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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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und sicher in den Sälen und Räumen.
    Als wäre sie schon oft hier gewesen.
    Nach einer dreiviertel Stunde hatten sie immer noch nichts entdeckt. Maria wirkte jetzt nervös.
    »Ich fürchte, wir müssen abbrechen. Ich hab kein gutes Gefühl.«
    Peter zögerte. »Wir haben etwas übersehen. Irgendetwas haben wir übersehen. Aber was? Was?«
    Er versuchte, sich zu konzentrieren, rief sich noch einmal alle Räume in Gedächtnis. Plötzlich war er überzeugt, dass er den Hinweis bereits gesehen, aber nicht bewusst wahrgenommen hatte.
    Bloß wo? Wo?
    Seine Gedanken kehrten immer wieder zu der Privatbibliothek des Papstes zurück, dem Raum, aus dem Laurenz über die Feuertreppe geflüchtet war.
    »Komm mit!«, rief er Maria zu und rannte in die Bibliothek. Er konnte es jetzt fast spüren.
    »Schau dich um, was siehst du?«
    »Bücher. Überall Bücher. Das Foto da. Ein kleiner Sekretär, ein Stuhl, zwei Sessel.«
    Das Foto!
    Die gerahmte, dreißig mal vierzig Zentimeter große Fotografie stand in einem freien Regal zwischen den Büchern. Sie zeigte eine Aufnahme der Erde aus dem Weltall. Im Bildrand waren Solarpanels und ein Modul der Internationalen Raumstation zu erkennen.
    Visita Interiora Terrae Rectificando Invenies Occultum Lapidem.
    Nach und nach trafen die Statusmeldungen der Patrouillen ein. Keiner der Gardisten meldete jedoch irgendwelche besonderen Vorkommnisse. Je mehr Bühler jedoch auf die Überwachungsmonitore starrte, desto mehr war er davon überzeugt, dass irgendwo, gar nicht weit entfernt, etwas ablief.
    »Alles noch einmal kontrollieren!«, bellte er in das Funkgerät. »Das gilt für alle Positionen.«
    »Wonach suchen wir?«, fragte Steiner hinter ihm.
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Oberstleutnant musterte seinen Kommandanten.
    »Jetzt schauen Sie mich bloß nicht mit diesem Sie-sollten-sich-etwas-Ruhe-gönnen-Blick an, Steiner. Ich bin weder übermüdet noch paranoid. Verstärken Sie die Wachen an den Pforten. Ich will, dass hier keiner mehr raus oder rein kommt, ist das klar?«
    »Zu Befehl«, erwiderte Steiner knapp und sah zu, wie Bühler in sein Büro stürmte, seine Dienstwaffe aus dem Schreibtisch zog, sich ein Funkgerät schnappte und den kleinen Ohrhörer ins Ohr fummelte.
    »Ich will laufende Statusupdates hören!«
    »Zu Befehl, Herr Oberst.«
    Ohne genaue Vorstellung, wo er anfangen sollte, aber in dem sicheren Gefühl, plötzlich gegen die Zeit anzurennen, stürmte Bühler aus der sala operativa . Als er vor der Kaserne in der milden Mainacht stand und das trutzige Gebäude des Apostolischen Palastes vor sich aufragen sah, wusste er, wohin er gehen musste.
    »Ich kontrolliere das Appartamento «, gab er per Funk durch und eilte auf das Gebäude zu.
    Peter betrachtete das Foto aus dem Regal.
    »Suche im Innern der Erde, und durch Läuterung wirst du den verborgenen Stein finden.«
    Kurz entschlossen legte er das Bild beiseite und untersuchte die Rückwand des Bücherregals. Nach kurzer Zeit stieß er einen triumphierenden Laut aus und zog mit einem Ruck die Rückwand heraus. Dahinter lag die blanke Wand.
    Maria reichte ihm wortlos die Aktentasche. Peter zog einen schweren Hammer und einen Meißel heraus. Mit dem Hammer klopfte er vorsichtig die Wand ab.
    »Da ist ein Hohlraum«, flüsterte er atemlos und setzte den Meißel an.
    »Pass nur auf. Denk an den armen Arbeiter!«, warnte ihn Maria.
    Peter konnte sich nicht vorstellen, wie ein Hohlraum in einer Wand schlagartig eine Besessenheit auslösen konnte, zog es aber vor, im Moment nicht mit Maria darüber zu diskutieren. Mit beherzten Schlägen trieb Peter den Meißel in die Wand. Der Lärm war lauter und die Wand fester als er erwartet hatte. Nach wenigen Schlägen war er schweißüberströmt, dennoch arbeitete er sich verbissen weiter durch den harten Zement – bis der Meißel plötzlich durch die Wand ging. Peter zuckte zurück. Aber weder ein Dämon noch Säure noch sonst etwas Bedrohliches schossen aus der kleinen Öffnung heraus. Peter leuchtete mit seiner Taschenlampe hinein.
    »Da steckt etwas drin«, gab er Maria durch und vergrößerte das Loch nun vorsichtig mit dem Hammer. Als er es auf Handbreite erweitert hatte, griff er hinein und zog etwas Kleines heraus, das in eine Art alten Lumpen eingewickelt war.
    »Da ist noch etwas!«
    Peter griff erneut in das Loch und ertaste wieder ein Stück Lumpen. Größer jedoch, eine Art Rolle. Er musste sich verrenken, um es in die richtige Position zu drehen, ohne es dabei zu

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