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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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alles gelöscht. Ich hab da eine Tretmine reinprogrammiert und scharfgemacht. Ohne den PIN-Code komm selbst ich da nicht rein.«
    Amal stöhnte. Das Handy vibrierte erneut. Eine Bildnachricht. Anselmo zögerte, sie zu öffnen.
    »Wenn wir es schon nicht abschalten können, kannst du dir wenigstens die Nachricht ansehen, oder?«
    »Auch wieder wahr.«
    Das Foto zeigte den Ausschnitt einer Ganzkörpertätowierung auf der Brust eines alten Mannes. Anselmo erkannte die Tätowierung sofort wieder. Kurz darauf klingelte das Handy erneut. Wieder die unterdrückte Nummer. Anselmo nahm ab.
    »Wer sind Sie?«, fragte Anselmo in das Gerät, immer noch misstrauisch.
    »Glauben Sie mir, Pater, ich bin Peter Adam. Ich werde versuchen, es Ihnen zu erklären, jedenfalls bin ich nicht tot. Aber wenn Sie mir nicht helfen, werde ich es vielleicht sehr bald sein.«
    »Wo sind Sie?«
    »Am Flughafen Ben-Gurion. Als Laurenz mich heute anrief, dass er umgehend nach Jerusalem müsse, hab ich nur noch die letzte Maschine gekriegt. Aber jetzt hänge ich hier fest. Hier ist die Hölle los. Kein Taxi zu kriegen, und ich weiß sowieso nicht, wohin.«
    Anselmo dachte nach. Das Ganze konnte immer noch eine Falle sein. Allerdings eine sehr umständliche Falle. Er wandte sich an Amal.
    »Hast du irgendeinen Kumpel in Tel Aviv, dem du vertraust?«
    »Mein Onkel Tarik.«
    »Ist der nicht hier?«
    »Der andere Onkel Tarik.«
    »Bleiben Sie dran, Signor Adam«, sagte Anselmo gereizt ins Telefon und wartete, bis Amal seinen anderen Onkel Tarik erreicht hatte. Wieder ein Wortwechsel auf Arabisch. Dann nickte Amal ihm zu. »Wohin?«
    Anselmo fiel nur ein einziger Ort in Jerusalem ein. Auffällig, zu naheliegend, aber immerhin halbwegs sicher. »Zur Dormitio-Abtei.«
    Das schien dem Onkel nicht zu passen. Amal musste wieder lange auf ihn einreden und legte dann auf.
    »Alles klar.«
    Er beschrieb Anselmo, wie sein Onkel aussah, was für einen Wagen er fuhr und an welchem Flughafenparkplatz er warten würde. Anselmo gab die Angaben an Peter Adam weiter.
    »Er wird in etwa einer halben Stunde dort sein und nicht warten. Wenn Sie nicht da sind, fährt er gleich wieder weg.«
    »Ich werde da sein«, sagte Peter Adam. »Und danke, Pater!«
    »Ich fahr dich zur Abtei«, sagte Amal, als Anselmo auflegte.
    Anselmo starrte das Handy in seiner Hand an. »Erst muss ich dieses verdammte Telefon irgendwie ausschalten.«
    »Hast du nicht gerade gesagt …«
    »Hör mal zu, Amal. Der Papst hat sein Handy zurückgelassen und einen Hinweis. Ist das ein Zufall? Was, wenn dieses ›Das ist mein Leib‹ eine Merkhilfe für den PIN-Code ist?«
    »Bisschen sehr simpel, Bruder.«
    »Egal. Einen Versuch hab ich. Wenn’s nicht klappt, ist das Ding wenigstens aus.«
    Und natürlich gab es Zigtausend Varianten, wie dieser Satz einen PIN-Code verschlüsseln konnte, bis hin zur Kabbalistik. Pater Anselmo hatte den Papst jedoch immer als sehr direkten Menschen erlebt. Er schätzte den geraden Weg zum Ziel. Und Anselmo wusste aus Erfahrung, dass die simpelste Verschlüsselung oft die effektivste war. Viel Zeit hatte er ohnehin nicht mehr.
    »Vier Worte, vier Ziffern«, sagte er und holte tief Luft. In diesem Moment jedoch klingelte das Telefon erneut.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte Anselmo in den Hörer.
    »Allerdings.« Nicht die Stimme von Peter Adam. Sondern die von Yoko Tanaka. Anselmo erkannte sie sofort.
    »Yoko! Was …«
    Sie ließ ihn nicht ausreden. »Ich tu dir jetzt einen Gefallen, Anselmo. Frag mich nicht, warum. Zerstöre dieses Handy und mach, dass du wegkommst. Sie werden gleich bei dir sein.«
    Sie legte auf. In diesem Moment hörte Anselmo das Geräusch eines Hubschraubers über dem Haus.
    »Scheiße!«
    »Was ist?«
    »Wir müssen verschwinden. Sofort! Raus hier!«
    Jetzt hörte auch Amal den Hubschrauber und reagierte. Offenbar kannte er sich mit solchen Situationen aus. Er sah kurz aus dem Fenster.
    »Da unten steht ein Wagen, den ich nicht kenne. Wahrscheinlich haben sie schon das ganze Viertel umstellt.«
    »Und jetzt?«
    »Wir gehen übers Dach.«
    »Nicht dein Ernst.«
    »Und mach endlich dieses verdammte Telefon aus, Bruder!«
    Hektisch drückte Anselmo den Home-Button des Telefons und wurde aufgefordert, den PIN-Code einzugeben. Er tippte 3-3-4-4, die Anzahl der jeweiligen Buchstaben pro Wort in ›Das ist mein Leib‹. Er war selbst überrascht, dass es funktionierte. Auf dem Display wechselte das Hintergrundbild, die Telefon-Apps wurden angezeigt.

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