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Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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der Viale Bruno Buozzi niemand. Nicht einmal Franz Laurenz, der sich das Opus während seiner Amtszeit als Papst zu einem erbitterten Feind gemacht hatte, weil er versucht hatte, die Macht des Ordens zu zerschlagen. Und nichts weniger hatte er immer noch vor, als der schwarze Alfa der Schweizergarde in einen schmucklosen und bedrückend engen Innenhof einbog, zu eng zum Wenden.
    Laurenz stieg aus, sah sich kurz um. Hinter den Fenstern des Gebäudes keinerlei Bewegung. Ein junger Numarier in schwarzer Soutane trat aus dem Gebäude, blieb regungslos in der Tür stehen. Laurenz ging auf ihn zu.
    »Der Wagen kann hier nicht stehen bleiben.« Der Numarier sprach Italienisch mit spanischem Akzent. Kein Gruß, nicht ein Anflug von Höflichkeit.
    »Doch«, sagte Laurenz unbeeindruckt und sah den blassen Numarier an. »Und er wird genau hier auf mich warten.«
    Der Numarier schien kurz zu überlegen, was er tun sollte, wich dann Laurenz’ Blick aus und deutete schließlich auf den Aktenkoffer.
    »Öffnen!«
    Laurenz ließ die Schlösser aufschnappen und gestattete dem jungen Spanier einen prüfenden Blick.
    »Folgen Sie mir.« Der Numarier wandte sich um und führte Laurenz in einen nüchtern eingerichteten Salon im dritten Stock. Er bat ihn zu warten und zog die Tür hinter sich wieder zu. Laurenz sah sich um. Eine kleine Sitzgruppe, ein Regal mit alten Handschriften, drei kleine Renaissancegemälde, an der gegenüberliegenden Wand ein großes Holzkreuz. Der Raum wirkte wie selten benutzt, geradezu vergessen. Laurenz vermutete dennoch, dass das Opus gerade hier seine wichtigen Gespräche führte und man ihn die ganze Zeit schon über versteckte Kameras beobachtete. Und warten ließ. Also wandte er den Kameras den Rücken zu und betrachtete die Gemälde, die allesamt das Leben eremitischer Mönche darstellten.
    »Ich gestehe, dass ich überrascht bin, Señor Laurenz.«
    Bischof Santillana trat in Begleitung eines weiteren Numariers ein, der ein Tablett mit einer Karaffe Wasser und zwei Gläsern abstellte und sich dann sofort wieder entfernte. Ohne Eile wandte Laurenz sich von den Bildern ab.
    »Paolo Uccello«, sagte er und deutete auf die Bilder.
    »Richtig!«, entgegnete Santillana, als hätte er dem Deutschen so viel Kenntnis nicht wirklich zugetraut. Xavier Santillana war Mitte siebzig und hätte einem Bildnis von El Greco entsprungen sein können. Groß, blass, asketisch, ein langgezogenes kastilisches Gesicht voller Schwermut und Heimtücke. Er trug eine schwarze Soutane mit purpurner Schärpe und bewegte sich mit der Anmut eines Reptils. Ruckartige, sparsame Bewegungen, die sofort wieder einfroren. Laurenz wusste, dass Santillana einer der ältesten und einflussreichsten Familien Spaniens entstammte. Bis kurz vor seinem Rücktritt hatte Laurenz sogar angenommen, dass die »Träger des Lichts« nur den verlängerten Arm des Opus Dei bildeten, und Seth lediglich eine Marionette von Santillana sei. Eine fatale und beinahe tödliche Fehleinschätzung des Gegners. Was nicht bedeutete, dass der Prälat des Opus Dei ungefährlich war. Im Gegenteil.
    »Uccello erkannte mehr Wirklichkeit in der Geometrie als in der Farbe«, sagte Santillana und warf einen kurzen Blick auf Laurenz’ Aktenkoffer. »Die Welt braucht mehr Ordnung als Farbe. Eine Haltung, die wir teilen.«
    »Allerdings wurde Uccello im Alter so wunderlich, dass ihm nichts mehr gelang und er völlig verarmte«, entgegnete Laurenz.
    Santillana lächelte dünn. »Aber Sie wollten bestimmt nicht über Kunst mit mir reden.« Er deutete auf die Sessel. »Bitte.«
    Laurenz nahm Platz, bemühte sich, seine rastlosen Hände irgendwie ruhig zu halten, und wartete, bis Santillana zwei Gläser Wasser eingeschenkt hatte. Keiner der beiden rührte die Gläser jedoch an. Die Symbolik war eindeutig: Wer trinken musste, war immer der Schwächere.
    Santillana schlug die Beine übereinander und musterte Laurenz. »Ich hätte gewettet, dass Sie tot sind.«
    »Enttäuscht?«
    »Wer bin ich, die Werke des Herrn zu bewerten!« Santillana schloss für einen kurzen Moment die Augen. »Also, was wollen Sie?«
    Laurenz straffte den Rücken und sah dem Prälaten direkt ins Gesicht. »Zunächst Ihre Unterstützung.«
    »Unterstützung?« Es klang fast amüsiert. »Wobei?«
    »Petrus II. ist tot. Ich werde in Kürze mein Amt als Pontifex zurückfordern.«
    Die erste echte Reaktion im Gesicht des Prälaten. Ein fast unmerkliches Zucken um die Augen, eine feine Verwerfung an der Oberfläche

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