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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Ihnen los?«, fragte Maria besorgt. »Haben Sie früher nie Verstecken im Schrank gespielt?«
    Peter würgte den schlechten Geschmack in seinem Mund herunter und erhob sich.
    »Woher haben Sie gewusst, dass der Schrank leer ist?«
    »Ich hab’s nicht gewusst. Ich hab mich immer schon gefragt, was in all diesen alten Schränken drin ist, die hier überall herumstehen.«
    Sie strahlte ihn triumphierend an und klang plötzlich aufgekratzt wie ein Kind auf dem Abenteuerspielplatz. »Können wir wieder?«
    Sie durchquerten die Galerie der Landkarten bis zu den Stanzen des Raphael, drei Sälen, die im 16. Jahrhundert als päpstliche Gemächer gedient hatten und von Raphael und seinen Schülern üppig mit Fresken ausgemalt worden waren. Im letzten Saal, dem Konstantinsaal, suchten Peter und Maria das Bildnis des Papst Clemens I. mit der Inschrift Comitas  – Heiterkeit. Darunter lag eine verschlossene Nottür aus altem Holz für den Fall, dass ein Tourist hier einen Herzanfall erlitt und rasch evakuiert werden müsste. Diese alte Holztür führte geradewegs in den Apostolischen Palast.
    Peter horchte kurz an der Tür und zog dann ohne weiteres Zögern ein Stemmeisen aus der Aktentasche.
    »Und wenn auf der anderen Seite gerade jemand vorbeigeht?«
    »Pech gehabt«, erwiderte Peter sarkastisch und begann mit aller Kraft, das Türschloss auszuhebeln.
    Beim dritten Versuch gab das Schloss knirschend nach. Peter drückte die Tür ein wenig auf und spähte in das dahinterliegende Treppenhaus. Er winkte Maria und zog die Tür auf der anderen Seite hinter sich wieder zu.
    Sie folgten dem dunklen Treppenhaus nach oben in den dritten Stock und durchquerten zwei weitere unbeleuchtete Flure, bis sie vor einer großen, schweren Holztür standen, die mit einer kleinen Kette und einem Siegel verplombt war. Aber das Siegel war nicht das eigentliche Problem. Die Tür zur Wohnung des Papstes konnte ebenfalls nur mit einem Pincode geöffnet werden. Diesen Code hatte auch Don Luigi nicht gewusst. Peter kannte weder die Zahlenkombination, noch wusste er, wie viele Ziffern er überhaupt eingeben musste. Er nahm an, dass der dritte Fehlversuch bereits einen Alarm auslesen würde. Auf gut Glück zu raten, würde nicht viel bringen. Also hatten sie nur eine Chance.
    Er wandte sich zu Maria. »Wenn es nicht gleich klappt, verschwinden wir sofort wieder, klar?«
    Sie nickte.
    Peter hoffte, dass er mit seiner Vermutung richtiglag und das Wort VITRIOL eine Zahlenfolge chiffrierte. Übersetzt in die übliche alphanumerische Aufteilung von Handytastaturen käme dabei eine siebenstellige Ziffernfolge heraus. Peter atmete durch und gab nacheinander 8, 4, 8, 7, 4, 6, 5 ein.
    Die Diode leuchtete rot.
    Zur gleichen Zeit kehrte Urs Bühler von einer Lagebesprechung bei der Sonderkommission der römischen Polizei zurück, die den Mordfall des päpstlichen Chauffeurs untersuchte.
    »Diese verdammten italienischen Arschlöcher!«, polterte er bereits, als er das Kommandozentrum der Garde betrat. Die anwesenden Gardisten nahmen sofort Haltung an oder verdrückten sich. Nur Oberstleutnant Res Steiner folgte ihm in sein Büro und fragte nach, wie es gelaufen war.
    »Diese Arschlöcher drängen uns aus der Ermittlungen raus«, knurrte Bühler. »Die nehmen uns nicht ernst. Sämtliche Ermittlungsergebnisse bleiben unter Verschluss. Da waren auch wieder zwei so aalglatte Ausländerfressen dabei.«
    »C.I.A.?«, fragte Steiner.
    »C.I.A., F.S.B., Mossad – was weiß ich. Ich verwette meinen Arsch, dass die immer genau Bescheid wissen. Verdammte Drecksbande.«
    Bühler dachte kurz nach und blickte dann wieder seinen stellvertretenden Kommandeur an. »Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?«
    »Negativ. Alles ruhig. Zwei Krankmeldungen, das war’s.«
    »Irgendwas Neues vom Pater?«
    Steiner schüttelte den Kopf. »Der Journalist ist immer noch bei ihm.«
    Bühler runzelte die Stirn. »So spät noch? Was machen die da?«
    Steiner antwortete nicht. Er war nicht der Typ, der gerne ins Blaue hinein spekulierte. Bühler erhob sich wieder aus seinem Sessel. »Ich werde dem Pater einen kleinen Besuch abstatten.«
    Peter starrte frustriert auf die rote Diode. Irgendwie hatte er wirklich geglaubt, dass es klappen würde.
    »Okay, das war’s. Lass uns gehen.«
    »Noch einen Versuch«, sagte Maria. »Vielleicht hast du dich vertippt.«
    Ihm fiel auf, dass sie ihn plötzlich duzte.
    »Nein, ich hab mich nicht vertippt. Wir ziehen uns zurück.«
    »Bitte! Nur einen

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