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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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vielleicht aus dem Neunten Kreis – dieser See ist ja so kalt! Und Probert hasst doch Kälte – in den Achten transferieren.«
    »Dort ist es windig«, erklärte Beazley, »und gelegentlich auch recht warm, aber im Großen und Ganzen nicht ganz so unbehaglich.«
    »Danke, meine Herren«, erwiderte Bree. »Aber ich bin davon überzeugt, dass hier ein Justizirrtum vorliegt. Ich möchte, dass die Beweise erneut abgewogen werden.«
    »Wir wären sehr enttäuscht, wenn Sie darauf bestünden.« Caldecott hob die Hände, als sei er bestürzt. Sofort verkrampfte sich Saschas Körper wieder. Bree blinzelte die Tränen weg und hielt ihn fest. Caldecott ließ die Hände sinken, worauf der Hund ruhig weiterschlief.
    »Verzwickte Sache, so eine Bluttransfusion«, meinte Beazley.
    »Es wird funktionieren«, gab Bree verzweifelt zurück. »Es muss.«
    »Vertrauen Sie wie Ihre Mutter auf den Menschen?«
    Caldecott lächelte höhnisch. »Und was ihr widerfahren ist, wissen wir ja.«
    Bree widerstand der Versuchung, sich auf den gegnerischen Anwalt zu stürzen und ihn zu würgen. »Was genau  … «
    Doch sie waren verschwunden. Einfach so.
    Bree biss sich fest auf die Lippe, um die Tränen zurückzudrängen, und zwang sich, auf Gott und den Menschen zu vertrauen. Und während sie wartete, dachte sie nach. Über den Briefbeschwerer, den sie an der Unfallstelle gefunden hatte. Über die Mordwaffe. Über das logistische System bei Marlowe’s, das es ermöglichte, jede im Geschäft verkaufte Ware per Knopfdruck zu ermitteln.
    Und dann, bald schon – als Sascha erwachte und sie angähnte – erwies sich zumindest ihr Vertrauen auf den Menschen als ausreichend.

Ein weitrer Triumph für den Teufel, neuer Gram für die Engel,
Der Menschheit zum Schaden …
Robert Browning, »Der verlorene Führer«
    Als Bree aus der Kliniktür trat, wurde sie sofort verhaftet. Es war zwei Uhr morgens. Sie wusste nicht, ob Hunter die ganze Zeit draußen auf sie gewartet hatte – das kam ihr doch recht unwahrscheinlich vor – oder ob der Assistent der Tierärztin auf dem Polizeirevier angerufen hatte, nachdem Sascha zu sich gekommen war. Wie auch immer. Doch sie hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Und sie wusste jetzt, wer Probert Chandler an jener einsamen Kurve der Skidaway Road getötet hatte. Die Spritze. Die Blutuntersuchung. Die Schlüssel. Der Briefbeschwerer von Marlowe’s. Und die alte Fotografie.
    Hunter war dabei, als sie verhaftet wurde, mit grimmigem Gesicht und übelster Laune. Sergeant Markham las Bree ihre Rechte vor, legte ihr Handschellen an und schob sie mit einem gewissen Maß an Schadenfreude auf den Rücksitz des Streifenwagens. Dann fuhren sie zum Chatham County Gericht. Bree redete die ganzeZeit über auf Hunter ein, der lediglich Grunzlaute von sich gab. Sie hoffte, dass er ihr zuhörte. Markham murmelte die gesamten neunzehn Kilometer zur Stadt ständig »Quatsch, Quatsch, Quatsch« vor sich hin.
    Bree verbrachte fünf Stunden in der Arrestzelle und sehnte sich nach einer Zahnbürste. Sie rief Antonia an und bat sie um drei Dinge. Mit Essen und Kaffee hatte ihre Schwester kein Problem, doch zu der zweiten und dritten Bitte stellte sie unzählige Fragen. »Aber wo«, sagte sie, »soll ich denn so was hernehmen?«
    Bree sagte es ihr.
    »Und wozu brauchst du das?«
    »Ich muss einen Mörder schnappen – heute noch, und zwar vor zwei Uhr nachmittags.«
    Als sie um neun Uhr dreißig gegen ein Kautionsversprechen freigelassen wurde, wartete Antonia mit heißem Kaffee und einem Lachs-Frischkäse-Bagel vor dem Gerichtsgebäude.
    »Die andere Sache ist eingefädelt«, sagte sie. »Meine Güte, die Jungs in der Garage glauben bestimmt schon, ich hätte einen Dachschaden. Aber ich habe jedem hundert Dollar gegeben und ein Pfand für das Dingsbums hinterlegt … «
    »Den Presslufthammer«, sagte Bree.
    »Falls er beschädigt wird oder so. Und der eine Typ, Manny, lässt fragen, ob du eine gerichtliche Verfügung für diese Sache hast. Hast du so was, Bree? Oder ist dieser offizielle Schrieb, den Ron bei mir vorbeigebracht hat, ein Schwindel? Das glaube ich nämlich, weil du gar nicht die Möglichkeit gehabt hast, dieses Ding um drei Uhr morgens von einem Richter unterschreiben zu lassen oder Ron darum zu bitten, es für dich zu erledigen. Ich glaube«, erklärte sie in theatralischem Ton, »dass ich die Burschen, die unser Auto warten, gerade hereingelegt habe. Und das finde ich nicht gut.«
    »Du wirst schon

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