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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel
Autoren: Mary Stanton
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einigermaßen normalisiert hatte. »Wie geht denn die Untersuchung des Mordes an Shirley Chavez voran?«
    »Der Anruf, den sie gemacht hat, nachdem sie mit Stubblefields Büro gesprochen hatte, ging an ein Prepaid Handy. Außerdem sind wir gerade dabei, das Beweismaterial zu durchforsten, das wir am Tatort sichergestellt haben. Allerdings nicht sehr aussichtsreich, fürchte ich.« Plötzlich sah er müde und alt aus. »Nichts ist schwerer aufzuklären, als eine scheinbar willkürliche Tat wie diese, Bree. Wenn uns da kein Durchbruch gelingt, sieht es nicht gut aus. Dieser Zeuge, der Proberts Unfall beobachtet hat? Möchten Sie mir nicht doch seinen Namen nennen?«
    Bree erinnerte sich an das Versprechen, das sie Ron gegeben hatte. »Diese Person ist leider nicht bereit, eine offizielle Aussage zu machen«, erwiderte sie. »Da müsste schon ein Wunder geschehen.«
    Es lag ihr auf der Zunge, sich nach den Einbrüchen zu erkundigen, aber das war erst möglich, wenn sie mehr wusste. Sobald die Verbindung zwischen diesen beiden Fällen einen gewissen Sinn ergab.
    Und wenn Sam Hunter wieder ein wenig Achtung vor ihr hatte.
     
    »Um diese Sache aufzuklären, ist ein Wunder erforderlich.« Bree starrte durchs Bürofenster auf den Friedhof. Sie hatte das Mandat als Rechtsvertreterin von Carrie-Alice und George niedergelegt. Obwohl es ein heller,sonniger Morgen war, schienen die Sonnenstrahlen nicht bis unter die Äste der Eiche zu gelangen. Josiah Pendergasts Grab klaffte noch immer weit auf. Sie bildete sich ein, den stinkenden Dunst, der daraus aufstieg, geradezu riechen zu können, und rieb sich die Arme, als fröre sie. Wenigstens hatte sie in der letzten Nacht gut schlafen können. Und am frühen Morgen war sie am Fluss entlanggejoggt. Sie fühlte sich ausgeruht und hatte einen klaren Kopf.
    Doch mit dem Fall sah es schlimmer aus denn je.
    »Was Wunder angeht, da habe ich so meine Zweifel. Ich bin mehr für gute investigative Arbeit. Wir konnten die Zahl der Verdächtigen reduzieren.« Mit triumphierender Miene legte Ron ein Blatt Papier auf Brees Schreibtisch. »Drei der Leute auf dieser Liste haben für die Zeit von Mr. Chandlers Tod kein Alibi. Alle drei hatten auch eine Riesenwut auf ihn oder sein Unternehmen und haben ihm in der Vergangenheit gedroht. Und alle drei haben Eigentumsdelikte begangen.«
    »Im Gegensatz zu Delikten, die sich gegen Perrsonen richten«, erklärte Petru. »Wir dachten, dass die Einbrrüche ins Lager von einigerr Bedeutung sind.«
    »Ich wünschte, ich wüsste, warum die Chandlers solche Verrenkungen machen, um die Sache zu vertuschen.« Bree warf einen Blick auf die Liste: Stephen Hansen; Marvin Kleinmetz; Tiffany Burkhold. Der Name Hansen sagte ihr irgendwie etwas... Dachte sie vielleicht an den berüchtigten Spion? Sie hoffte bloß, dass sie nicht auf dem Holzweg waren. Was, wenn die Tötung Proberts ein willkürlicher, irrsinniger Akt gewesen war? Was, wenn Shirley... nein. Was Shirley widerfahrenwar, ließ sich nicht anders interpretieren. Sie war ermordet worden, daran gab es nicht den geringsten Zweifel. Und dieser Mord musste mit den anderen Ereignissen in einer Verbindung stehen. Und all das musste auch mit Marlowe’s in Verbindung stehen.
    »Inwiefern hat denn jeder von ihnen eine Wut auf Chandler?«
    »Hansen besaß eine kleine Apotheke, die bankrott ging, als Marlowe’s das Geschäft am Highway 80 eröffneten. Er klagte, verlor den Prozess und drohte noch im Gerichtssaal, Chandler umzubringen. Nach Aussage seiner Nachbarn scheint der Typ nicht ganz... dicht zu sein. Interessant ist, dass er an der Universität von Oregon Pharmazie studiert und im selben Jahr wie Lindquist und Chandler seinen Abschluss gemacht hat.«
    Bree horchte auf. Wir alle haben im Hauptfach Chemie studiert , hatte Lindquist bei der Party auf Plessey gesagt. Steve Hansen, Bert und ich.
    »Es gibt aber noch mehr zu berichten. In der Vergangenheit wurde er wegen Steuerhinterziehung angeklagt und verurteilt. Und offenbar ist er Spieler.«
    »Ein Spieler«, sagte Bree.
    »Geld ist immer ein Motiv«, meinte Ron. »Sogar eines der dominantesten.«
    Bree biss sich auf die Lippe, um nicht Hurra ! zu schreien und sich vor ihrem Personal wie eine Idiotin zu benehmen. »Wow. Das sieht ja immer besser aus.«
    »Nicht wahr?«
    Petru gab ein Knurren von sich. Ron grinste selbstzufrieden. »Was die anderen angeht: Marv Kleinmetz ist Gewerkschaftsführer, ein Typ, der zu Gewalttätigkeitneigt. Er hat jahrelang versucht,
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