Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anubis 02 - Horus

Anubis 02 - Horus

Titel: Anubis 02 - Horus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
Schließen Sie die Tür und warten Sie draußen. Und vergessen Sie, dass Sie mich gesehen haben.«
    Die beiden wandten sich gehorsam um und gingen, und Monro starrte ihnen aus hervorquellenden Augen nach. Faye sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen, und Abberline … sah sie einfach nur an, bar jeden Gesichtsausdrucks. Er sah aus wie jemand, fand Bast, den nichts mehr erschüttern konnte, weil er ohnehin zu dem Schluss gekommen war, längst den Verstand verloren zu haben.
    »Was … was soll das … was geht hier vor?«, stammelte Monro. »Was …?«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte Bast müde.
    Monro verstummte. Seine Augen wurden noch größer, und nun erschien eindeutig Furcht darin. Er wollte etwas sagen, aber er bekam kein Wort heraus.
    »Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn«, sagte Bast, »und auch keine Lust mehr. Sie werden mir jetzt zuhören, und ich werde Ihnen auch gestatten, mir zu antworten – und nur, wenn Sie mir Ihr Wort geben, vernünftig zu sein und nicht nach Ihren Leuten zu rufen oder irgendetwas ähnlich Dummes zu tun. Habe ich Ihr Wort?«
    Monro starrte sie mit immer größerem Entsetzen an, aber schließlich nickte er, und Bast entließ ihn vorsichtig aus ihrem geistigen Würgegriff, noch immer jederzeit bereit, ihn erneut zum Schweigen zu bringen.
    »Bast, was … was tust du?«, stammelte Faye. »Was bedeutet das?«
    Bast brachte sie mit einer Geste zum Schweigen. »Ich gebe Ihnen mein Wort, Mr Monro, dass ich mit diesen Morden nichts zu tun habe, so wenig wie mit dem Verschwinden dieses Photographen. Aber es könnte sein, dass ich … weiß, wer dahinter steckt. Ich werde dieser Spur nachgehen, und sollte sich mein Verdacht als berechtigt erweisen, dann werde ich die Sache beenden. Das versichere ich Ihnen.«
    Monro zog sein Taschentuch wieder heraus, diesmal allerdings, um sich damit über die Stirn zu tupfen, auf der plötzlich Schweißperlen glitzerten, obwohl es hier drinnen empfindlich kalt war. »Was … was geht hier vor?«, stammelte er. »Was fällt Ihnen ein? Wissen Sie nicht, wer ich bin?«
    »Doch«, antwortete Bast. »Aber Sie wissen ganz offensichtlich nicht, wer ich bin. Seien Sie froh, dass es so ist. Ach … nebenbei – was macht Ihr Her:.’«
    »Mein Herz?« Monro sah sie verständnislos an. »Was soll der Unsinn? Es ist vollkommen in Ordnung.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Bast.
    Monro setzte zu einer zornigen Entgegnung an, aber plötzlich riss er den Mund auf, presste die linke Hand gegen die Brust und griff sich mit der anderen an die Kehle. Ein sonderbarer, gurgelnder Laut kam über seine Lippen, während er immer verzweifelter – und vergeblich – nach Luft rang. Er begann ganz langsam in die Knie zu brechen.
    »Bast!«, sagte Abberline scharf.
    Bast machte noch eine Sekunde weiter, dann aber gestattete sie Monros Herz, weiterzuschlagen und half ihm sogar behutsam dabei, in seinen normalen Rhythmus zurückzufinden. Monro hatte gelogen oder es nicht gewusst – aber mit seinem Herzen stand es wirklich nicht zum Besten.
    »Können wir jetzt vernünftig miteinander reden?«, fragte sie.
    Monro rang japsend nach Luft. Die rechte Hand hatte er immer noch am Hals, mit der anderen stützte er sich auf der Bettkante ab, ohne von dem blutigen Leichnam darauf Notiz zu nehmen. »Abberline, verhaften Sie sie!«, japste er. »Nehmen Sie diese Frau fest! Das ist ein Befehl!«
    »So gerne ich das täte, Sir«, antwortete Abberline, »doch ich fürchte, das ist mir im Moment unmöglich.«
    Bast unterdrückte einen überraschten Blick in seine Richtung. »Monro, bitte«, sagte sie. »Lassen Sie mich erklären, und …«
    »Sie … Sie verdammte Hexe!«, keuchte Monro.
    Bast resignierte. Mit Vernunft und logischen Argumenten kam sie in diesem Fall offensichtlich nicht weiter. »Damit haben Sie sogar recht, Mr Monro«, sagte sie. »Wenn auch in völlig anderer Hinsicht, als Sie glauben. Aber das ist nicht der Punkt. Die Frage ist, wollen Sie mir zuhören und vernünftig mit mir reden, oder möchten Sie, dass Ihre Leute Sie tot auffinden, weil Ihr Herz versagt hat?«
    Monro starrte sie wutentbrannt an, und Bast – obwohl sie wusste, dass es wahrscheinlich ein Fehler war – fügte hinzu: »Ich kann auch dafür sorgen, dass man Sie mit einem Messer in der Hand und heruntergelassener Hose über die Leiche gebeugt findet.«
    Aus dem Hass in Monros Augen wurde etwas anderes, Schlimmeres. Aber Bast fühlte auch, wie groß seine Angst war. Er nickte

Weitere Kostenlose Bücher