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Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3 (DEU): Collector's Pack. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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von einem Koffer am Kopf getroffen und schreit auf. Vorne löst sich eine Sitzreihe aus der Verankerung und prallt gegen die Kabinendecke. Du versuchst, Maya festzuhalten, sie hält immer noch das Amulett fest umklammert. Ellens blutüberströmtes Gesicht ist vor Panik verzerrt. Sie krallt ihre linke Hand in deine, schreit dir durch die Sauerstoffmaske etwas zu, aber du verstehst sie nicht. Sie zeigt nach draußen. Erst jetzt siehst du es auch, siehst durch das Kabinenfenster die Flammen am Rumpf und an der Tragfläche. Dann richtet sich die Maschine plötzlich wieder auf, geradezu ein Aufbäumen. Die G-Belastung presst dich in den Sitz zurück und raubt dir erneut den Atem. Die Boeing steigt wieder, hebt die Nase, aber viel zu hoch. Und dann – dann siehst du, wie der vordere Teil der Kabine mit einem ohrenbetäubenden Kreischen abbricht, kurz vor den Tragflächen einfach abgerissen wird. Fassungslos starrst du einen Augenblick ins Leere, in die mediterrane Nacht, zehntausend Meter über dem Mittelmeer, siehst, wie Menschen in den Nachthimmel geschleudert werden, siehst, wie der vordere Teil des Rumpfes einfach in der Dunkelheit verschwindet. Und du siehst auch, wie als Nächstes die brennende linke Tragfläche abreißt. Und erst jetzt, als der Rest des Flugzeuges mit dir und Maya und Ellen abkippt und in die Nacht stürzt, setzt dein Denken wieder ein. Du denkst noch, das ist nicht real. Und dann denkst du seltsamerweise an Maria. Und als du dann einen letzten Blick zu Maya wirfst, sitzt da eine junge Frau auf ihrem Platz, genau so schön wie Ellen. Nein, noch schöner.
    Schweißgebadet, mit Kopfschmerzen und dem Geschmack von Blut im Mund fuhr Peter auf. Seine erste Reaktion war, sich irgendwo festzuhalten, bis er sah, dass er in einem Bett lag. Die Sonne schien direkt durchs Fenster. Er konnte den Pool sehen. Irgendwo da draußen das Geräusch eines Rasenmähers.
    Das Motel. Warum nicht die Veranda?
    Keuchend richtete Peter sich auf, tastete nach seinem Handy. Kurz vor acht, zwei Anrufe und eine Nachricht von Nikolas.
    Das wird dich geweckt haben.
    Immer noch benommen von seinem letzten Traum und den Kopfschmerzen kroch er aus dem Bett, trank im Bad aus dem Wasserhahn, pisste, wankte dann zurück ins Zimmer. Kopfschmerzen bei jedem Schritt. Als Erstes kontrollierte er den Tablettenstreifen und versicherte sich, dass er am Abend doch nur eine Tablette genommen hatte. Allerdings hatte er offenbar noch zwei weitere Dosen Bier getrunken.
    Böser Fehler. Selber schuld.
    Er checkte sein Handy erneut, aber dort blinkte nur die Nachricht von Nikolas.
    Also ist sie immer noch sauer auf dich.
    In Rom war es jetzt kurz vor drei. Vermutlich saßen Ellen und Maya mit Nikolas irgendwo in Trastevere bei Pasta und frischem Fisch oder ruhten sich im Hotel aus. Peter beschloss, erst zu duschen, bevor er die Nachricht abhörte und Ellen anrief. Aber zuerst machte er sich noch einen Instantkaffee und schaltete den Fernseher ein. Auf CNN liefen gerade die Nachrichten an. Die junge Sprecherin mit dem indischen Namen sah makellos aus. Sie trug eine cremefarbene Jacke und darunter eine weiße Bluse, wirkte gesammelt und professionell vor den eingespielten Bildern und der Schlagzeile im Hintergrund.
    »Vor der Küste der Mittelmeerinsel Sardinien ist heute Morgen gegen acht Uhr mitteleuropäischer Zeit ein Flugzeug der United Airlines abgestürzt. Über die Ursache des Absturzes der Boeing 747, die mit vierhundertdreißig Menschen an Bord von Chicago nach Rom unterwegs war, ist bislang nichts bekannt. Augenzeugen eines Passagierschiffs in der Nähe der Unglücksstelle sprechen von einem hellen Blitz in der Luft. Den Berichten zufolge sei das Flugzeug in mehrere Teile gebrochen und danach senkrecht ins Meer gestürzt. Die italienischen Behörden und EUROCONTROL wollen einen Terrorakt bislang nicht bestätigen, gehen aber davon aus, dass keiner der Passagiere den Absturz überlebt hat.«
    Vor dem Schmerz kam der Schock. Die Fassungslosigkeit und die irre Hoffnung, dass auch dies wieder nur ein Albtraum sein möge. War es aber nicht, so sehr er auch auf den Fernseher starrte, unfähig, sich zu rühren. Und als der erste Schock schließlich abfloss und Platz für den Schmerz machte, und er kraftlos in die Knie sackte, hörte er sein Handy piepen. Hastig und immer noch mit einem Rest dieser irren Hoffnung, tastete Peter nach seinem Telefon. Eine Nachricht. Die Nummer wurde nicht angezeigt.
    Wir müssen reden.
-raymond

XI
    17. Juli 2011,

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