Apocalypsis 3.11 (DEU): Die Botschaft. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
wieder in den Rückspiegel zu Yoko blickte, die fiebrig und eingefallen auf der hinteren Rückbank saß und verhalten vor sich hin hustete.
Obwohl sie nicht verfolgt wurden, machte Maria sich keine Illusionen. Sobald Nakashima merkte, dass Yoko und Anselmo geflohen waren, würde eine gnadenlose Hetzjagd beginnen.
In Tel Aviv parkte Anselmo den Fiat an der belebten Uferpromenade, nicht weit von der Marina. Ein heißer Tag. Sonntag, der Tag des Herrn. Für Israelis ein ganz normaler Arbeitstag, dennoch war der Strand voller junger Leute in Shorts und knappen Bikinis. Ein völlig anderes Bild als das prüde Jerusalem. Kaum einer der Männer trug hier noch eine Kippa, und selbst die Muslime gaben sich relativ freizügig.
Die kleine Gruppe schlenderte bemüht langsam zur Marina hinüber, wo die Yachten lagen. Der Hafenmeister, mit dem Bar-Kleophas wegen des Bootes telefoniert hatte, musterte sie zwar zunächst misstrauisch, aber Bar-Kleophas gab sich jovial und ungezwungen, plauderte mit dem Mann auf Hebräisch, und dann sah Maria, wie er ihn kurz am Arm berührte. Eine schlichte Geste wie unter alten Bekannten, aber sie bewirkte eine augenblickliche Veränderung. Der Hafenmeister sah Bar-Kleophas an, als erkenne er ihn jetzt, sein Blick wurde weich, fast ehrfürchtig, und er trat ohne ein weiteres Wort beiseite.
»Das Boot liegt am Ende der Mole«, sagte Bar-Kleophas zu den anderen und ging vor.
Das schwarze Schlauchboot mit dem Außenborder kam Maria viel zu klein für sechs Personen vor, umso erstaunter war sie, dass sie alle Platz fanden. Peter ließ sich von Anselmo ein handliches GPS-Gerät mit den Koordinaten der Hikari geben und steuerte das Boot aus dem Yachthafen heraus. Es schien ihm sogar Spaß zu machen. Maria erinnerte sich an ihren Abend auf dem Pantheonsplatz in Rom, als sie bunte Cocktails mit lächerlichen römischen Namen getrunken und für einen Augenblick die Illusion genossen hatten, sich einfach nur einen schönen Abend zu machen.
Als sie die Stelle erreicht und exakt lokalisiert hatten, warf Peter einen Anker, um das Boot zu stabilisieren. Zu sehen war nichts, nur tiefblaues Meer bis zum Horizont, vereinzelt ferne Frachter auf der Hauptschifffahrtsroute und das Aufblinken weißer Segel. Ein leichter Wind raute das Wasser auf, aber nicht stark genug, dass irgendwem übel wurde.
Maria wandte sich zu Yoko um. »Wo ist das U-Boot?«
»Direkt unter uns auf dem Meeresgrund in tausendfünfhundert Metern Tiefe. Wir müssen es erst heraufholen.«
»Ich arbeite daran!«, murrte Anselmo gereizt, bevor Maria noch weiterfragen konnte. Er öffnete seinen Aluminiumkoffer, der außer einem Laptop noch ein elektronisches Gerät enthielt, dessen Funktion sich Maria nicht erschloss. Sie sah, wie Anselmo einen USB-Stick an den Laptop anschloss und ein Terminalprogramm startete.
»Das ist die Reservesteuereinheit«, erklärte Yoko. »Sie stellt eine Funkverbindung zum Bordcomputer der Hikari her. Anselmo muss dem System nur noch vortäuschen, dass er Nakashima sei.«
»Und wie soll das gehen?«
»Ich habe Nakashimas DNA-Code im Steuerprotokoll durch meinen ersetzt«, erklärte Anselmo nervös. »Aber ich habe keine Ahnung, ob es nicht noch ein zweites Sicherheitssystem gibt. Gut möglich, dass es nicht klappt. Oder dass ich die Hikari versenke und uns gleich mit.«
Er stach sich mit einer Nadel in den Daumen, drückte den Blutstropfen in eine kleine Öffnung des Gerätes und startete ein Programm. Maria sah einen Anzeigebalken auf dem Bildschirm, der ruckend den Fortschritt der DNA-Sequenzierung anzeigte. Gespannt starrten alle auf den Bildschirm, bis der Balken ›100 %‹ anzeigte und kurz darauf die Meldung ›CODE DENIED‹.
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Naka.Indu.net Chat-Protocol 24072011 14:23:45 – 14:24:10 GMT-01:00
Proxy-Server: naka.indu.th.net:34
Encoding-method: GOLEM.2.00
14:23:45 hikari
registrierter zugriff. procedure?
14:24:05 Client_001
procedure CV5E09.
14:24:10 hikari
aktiviert.
/End of conversation/
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LV
28. August 2013, Campo Santo Teutonico, Vatikanstadt
D er Tesserakt wirkte noch schwärzer als die Nacht. Ein Schatten unter Schatten, der alles Licht verschluckte.
»Was ist jetzt?«, fragte Bühler angespannt, als Peter und Nikolas frustriert in ihren Bemühungen innehielten. »Wir müssen dieses Monstrum da drüben verbuddeln und dann von hier verschwinden.«
»Er geht nicht zu«, keuchte Peter. »Dieses Drecksding geht einfach nicht zu!«
»Ich denke, Sie sind der Einzige, der es
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