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Antworten auf Fragen

Antworten auf Fragen

Titel: Antworten auf Fragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lazarev
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Erziehung. Wenn wir unsere Kinder und unsere Schüler falsch erziehen, tragen wir dafür auch die Verantwortung. Je später der junge Mensch Geschlechtsverkehr aufnimmt und erlebt, umso größer ist seine Chance, harmonische Kinder zu bekommen. Und nicht nur harmonische Kinder, sondern auch ein harmonisches Schicksal.
    Stellen wir uns folgende Situation vor: In zwei bis drei Jahren wird es im Leben eines Mannes zu grundlegenden Schicksalsänderungen kommen. Er kann große geschäftliche Erfolge haben und Reichtum erlangen, doch zuvor muss er eine Vorbereitung und Prüfung durch Unannehmlichkeiten, Unglück und Geldverlust bestehen.
    Einer solchen Prüfung muss man sich mit einem Vorrat an Liebe, Güte und Ethik stellen. Deshalb hat der Mann plötzlich den Wunsch, allein zu sein, sein Appetit vergeht, das sexuelle Verlangen schwindet, er möchte nur Liebe und hohe Gefühle ohne Sex erleben. Der Mann ist erschrocken und sucht Ärzte auf. Er fragt sich: „Bin ich plötzlich impotent? Leide ich plötzlich an einer unbekannten Krankheit?“
    Anstatt sich von allem freizumachen und sich damit zu helfen, vergeudet er sinnlos feine Energie auf der äußeren, sichtbaren Ebene. Und nach zwei bis drei Monaten ist bei ihm alles wieder in Ordnung. Doch den Prüfungen, die nun in drei Jahren kommen werden, hat er sich nicht gestellt. Alles steht noch bevor — kein Geld, Misserfolge und Krankheit. Dafür haben jetzt die üblichen Stereotype gesiegt. Die menschliche Logik hat triumphiert, alles ist vollkommen in Ordnung. Aber wir müssen in den Beziehungen zwischen Mann und Frau und in der Haltung zu uns selbst immer sorgsam auf das Göttliche in unserer Seele hören. Die Bereitschaft, eine verletzende Situation und Demütigung innerlich zu akzeptieren, bedeutet aber nicht, sich äußerlich vollkommen und widerspruchslos unterzuordnen. Wie viel Streit gab es über die Worte von Christus: „So dir jemand einen Streich gibt auf deine rechte Backe, dem biete die andere auch dar.“ Wie viel Versuche wurden unternommen, dieses Gebot buchstäblich aufzufassen. Man muss einfach verstehen, dass sich die Gebote von Christus nicht an unseren Körper, sondern unsere Seele wenden. Das ist einfach so zu verstehen:
    Wenn man dich gekränkt, beleidigt oder verraten hat, dann räche dich nicht an dem Menschen, verachte ihn nicht und nimm es ihm nicht übel, denn es wurde von Gott gegeben. Sei bereit, nochmals eine solche Prüfung zu akzeptieren. Dem Menschen darf man sich widersetzen, Gott nicht. Wenn man uns überfällt, berauben und töten will, können wir uns nur äußerlich verteidigen, haben aber nicht das Recht, uns innerlich zu verteidigen.

Gilt nach Ihrem System der Leitsatz: Liebe den, der dich geschlagen hat, und verteidige dich nicht?

    Gott ist in allem, und wir müssen Gott in allem lieben — sowohl im Mörder, der uns das Leben nehmen will, im Räuber, der unser Eigentum stehlen will, als auch im Schuft, der unser Vertrauen missbraucht hat. Doch man kann sich auf verschiedene Weise verteidigen.
    Jemand hat mich gekränkt — ich habe das Messer genommen und ihn getötet. Das ist Verteidigung. Oder ich habe ihn dafür heftig verprügelt. Das ist ebenfalls Verteidigung.
    Oder ich habe ihm darauf geantwortet: „Du bist ein Schuft, Taugenichts und Abschaum“, womit ich mich ebenfalls verteidige.
    Oder ich sage: „Du hast versucht, mich zu beleidigen, doch demütigst dich damit selbst.“
    Oder ich verteidige mich auf andere Weise und sage ihm: „Gott wird dich richten.“
    Oder ich antworte ihm überhaupt nicht, sondern beginne zu beten und bitte ihn dann in Gedanken um Vergebung dafür, dass ich in ihm den Wunsch geweckt habe, mich zu kränken. Das ist ebenfalls Verteidigung. Dazu noch die effektivste. Denn hierbei ändert sich mein Charakter und verschwindet der Grund für die Kränkung. Je weniger wir uns ändern, wenn wir uns verteidigen, umso mehr Angriffe ziehen wir auf uns und umso mehr Aggression kommt in unserer Seele auf... Wie das endet, ist den Lesern, denke ich, bekannt.
    Die neue Information kommt zu uns über die unangenehme und unerwartete Situation. Und je heftiger wir uns verteidigen, umso mehr verringern sich unsere Möglichkeiten, uns der Umwelt anzupassen.
    Mir erzählte kürzlich eine junge Frau von folgender unangenehmen Situation, in der sie sich befunden hatte: Sie fuhr im Fahrstuhl allein mit einem Mann, der den Fahrstuhl zwischen den Etagen anhielt und sie vergewaltigen wollte. Sie begann zu beten und

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