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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Bree kurz angebunden. »Hör auf, auf der Sache herumzureiten, Tonia. Ich dachte, es sei eine gute Idee, sie das Büro bewachen zu lassen.«
    »Das macht Sascha doch schon.«
    »Der ist aber nicht tough genug«, sagte Bree, ohne auf Saschas vorwurfsvollen Blick zu achten. »Diese beiden Burschen sind Kämpfer. Achte einfach nicht auf sie. Tu so, als wären sie zwei Fu-Hunde aus Porzellan. Du weißt doch, diese chinesischen Tempelhunde. Nun komm, Tonia. Setz dich und erzähl mir von der gestrigen Aufführung. Ist alles gut gelaufen?«
    Ihre Schwester hockte sich auf die Armlehne des Sofas, stand jedoch sofort wieder auf, da sie ständig zu den Hunden hinsah, die sie anstarrten. »Lass uns in die Küche gehen. Sie können doch hierbleiben, oder?«
    Bree sah Sascha fragend an.
    Sie stehen am Spiegel Wache .
    »Ich glaub schon. Hauptsache, sie wissen, dass ich in Rufweite bin. Übrigens habe ich dir was Gegrilltes und ein Stück von Adelinas Pecannusskuchen mitgebracht. Ich werd dir das Fleisch warm machen, denn bevor du ins Theater gehst, solltest du etwas essen.«
    Antonia folgte ihr in die Küche und setzte sich auf einen Hocker. Bree hantierte herum, schob das Fleisch in die Mikrowelle und legte den Kuchen auf einen kleinen Teller. Ihre Schwester betrachtete sie mit der gleichen Aufmerksamkeit wie die Hunde. »Du wirkst so fröhlich.«
    »Tatsächlich?«
    »Ganz anders als in den letzten Tagen.«
    »Du wirst ja wohl nicht behaupten, ich hätte Trübsal geblasen, oder?«
    Antonia machte sich mit der Gabel über den Kuchen her. »Das vielleicht nicht gerade. Aber du warst irgendwie bedrückt.« Genüsslich aß sie ein Stück Kuchen. »Hmm! Niemand kann so guten Pecannusskuchen backen wie Adelina.«
    »Ich hab ihr schon x-mal gesagt, dass sie auf Plessey kündigen und eine Bäckerei eröffnen sollte. Sie und General würden ein Vermögen verdienen.«
    »Tja, und sie sagt wahrscheinlich jedes Mal nun hören Sie aber auf und nimmt den nächsten Kuchen in Angriff.Ist denn zu Hause was Besonderes passiert? Abgesehen davon, dass dir zwei Elefanten zugelaufen sind.«
    Zwei Elefanten. Dem Himmel sei Dank, dass sie gekommen waren. »Eigentlich nicht«, erwiderte Bree ausweichend. »Mama geht es gut. Daddy genauso. Und ich hatte die Gelegenheit, mit John Allen Lindquist zu sprechen.«
    »Und wer ist das, bitte schön?«
    »Lindseys Onkel. Ich hatte gehofft, für die Verteidigung ein paar hilfreiche Informationen von ihm zu bekommen. War aber Fehlanzeige.«
    »Spielst du immer noch mit dem Gedanken, diesen Fall zu übernehmen?«
    »Das habe ich bereits getan. Und den ihres Vaters ebenfalls.«
    »Den ihres Vaters?« Antonias Augenbrauen schossen in die Höhe. »Ich dachte, der sei tot.«
    »Ist er auch. Aber es ist noch nicht ganz geklärt, wie er umgekommen ist.« Bree faltete das Geschirrtuch zusammen und lehnte sich gegen den Küchentresen. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube, dass beides irgendwie zusammenhängt – Lindseys Verhalten und der Tod ihres Vaters.«
    Antonia zuckte die Achseln. »Schon möglich. Jedenfalls scheinst du die Leichen nur so anzuziehen, Schwester.«
    Bree erschauderte. »Tja. Ich werde Ron und Petru mal beauftragen, intensive Nachforschungen über den Typ anzustellen, das steht fest. Wird eine arbeitsreiche Woche werden.«
    »Sonst noch was?«
    »Was soll das heißen?«
    »Ist zu Hause sonst noch irgendetwas Erzählenswertes passiert?«
    Bree wurde rot.
    »Nachdem du heute Morgen abgefahren bist, hat Mama angerufen.«
    Bree biss sich auf die Lippe.
    »Sie sagte, du hättest Abel Trask getroffen.«
    »Stimmt.«
    »Und dass er nach Savannah zieht.«
    »Nur für eine Weile. Er kümmert sich um das Gestüt, bis sich seine Schwägerin entschieden hat, ob sie verkaufen will oder nicht.«
    »Hm.«
    »Was soll denn das nun wieder bedeuten?«, fragte Bree gereizt.
    »Mir ist grad klar geworden, warum du so fröhlich bist, das ist alles.«
    Bree kaute an ihrem Daumennagel herum. »Hör mal, ich kann gut auf mich selbst aufpassen.«
    Antonia erhob sich und stellte den Teller in die Spüle. »Das hast du schon gesagt, als wir noch Kinder waren. Und meistens stimmt das auch. Aber diesmal bin ich mir nicht so sicher. Mama übrigens auch nicht.«
    Es gab Situationen, da Bree ihre kleine Schwester, sosehr sie sie auch liebte, am liebsten gegen die Wand geklatscht hätte. Als Antonia Brees Gesichtsausdruck bemerkte, verdrehte sie die Augen und schnappte sich ihre Tragetasche, die neben der Hintertür lag.

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