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Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Augenblick, die Bilder rasten durch ihn hindurch wie Elementarteilchen durch Materie und hinterließen nur eine Kielspur aus Angst und Verzweiflung. Denn Xavier Santillana erblickte zwar das Reich Gottes – aber keinen Gott.
    Schlagartig erlosch das blaue Licht, und Santillana wurde zurück in die Welt geschleudert. Mit einem Aufschrei befreite er sich aus Laurenz’ Griff und sah, dass vier Numarier die verbarrikadierte Tür eingetreten hatten und sich auf Laurenz stürzten. Der ehemalige Papst wehrte sich nach Kräften, schlug einen der Männer nieder, doch die anderen drei drückten ihn hart zu Boden und schlugen auf ihn ein.
    »Lasst ihn!«, keuchte Santillana.
    Die Numarier, allesamt bullige und schmerzunempfindliche junge Männer, die in einer eigenen Sicherheitsabteilung des Ordens ausgebildet worden waren, gehorchten widerwillig. Erst als Santillana sich mühsam aus dem Sessel erhob, ließen sie von Laurenz ab.
    »Raus. Lasst mich mit ihm allein. Ich will nicht gestört werden. Egal, was hier drin passiert, ihr kommt erst, wenn ich euch rufe!«
    Die Numarier halfen Laurenz wieder auf die Beine und zogen sich zurück. Santillana sah zu, wie der ehemalige Papst sich schwer atmend zurück in den Sessel fallen ließ. Das blaue Amulett hielt er immer noch in der Hand.
    »Ich werde zu alt für so was«, stöhnte der Ex-Papst und hielt sich die schmerzende Seite. »Früher wäre ich nicht so schnell zu Boden gegangen.«
    Es klang, als hätte ihm die kurze Rangelei auch noch Spaß gemacht. Santillana verzog das Gesicht, trank sein Mineralwasser jetzt in einem Zug, schenkte sich nach und trank erneut. Eine Weile sahen sich die beiden Männer nur schweigend an. Santillana, der sich langsam von dem Schock erholte, überlegte, ob er irgendeine rationale Erklärung für das Erlebte finden konnte.
    »Angenommen …«, begann er schließlich, »… ich wäre geneigt, diese Vision nicht der Wirkung einer psychogenen Droge zuzuschreiben oder einer Art Hypnose. Was war es dann?«
    Laurenz nickte. »Sie müssen selbst entscheiden, wie Sie das, was Sie gesehen haben, beurteilen. Es war weder ein Trick noch ein Trip. Eine Vision, ja. Nennen Sie es eine Offenbarung. Ein Blick in unsere Zukunft. Falls es uns nicht gelingt, sie zu ändern.«
    »Uns?«
    »Der Menschheit.«
    »Angeführt von Ihnen.«
    Laurenz schwieg.
    »Was ist das für ein Amulett?«, fragte Santillana. »Und was ist das für ein Licht?«
    »Ich kann Ihnen das nur teilweise beantworten. Vieles ist auch mir nicht bekannt. Aber dieses Amulett wurde vor vielen Millionen Jahren von der ersten intelligenten Art geschaffen, die dieser Planet hervorgebracht hat. Wir haben versucht, es zu analysieren, aber das Material ist völlig rätselhaft. Jedenfalls kann es durch Laserlicht einer bestimmten Frequenz aktiviert werden und hat dann gewisse Eigenschaften, die jedem Physiker die Tränen in die Augen treiben würden.«
    »Was sind das für Wesen?«, fragte Santillana leise. »Sie sahen aus wie …«
    »… Echsen, ich weiß«, seufzte Laurenz. »Nicht gerade das, was wir uns unter Engeln vorgestellt haben. Aber ich würde sie ohne Zögern so nennen. Sie selbst nennen sich Mh’u.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Laurenz hob die Hände. »Seit es Menschen gibt, hat es auch immer wieder Kontakte mit den Mh’u gegeben. Es existieren Aufzeichnungen, die wir, die Kirche, die Wissenschaft, jahrhundertelang als ketzerisch, esoterisch oder verrückt diffamiert haben. Um es kurz zu machen: Die Mh’u sind real. Sie altern nur sehr, sehr langsam und leben offenbar in einem anderen Raum-Zeit-Gefüge.«
    »Was bedeutet das?«
    »Ich bin kein Physiker. Aber sie leben hier, mit uns, in dieser Welt. Nur eben in …« Laurenz suchte nach dem passenden Wort.
    »… im Zustand der Gnade«, ergänzte Santillana. »Aber wo war der Schöpfer dieser Gnade? Wo war Gott?«
    »Das, Prälat, ist eine Frage des Glaubens.«
    »Kommen Sie mir jetzt nicht so, Laurenz!«, fuhr ihn Santillana an. »Diese Vision vorhin war ein Beweis sowohl für die Existenz des Bösen wie auch des Guten. Aber da war kein Gott! Er war nicht da. Wo ist er, Laurenz?«
    »Reißen Sie sich zusammen, Prälat!«, herrschte ihn jetzt Laurenz an. »Sie reden wie ein aufmüpfiger Theologiestudent im ersten Semester. Natürlich ist dies eine Prüfung unseres Glaubens. Entweder wir bestehen sie, oder wir gehen unter.«
    Die Zurechtweisung traf Santillana nicht sonderlich. Sie bestätigte ihm nur, dass Laurenz es auch nicht

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