Apocalypsis 3.10 (DEU): Die Reinen Orte. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
sich bei der Operation an unsere vereinbarten Quoten halten.
LAURENZ: Und wenn ich ablehne?
NAKASHIMA: Mit dem Wissen von Peter Adam können wir Ihre Pläne empfindlich stören. Wenn nicht sogar ganz aufhalten. Die Konferenz kontrolliert immer noch genug Satelliten. Außerdem befinden wir uns, wie Sie wissen, im Besitz von drei Amuletten. Sie dürften demnach vier besitzen, denn Peter Adam hat auch noch eines und Bar-Kleophas das neunte. Nach meiner Rechnung ein Patt.
LAURENZ: Da der Tesserakt geöffnet ist, können Sie mich nicht mehr aufhalten. Niemand kann das.
NAKASHIMA: Möglicherweise kann der Tesserakt aber schneller verschlossen werden, als Sie denken. Ihre Tochter Maria und Bar-Kleophas sind inzwischen ebenfalls meine Gäste. Peter Adam und ihre Tochter könnten den Tesserakt wieder verschließen. Nicht, dass die Konferenz im Augenblick daran ein Interesse hätte, aber Sie müssen doch zugeben, dass sich die Kräfteverhältnisse ein wenig zu unseren Gunsten verändert haben.
Wieder dachte ihr Vater nach. Trotz ihres Entsetzens konnte Maria nicht akzeptieren, dass dieser Mann nun Seth sein sollte, der leibgewordene Satan.
LAURENZ: Ich habe eine Bedingung.
NAKASHIMA: Ich weiß. Aber ohne Garantien muss ich im Namen der Konferenz ablehnen.
LAURENZ: Sie müssen sterben, alle beide.
NAKASHIMA: Natürlich. Sobald die neue Weltordnung stabil ist und der Tesserakt wieder verschlossen werden kann.
LAURENZ: Nein, sofort.
NAKASHIMA: Dann machen Sie uns ein Angebot, dem wir vertrauen können.
Ihr Vater schien eine Entscheidung zu treffen. Sein Gesicht wirkte hart und ausdruckslos. Maria hatte den Eindruck, dass er sie durch das Video direkt ansah.
LAURENZ: Ich werde Ihnen das Buch Dzyan schicken. Das Original mit Peter Adams Übersetzung. Es wird morgen bei Ihnen eintreffen.
NAKASHIMA: Gut. Ich nehme an, dass Sie auf das Überleben Ihrer Frau ebenfalls keinen Wert mehr legen?
LAURENZ: Das überlasse ich Ihnen. Wichtig sind Peter Adam und Maria.
NAKASHIMA: Ich pflege meinen Teil von Vereinbarungen immer zu halten. Sobald Präsident Flamel das Buch Dzyan in Händen hält, werden Peter Adam und Ihre Tochter sterben.
XLIX
28. August 2013, Rom, Italien
D er Wagen hielt auf der Rückseite des Palazzo Farnese in der Via Giulia, nicht weit von dem Haus, in dem Nikolas seine Wohnung hatte. Jetzt, kurz nach Mitternacht, war immer noch Leben in der historischen Straße, in der schon Raffael gewohnt hatte. Kleine Grüppchen angetrunkener amerikanischer Jugendlicher zogen lärmend in Richtung Tiber, schenkten Bühlers Wagen aber keinerlei Beachtung. Dennoch fühlte Peter sich unbehaglich, nackt in einem fremden Wagen in der Nähe einer Wohnung zu sein, die vermutlich von den ›Trägern des Lichts‹ überwacht wurde. Er drehte sich zu seinem Bruder auf dem Rücksitz um.
»Etwas riskant, findest du nicht?«
»Was meinen Sie ?«, wandte Nikolas sich an Urs Bühler.
Der Schweizer hatte die ganze Fahrt über kein Wort gesagt, sich nur schweigend angehört, was Peter und Nikolas ihm in aller Kürze über ihre letzten Tage berichtet hatten. Er zuckte mit den massigen Schultern.
»Wird man sehen.«
»Ich meine, ob Sie uns glauben. Werden Sie uns helfen?«
Bühler zögerte mit der Antwort. »Schissdräck«, fluchte er schließlich auf Schweizerdeutsch und renkte sich den Nacken ein. »Ja, verdammt, ich glaube Ihnen. Ich wünschte, ich würde es nicht tun. Ihre Geschichte ist völlig gaga, zum Kotzen absurd, aber nur ein Wahnsinniger könnte sich so was ausdenken. Und außerdem …«
»Was außerdem?«, hakte Peter nach.
»Vergessen Sie’s. Im Augenblick glaube ich Ihnen, das muss reichen.«
»Ich denke nicht, dass die Wohnung überwacht wird«, sagte Nikolas. »Seth weiß nicht, wohin wir verschwunden sind. Wir könnten überall sein.«
»Sei doch nicht so naiv!«
Bühler griff an Peter vorbei ins Handschuhfach und zog seine Waffe heraus. »Geben Sie mir den Türcode.«
»Das ist keine gute Idee«, sagte Peter. »Wir sollten uns was anderes suchen.«
Bühler wandte sich zu Nikolas um.
»1-6-0-0«, sagte Nikolas. »Das Jahr, in dem Giordano Bruno von der Inquisition hingerichtet wurde.«
»Sehr originell«, murmelte Peter.
»Die Wohnung im zweiten Stock«, erklärte Nikolas. »Unter dem Blumentopf auf dem Treppenabsatz liegt ein Zweitschlüssel.«
Peter stöhnte. »Gar keine gute Idee!«
Bühler schien es nicht zu interessieren. »Im Kofferraum liegt eine Reisetasche. Bringen Sie die mit hoch, wenn ich
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