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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel
Autoren: Mary Stanton
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die Arbeiter bei Marlowe’s zu organisieren. Letztes Jahr wurde er wegen Diebstahl gefeuert und auf Betreiben von Marlowe’s strafrechtlich belangt. Er wurde eine Woche vor Proberts Unfall auf der Skidaway Road aus dem Gefängnis entlassen. Und er ist ein großer Jäger vor dem Herrn.« Als er Brees verständnislosen Gesichtsausdruck bemerkte, zog er die Augenbrauen hoch. »Erinnern Sie sich nicht mehr an die Taschenlampe zum Aufscheuchen von Rehen? Sicher kein eindeutiger Beweis, aber Trägheit spielt nun mal eine große Rolle im menschlichen Verhalten. Man neigt dazu zu benutzen, was gerade zur Hand ist.«
    »Haben Sie Einzelheiten über den Diebstahl herausgefunden?«
    Ron lächelte selig. »Er war für die Verwaltung des Lagers zuständig. Als er in den Bau kam, hat ihn der Geschäftsführer durch Chad Martinelli und Shirley Chavez ersetzt. Sind Sie für das Finale bereit?«
    »Ja.«
    »Er besitzt eine registrierte Achtunddreißiger.«
    »Sieh da, sieh da«, sagte Bree. »Und was ist mit der dritten Person?«
    »Tiffany Burkhold, eine ehemalige Angestellte von Marlowe’s. Sie wurde vor viereinhalb Monaten entlassen ­ also ein paar Wochen vor dem Autounfall.«
    »Dann war sie also eine Kollegin von Shirley.«
    »Aber sicher. Shirley hat sie dabei erwischt, wie sie verschreibungspflichtige Medikamente aus der Apotheke klaute, und hat sie verpfiffen. Tiffany hat dann sowohl die Stelle bei Marlowe’s als auch ihren Teilzeitjob als Kassiererin bei der Bank von Savannah verloren. Schließlich schrieb sie einen Brief, in dem sie Probert drohte, worauf Stubblefield, Marwick eine einstweilige Verfügung erwirkten. Als Jugendliche ist sie bei der Polizei aktenkundig geworden ­ sie war in eine Reihe von Straßendiebstählen verwickelt.«
    »Shirley hat sie verpfiffen?« Das eine Mal, wo ich mich nicht nur um meine eigenen Angelegenheiten gekümmert habe, hab ich gewaltig eins auf den Deckel gekriegt.
    »Tiffany muss also immer noch für Vergehen büßen, die wie lange zurückliegen?«
    »Mindestens fünfundzwanzig Jahre.«
    »Du lieber Himmel!« Bree fuhr mit dem Finger über die Namen, die auf dem Papier standen. »Haben Sie diese Namen an Sam Hunter weitergegeben?«
    Ron nickte. »Gleich heute Morgen. Ich soll Ihnen ausrichten, dass er der Sache nachgehen will.«
    »Shirleys Tod verändert die Sachlage«, meinte Bree.
    »Lieutenant Hunter lässt ausrichten, dass er da ebenfalls am Ball bleibt.«
    Bree biss sich in den Daumen und brütete vor sich hin.
    Ron setzte sich auf die Kante des Schreibtischs und baumelte fröhlich mit den Beinen. »Und was jetzt, Boss?«
    »Irgendetwas ist hier faul.« Bree runzelte die Stirn. »Diese drei Leute haben Chandler öffentlich gedroht. Und Chandler reagierte, wie jeder Bürger reagieren sollte: Er hat die Polizei eingeschaltet. Und sich der Justiz bedient.«
    »Warrum dann aber das Schweigen wegen der Einbrrüche im Lager?«, fragte Petru.
    »Genau.« Erneut beugte sich Bree über die Liste. »Hansens Verhalten gefällt mir gut. Das von Kleinmetz ebenfalls. Das von Tiffany allerdings nicht so sehr.« Sie blickte auf. »Onkel Jay alias John Lindquist«, sagte sie. »Ich muss unbedingt mit Onkel Jay reden. Und dann mit Tiffany Burkhold. Und Kleinmetz. Persönlich. Hansen. Haben wir seine Adresse?«
    »Noch nicht. Er scheint verschwunden zu sein. Aber den werde ich schon noch finden.« Ron schüttelte den Kopf. »Sie glauben also wirklich, das hängt alles mit Marlowe’s zusammen?«
    Sie dachte an die Schlüssel. »Muss es.«
     
    Lindquist erklärte sich bereit, sich mit ihr in der Fabrik zu treffen, die hinter dem Geschäft von Marlowe’s am Highway 80 lag. Auf dem Weg zu diesem Treffen kam Bree plötzlich eine Idee. Sie ging in das Geschäft, machte verschiedene Einkäufe und verstaute sie in ihrer Aktentasche.
    Sowohl das Forschungszentrum als auch das Lagerhaus befanden sich auf dem hinteren Teil des Grundstücks, eine Viertelmeile von dem Laden entfernt. Es war ganz deutlich zu erkennen, was zum Grundstück gehörte und was nicht: Alle Bäume und Büsche waren nämlich entfernt und durch ausgedehnte Betonflächen sowie einen äußerst kurz gemähten Rasen ersetzt worden. Ein Teil des Forschungszentrums befand sich noch im Bau. Vor dem zweistöckigen Gebäude stand eine große, fast vollendete Skulptur, die das Logo von Marlowe’s darstellte. Die Betonfläche um das Postament warvor Kurzem erst gegossen worden und trocknete nun in der Sonne.
    Betonmischfahrzeuge und
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