sah sie verwundert zu ihm hoch. „Setz dich doch zu mir.“ Sie lächelte ihn einladend an und streckte ihm eine Hand entgegen.
    Er schüttelte den Kopf und wurde ernst. „Ich bin erschienen, um mit dir zu reden, doch ich muss feststellen, dass ich alle meine Vorsätze vergesse, wenn ich dir zu nahe komme.“
    Francesca lächelte noch breiter, sodass das Grübchen in ihrer Wange sichtbar wurde. „Das macht mir nichts aus.“
    Er konnte nicht anders und musste das Lächeln erwidern, danach erklärte er jedoch: „Nein. Diesmal nicht. Ich will dir sagen, was ich zu sagen habe, bevor uns wieder jemand stören kann.“
    „Also gut, dann sag, was du zu sagen hast“, meinte sie seufzend.
    Nach einer kurzen Pause setzte er zum Reden an, hielt aber inne und fing von Neuem an: „Es fällt mir nicht leicht.“ Er atmete tief durch. „Lady Haughston …“
    „Lady Haughston?“, wiederholte sie und begann zu lachen. „Wieso so konventionell?“ Als sie jedoch seine ernste Miene sah, wurde ihr ganz anders. „Sinclair, was ist los? Was willst du mir mitteilen?“
    Mit einem Mal war sie davon überzeugt, dass er ihr gestehen wollte, wie sehr er die letzte Nacht bereute und dass er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen würde, eine Duchess zu finden. Sie legte die Hände in den Schoß und

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