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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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weiter nichts. Die Nacht brach an, es wurde kühl, und der junge Schweizer, der an diesem Abend eigentlich mit einer Studentin aus Prag verabredet gewesen wäre, verfluchte seinen Kommandanten, ihn auf diesen beschissensten aller Posten abgeschoben zu haben.
    Peter fühlte sich unbehaglich und unbeweglich in der Priestersoutane. Und noch weniger wohl fühlte er sich bei dem Gedanken, dass er drauf und dran war, in das Apartment des Papstes im Apostolischen Palast einzudringen, dort irgendwo eine Stelle in der Wand zu finden, sie mit einem Meißel aufzustemmen, um möglicherweise auf einen Hohlraum zu stoßen, der möglicherweise etwas enthielt, was möglicherweise ein paar Antworten lieferte. Eindeutig ein beschissener Plan, fand er.
    Maria hatte darauf bestanden mitzukommen, und er hatte nicht lange argumentiert. Erstens freute er sich, sie in seiner Nähe zu haben, und zweitens würde er eventuell Hilfe brauchen. Falls sie erwischt würden, wäre die Gegenwart einer Nonne eventuell hilfreich.
    Die Vatikanischen Museen waren ein H-förmiger, geometrischer Gebäudekomplex aus zwei langen, parallelen Seitenflügeln, die drei große Höfe einschlossen. Die Museen waren reich mit Fresken geschmückt und beherbergten eine der kostbarsten Sammlungen aus Gemälden, ethnologischen Fundstücken, antiken Schätzen, Landkarten und Büchern. Aber Peter und Maria waren nicht wegen der Kunstschätze hier, sondern weil der Bau an seinem südlichen Ende an den Apostolischen Palast stieß.
    Unbehelligt erreichten Peter und Maria einen kleinen Versorgungseingang am Westflügel. Sie versteckten sich hinter einem großen Zierbusch und warteten eine gefühlte Ewigkeit, bis ein Schweizergardist vorbei kam, die Tür kontrollierte und seine Patrouille dann fortsetzte.
    »Los!«, zischte Peter und zog Maria mit sich. Mit einem Schlag war alle Nervosität verflogen, und die alten Reflexe setzten wieder ein. Zügig und leise trat er an die kleine Tür und gab den Pin-Code ein, den Luigi ihm gegeben hatte. Er hatte ihn gefragt, woher er den wöchentlich wechselnden Code kannte, aber natürlich hatte Luigi dazu nur nebulös erwidert: »Im Vatikan können Sie vieles bewegen – wenn Sie in der richtigen Währung zahlen können.«
    »Und die wäre?«
    »Kleine Gefälligkeiten zur richtigen Zeit, eine diskrete Empfehlung, ein lobendes Wort, eine anerkennende Bemerkung an richtiger Stelle.«
    Die Diode an der Tastatur leuchtete grün auf, die Tür öffnete sich mit einem vernehmlichen Klacken. Peter und Maria schlüpften ungesehen in das Museum. Peter orientierte sich kurz. »Schuhe aus!«
    Barfuß und ohne Blick für die wundervollen Fresken im Dunklen um sie herum, eilten sie durch den langen galerieartigen Flur. Die Museen wurden auch nachts regelmäßig kontrolliert, doch mit der Erhöhung der Sicherheitsstufe waren die meisten Gardisten an sensiblere Punkte beordert worden. Dennoch drängte Peter Maria zur Eile. Er hatte keine Lust, einen der Gardisten womöglich ausschalten zu müssen.
    Ohne Zwischenfälle erreichten sie das Treppenhaus und den ersten Stock. Als sie jedoch gerade in die Galerie der Landkarten im zweiten Stock einbiegen wollten, sah Peter eine Bewegung aus dem Augenwinkel und zog Maria hart hinter eine Mauernische. Maria riss fragend die Augen auf. Peter legte warnend einen Finger an die Lippen. Aus der Galerie hörte man Schritte. Noch fünfzig Meter. Peter blickte sich nach einem Versteck um. Noch vierzig Meter. Maria deutete auf einen schweren, uralten Eichenschrank auf dem Treppenabsatz.
    Oh nein! Nicht noch mal! Auf keinen Fall!
    Peter schüttelte heftig den Kopf. Dreißig Meter. Maria zögerte nicht mehr. Sie öffnete den Schrank, der vollkommen leer war, kauerte sich hinein, zog Peter nach und schloss sachte die Tür. Der Schrank bot gerade genug Platz für zwei zusammengekauerte Menschen und roch nach dem Muff von Jahrhunderten. Erneut eingezwängt in Stickigkeit und Dunkelheit brach Peter sofort der Schweiß aus, schlagartig verdampfte seine ganze Gelassenheit. Sein Puls hämmerte, er atmete heftig und rang um Luft.
    »Psst!«, zischte Maria. Peter spürte ihren Körper dicht an seinem, ihr nackten Füße auf seinen. Das beruhigte ihn soweit, dass er wieder etwas Luft bekam. Er hörte die Schritte des Gardisten vorbeigehen, ohne dass der Mann dem Schrank irgendeine Beachtung geschenkt hätte. Als die Schritte vollends verhallt waren, stieß Peter den Schrank auf und wälzte sich stöhnend heraus.
    »Was war denn mit

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