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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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sein, erwies sich aber auch als das Schwierigste. Immer wieder sah Anselmo sich die Aufnahme an und versuchte, die Lippenbewegungen des Papstes genau zu deuten.
    »Verdammt, soll das ein L sein am Anfang oder ein N?«
    »Keine Ahnung, Bruder!«
    »Nap, Lab, Wap – vielleicht ein Name? Oder die beiden letzten Worte gehören in Wirklichkeit zusammen?«
    Er schnappte sich einen Zettel, probierte verschiedene Kombinationen mit den Vokalen aus, die passen konnten, ›a‹ und ›ei‹, und überprüfte sie mit der Übersetzungssoftware.
    Nur eine einzige Kombination ergab überhaupt einen sinnvollen Satz. Einen Satz, der Anselmo gut kannte.
    DAS IST MEIN LEIB.
    Er erklärte Amal, dass diese Worte, die Jesus beim letzten Abendmahl gesprochen hatte, Teil der eucharistischen Formel bei der Wandlung in der katholischen Liturgie war.
    »Der Wortlaut stimmt in allen Evangelien ziemlich genau überein, daher nimmt man an, dass Jesus genau diese Worte gebraucht hat. Es sind die magischen Worte, die das Brot und den Wein in den Leib und das Blut Christi verwandeln.«
    »Das klingt bescheuert. Und warum hat der Papst das in die Kamera gesagt?«
    »Frag mich was Leichteres. Ein letzter Hinweis? Ein Code?«
    »Auf was?«
    »Scheiße, ich weiSS es nicht!«, rief Anselmo verzweifelt.
    Amal dachte nach. »Wir müssen da was unternehmen. Das Ding ins Netz stellen. Vielleicht kann jemand was damit anfangen.«
    »Nein. Lösch die Datei«, sagte Anselmo nur. »In dem Chaos sind sie mit Glück noch nicht dazu gekommen, die Überwachungsvideos zu sichten.«
    Amal schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht!«
    »Lösch sie!«, herrschte Anselmo ihn jetzt an. Und etwas milder fügte er hinzu. »Vertrau mir bitte. Wir haben keine Ahnung, was da passiert ist. Wir haben es noch nicht mal richtig erkannt. Aber, was immer es auch war - ich glaube an diesen Papst. Und ich glaube, dass wir nur noch eine Chance haben, wenn wir die Einzigen sind, die Bescheid wissen.«
    Amal sah ihn an. Schüttelte wieder den Kopf, zögerte, sah sich noch einmal das Video an.
    »Und wenn du dich irrst, Bruder?«
    »Dann liegt es in Gottes Hand. Lösch es.«
    Da er sie nicht spurlos vom Server löschen konnte, gab Amal einen Steuerbefehl ein, und überschrieb die Datei mit einer zufälligen Datenfolge.
    »Praktisch gelöscht. Zufrieden?«
    Anselmo nickte abwesend. »Das ist mein Leib«, murmelte er die deutschen Worte nach. Das Handy des Papstes neben dem Computer brummte erneut. Wieder eine unterdrückte Nummer. Anselmo starrte das Telefon an.
    »Geh doch ran«, sagte Amal.
    Anselmo schüttelte den Kopf, als hätte Amal ihm vorgeschlagen, einen Skorpion zu berühren. Das Handy vibrierte immer noch.
    »Ist nicht mein Handy. Es gehört dem Papst. Ich hab’s im Krankenhaus gefunden.«
    »Cool«, sagte Amal. »Dann geh ran.«
    »Quatsch.«
    »Sonst geh ich ran.« Amal griff nach dem Telefon. Aber Anselmo war schneller.
    »Ja?«
    »Wer ist da?«
    Ältere, männliche Stimme, heiser. Sie sprach Englisch mit einem Akzent, der Anselmo vage bekannt vorkam.
    »Hier ist Pater Anselmo«, sagte er so offiziell wie möglich. »Mit wem spreche ich?«
    »Pater Anselmo …« Der Anrufer schien nachzudenken. »Ist das nicht die Nummer von Franz Laurenz?«
    »Doch. Aber Seine Heiligkeit ist gerade verhindert. Ich richte gerne etwas aus. Mit wem spreche ich?«
    Der Anrufer zögerte. Schien zu überlegen. Anselmo konnte ihn atmen hören. Im Hintergrund hupte ein Auto. Der Anrufer räusperte sich, als müsse er seine Stimme erst vorbereiten.
    »Hier ist … Peter Adam.«

XLI
    23. Juli 2011, Ost-Jerusalem
    I ch erinnere mich an Sie, Pater Anselmo«, sagte die alte Männerstimme im Telefon. »Sie sind der Computerfachmann, nicht wahr? Der Jesuit. Hören Sie, Pater, ich brauche …«
    »Peter Adam ist tot«, unterbrach Anselmo ihn und legte auf. Amal sah ihn fragend an. »Wer war das?«
    »Jemand, der sich für einen Toten ausgegeben hat.«
    »Vielleicht besser, du schaltest das Handy aus, Bruder. Die werden uns orten.«
    »Ich kann es nicht ausschalten. Es hat eine Codesperre.«
    »Na und? Kleinigkeit.«
    »Mann, das ist das private Handy des Papstes! Nur eine Handvoll Leute haben überhaupt die Nummer. Man kann es nicht hacken.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich selbst es so eingerichtet habe! Wenn du den falschen PIN-Code eingibst, wird der gesamte Flashspeicher sofort gelöscht. Wenn du nur versuchst, von einem anderen Computer als dem Laptop des Papstes darauf zuzugreifen, wird sofort

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