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Apocalypsis 3.10 (DEU): Die Reinen Orte. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.10 (DEU): Die Reinen Orte. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.10 (DEU): Die Reinen Orte. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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sein Leben lang zu viele Sorgen gemacht hatte. Ein großer Kummer sprach aus seinen Augen, hatte tiefe Faltengräben in sein Gesicht gepflügt und eine Traurigkeit, die Maria fast das Herz brach, als er sie entdeckte und auf sie zukam. Der Mann, den sie liebte. Oder geliebt hatte, vor langer, langer Zeit. Denn seine Veränderung ließ nur einen Schluss zu: Während für sie und Bar-Kleophas hier unten in der Pyramide nur ein Augenblick vergangen war, der Bruchteil eines Augenblicks, hatte Peter da oben in der wirklichen Welt Jahrzehnte gebraucht, um zu ihr zurückzukehren. Womöglich hatte er die Apokalypse nicht einmal mehr aufhalten können. Die Welt, wie Maria sie noch vor einer Sekunde gekannt hatte, existierte nicht mehr.
    »Hallo, Maria«, sagte Peter leise, als er vor ihr stand. Er wirkte verlegen. Als schäme er sich, ihr den Schock seines Anblicks zumuten und eingestehen zu müssen, dass er zu spät kam.
    »Hallo, Peter.« Maria spürte, dass der erste Schock allmählich nachließ und sich Verzweiflung einstellte. Sie riss sich zusammen und berührte seine Wange mit ihrer verletzten Hand. Die weißen Bartstoppeln fühlten sich unerwartet weich an.
    »Wie schön, dass du zurückgekommen bist.«
    »Ich habe keinen Tag an etwas anderes gedacht.«
    Er drückte seine Wange an ihre Hand, spürte offenbar den Wundverband um den abgetrennten Finger. Maria sah, dass sich seine Augen röteten und wie sehr er sich beherrschen musste.
    »Es … tut mir so leid, Maria.«
    »Schschsch! Jetzt bist du ja da.«
    Sie wagte nicht, ihn zu fragen, wie es da oben aussah, wer von den Menschen, die sie gekannt und geliebt hatte, noch am Leben war. Wer überhaupt noch am Leben war. Stattdessen gab sie einem anderen Impuls nach und umarmte Peter, drückte ihn an sich, presste ihr Gesicht in seine Halsbeuge, atmete seinen vertrauten Geruch und ließ ihren Tränen freien Lauf. Peter erwiderte die Umarmung zitternd. Auch er weinte jetzt, wirkte kleiner und zerbrechlich dadurch. Älter. Maria nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn – genauso wie wenige Augenblicke zuvor.
    »Siehst du – du hast versprochen, mich hier rauszuholen, und jetzt bist du da. Das ist alles, was zählt.«
    Peter löste sich etwas von ihr und sah ihr in die Augen, als entdecke er dort ein großes Missverständnis.
    »Das war nicht ich. Das heißt … ich war es doch, aber …«
    Maria nahm Peters Hände und strich mit den Daumen über die faltig gewordene Haut. »Schschsch. Du musst dich für nichts entschuldigen. Ich freue mich so sehr, dass du noch lebst.«
    Sein Lächeln war voller Schmerz. Ehe er jedoch etwas sagen konnte, stellte Maria ihm Bar-Kleophas vor, der sich die ganze Zeit schweigend und diskret abseits gehalten hatte.
    »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Mr. Adam. Auch wenn ich mir glücklichere Umstände für unsere Begegnung gewünscht hätte. Eine ziemlich paradoxe Situation.«
    »Shimon konnte deinem Parallel-Ich vorhin noch einen Hinweis auf Urs Bühler mitgeben«, erklärte Maria.
    Das überraschte Peter. »Bühler lebt noch?«
    »In der Parallelwelt, die die Mh’u geschaffen haben«, sagte Bar-Kleophas. »Wie wir alle, die wir Teil des großen Plans sind. Ich weiß zwar nicht, ob und unter welchen Umständen sie sich in jener anderen Welt begegnen, aber ich dachte, es wäre hilfreich, Ihr Parallel-Ich vorzubereiten, dass er dort nicht alleine ist.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Bar-Kleophas.« Peter deutete auf die blaue Öffnung in der Wand. »Wir … können dann jetzt gehen.«
    »Vielleicht erklären Sie uns doch vorher noch, in welche Welt wir zurückkehren, Mr. Adam. Welchen Tag haben wir da oben?«
    »Den vierundzwanzigsten Juli 2011. Ihr beide habt nur zwei Tage verloren.«
    »Zwei Tage?«, rief Maria irritiert und sah Peter an. »Wie bist du in dieser Zeit so … gealtert?«
    »Der, den du vorhin gesehen hast, war mein Zwillings-Ich«, erklärte Peter. »Ich bin der, der mit Nikolas in Seths Zentrale fast umgekommen wäre.«
    Maria starrte ihn an, wollte etwas fragen, aber Bar-Kleophas berührte sie am Arm, wie um sie zu bitten, mit diesen Fragen noch zu warten.
    »Wie ist die Lage da oben?«
    »Die Infektion ist ausgebrochen und wird sich vermutlich rasch über die ganze Welt ausbreiten. Der Tesserakt befindet sich in der Zwillingszeit, die die Mh’u eingerichtet haben. Wir können nur hoffen, dass mein Zwillings-Ich ihn so schnell wie möglich findet und wieder verschließt. Bis dahin versuchen wir, so viele

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