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Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Jeden Morgen kam er dorthin, wie immer in Begleitung seiner jungen Freundin, und setzte sich auf einen mitgebrachten Campinghocker an den Rand. Er kam noch vor der offiziellen Öffnungszeit, lange vor den Touristenströmen. Das Pantheon war um diese Zeit eigentlich noch geschlossen, aber irgendwer ließ ihn jeden Tag hinein. Als sie Rubini, den Hausmeister, danach fragte, zuckte er nur mit den Achseln, rief ›Beh!‹ und behauptete, den Mann noch nie gesehen zu haben. Eine glatte Lüge, denn der Mann kam jeden Tag zur gleichen Zeit, um auf seinem Klapphocker eine Stunde den Fußboden anzustarren, als ob der ihm seinen Verlust ersetzen könne. Seine junge Freundin schlenderte derweil herum oder ließ ihn manchmal auch kurz alleine zurück. Manchmal kam auch ein roter Straßenkater vom Platz herein, legte sich neben ihn, ließ sich aber nie von ihm kraulen. Seltsames Bild, fand sie, als ob die beiden eine unangenehme Erinnerung teilen würden.
    Obwohl ihre Arbeit im Pantheon eigentlich nach zwei Tagen erledigt gewesen war, kam sie weiterhin jeden Morgen und beobachtete den Mann heimlich von oben durch eines der Innenfenster im ersten Stock. Wenn Messen in der Rotunde abgehalten wurden, saß er immer in der letzten Reihe und betete. Manchmal in Begleitung seines Zwillingsbruders und dessen Freundin. Die Ähnlichkeit der beiden war verblüffend, es mussten Zwillinge sein. Sie konnte sie gut auseinanderhalten, denn der Zwillingsbruder trug stets schwarze Anzüge und hatte eine ganz andere Ausstrahlung. Was für seinen Bruder der Kummer, war für ihn der Schmerz. Seine Freundin war sehr schön, sie konnte Südeuropäerin sein oder Orientalin. Sie waren sehr innig miteinander, küssten sich auch manchmal, aber immer umwehte beide etwas Düsteres.
    Der Mann dagegen, den sie jeden Tag sah, trug meist Jeans, ein helles Hemd und ein blaues Jackett, manchmal sogar ein buntes Poloshirt. Der Standardlook der römischen Männer. Stand ihm aber gut, fand sie, auch wenn er kein Italiener war, sondern Deutscher. Sie hatte ein paar Gesprächsfetzen in der Bar zwischen dem Mann und seiner Freundin aufgeschnappt. Sie war neugierig gewesen. Kein Wunder.
    Seit zwei Wochen sah sie den Mann nun schon im Pantheon und in der Bar um die Ecke. Tatsächlich aber hatte sie ihn schon davor in ihren Träumen gesehen. Vielmehr in dem einen immer wiederkehrenden Traum, der sie seit Wochen heimsuchte. Und das machte ihr Angst und hatte sie bislang gehemmt, den Mann einfach anzusprechen.
    Aber gestern war er zum ersten Mal nicht ins Pantheon gekommen. Nicht am Morgen und auch nicht danach. Sie hatte kaum arbeiten können vor Unruhe und immer wieder zwischendurch die Menge der Touristen nach ihm und seinem Klapphocker abgesucht. Auch in der Bar war er nicht erschienen, weder er noch sein Zwillingsbruder noch eine der jungen Frauen. Am Abend hatte sie befürchtet, dass der Mann wieder abgereist sei. Dass sie den entscheidenden Moment verpasst habe. Dass sie wie Parsifal die einfachste Frage der Welt nicht gestellt hatte und dieses Zögern nun ein Leben lang bereuen würde.
    Als der Mann an diesem Morgen dann alleine in der kleinen Caffè-Bar erschien, gab sie sich einen Ruck, drängelte sich durch die Menge neben ihn an die Theke, streckte dem Barista ihren Bon entgegen und tat überrascht, als habe sie den Mann gerade zufällig bemerkt.
    »Oh, hallo! … Ich hab Sie gestern vermisst.«
    Er sah sie neugierig an. »Ach ja?«
    »Im Pantheon, meine ich. Aber ich … will Sie nicht stören.«
    »Sie stören mich nicht. Ich hab Sie auch vermisst, aber mein Bruder und ich hatten gestern ein paar Dinge mit den italienischen Behörden zu klären.«
    Er sah sie an, als müsse sie wissen, um welche Dinge es ging.
    »Aha.«
    Er trank seinen Espresso aus und stellte die leere Tasse auf der Edelstahltheke ab. Üblicherweise das deutliche Signal, dass das Gespräch nun beendet sei.
    »Was machen Sie da oben im Pantheon?«, fragte er dennoch.
    »Ich untersuche die Struktur des Gebäudes«, erwiderte sie, verlegen, dass er sie da oben bemerkt hatte. »Ich bin Architektin und schreibe an einer Doktorarbeit über das Pantheon. Den Beton der Kuppel, die Statik, seine vielen unterschiedlichen Funktionen über die Jahrhunderte hinweg.«
    »Was interessiert Sie gerade am Pantheon?«
    »Na ja … Es ist immerhin das älteste erhaltene Gebäude der Welt.«
    »Sonst nichts?«
    Sie zögerte. Fühlte sich unbehaglich, so unvermittelt Auskunft geben zu müssen.
    »Das Pantheon

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