Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
Fahrt über dachte er an seine Eltern, an Momente seiner Kindheit, seine Einschulung, einen Urlaub in Frankreich, einen Streit mit seinem Vater. Die Trauer, sie niemals wiederzusehen und das Gefühl, daran Schuld zu sein, wucherten in seiner Brust zu einem erstickenden Gespinst. Doch mit den Erinnerungen kehrte ein mächtiger Impuls zurück, so alt wie die Menschheit. Ewige, unbeugsame Hoffnung. Der Wunsch, nicht zu sterben. Jedenfalls nicht an einem geheimnisvollen Virus in seinem Körper. Noch nicht jetzt.
Du hast diese ganze Scheiße nur auf dich genommen, um dein Leben zurückzukriegen. Dann hol es dir, verdammt noch mal, jetzt auch zurück!
Er wollte leben. Leben, leben, leben. Er wollte seine Eltern wiedersehen, er wollte seinen Beruf wieder ausüben, er wollte wieder ohne Angst erwachen können und er wollte Maria nicht verlieren. Aber dazu gab es nur einen Weg – er musste Seth treffen. Bald.
Sobald du die Bombe hast.
Kurz nach sechzehn Uhr erreichten sie den Frankfurter Flughafen, ohne ein einziges Mal von der Polizei angehalten worden zu sein. Peter parkte den Passat am Terminal 1 und eilte mit Maria durch die Ankunftshalle zu einem der Informationsschalter. Ein junger Japaner in der gelbgrünen Sicherheitskleidung des Bodenpersonals begrüßte sie mit hessischem Akzent und führte Peter in einen Toiletteraum, wo er ihm zwei Chipkarten für den Sicherheitsbereich übergab.
»Achten Sie darauf, dass niemand Sie kontrolliert«, schärfte er Peter ein. »Die Fotos stimmen nämlich nicht. Und ziehen Sie das hier über, damit fallen Sie weniger auf.« Er zog seine Sicherheitsweste aus und reichte sie Peter. »Ihrer Begleiterin wird das allerdings kaum was nützen in ihrem … Kostüm.«
»Wir passen auf«, versicherte ihm Peter, obwohl er keine Ahnung hatte, wie das aussehen sollte. Marias »Kostüm« konnte im Sicherheitsbereich wirklich zu einem Problem werden.
Peter sah auf seine Uhr. 16:48. Auf der großen Anzeigetafel wurde die Lufthansamaschine aus Katmandu als »gelandet« angezeigt.
»Wir müssen uns beeilen. Er wird die Maschine gleich verlassen und direkt zu den V.I.P.-Lounges gehen«, erklärte Peter.
»Woher willst du das wissen?«
»Er reist First Class mit einem Diplomatenpass. Ich glaube kaum, dass er im öffentlichen Bereich auf seinen Anschluss wartet.«
Peter sah sich in der Halle um und entschied sich für den Zugang zu den Gepäckbändern. Der war zwar am Belebtesten, aber Peter hoffte, dass man hier hauptsächlich auf Personen achtete, die den Bereich verließen . Als sie den Sicherheitsbereich betraten, stutzte eine junge Polizistin mit Schussweste und einer automatischen Waffe bei Marias Anblick. Peter rief ihr zu, dass die Schwester ein Problem mit ihrem Gepäck habe, und die Beamtin winkte sie durch. Peter merkte jedoch, dass sie ihnen hinterhersah.
»Ich bin zu auffällig«, flüsterte Maria. »Vielleicht solltest du alleine gehen.«
»Nein. Dein Habit wird uns noch nützlich sein.«
Peter achtete darauf, patrouillierenden Polizeibeamten aus dem Weg zu gehen. Zügig zog er Maria durch die Ankunftshalle zu den Ankunftsgates. Durch die getönten Scheiben der Halle sah er, dass der Airbus 380 soeben seine Parkposition erreicht hatte. Peter orientierte sich kurz und studierte einen ausgehängten Etagenplan mit den eingezeichneten Fluchtwegen.
»Er kommt gleich raus!«, drängte Maria.
»Moment!« Peter zog Maria zu dem Etagenplan. »Ich erkläre dir jetzt den Ablauf.«
»Ach, haben wir jetzt wieder das Kommando?«
»Das ist kein Spaß, Maria! Hör mir genau zu!«
» Oui, mon général !«
Sie lächelte ihn an. Entwaffnet lächelte Peter zurück und genoss den kurzen Moment dieser Vertrautheit.
»Ich bin ganz Ohr«, erklärte sie und hörte ihm schweigend zu, nickte nur hin und wieder, während Peter auf verschiedene Punkte auf dem Etagenplan deutete, die sie sich einprägen sollte. Sie hatte auch keinerlei Einwände mehr. Peter argwöhnte, dass ihr dieses Spiel womöglich sogar Spaß machte.
»Pass bloß auf!«, schärfte er ihr ein. »Er reist unter Diplomatenstatus. Womöglich ist er bewaffnet.«
»Peter, er ist Kardinal!«, entrüstete sich Maria.
»Kardinal oder nicht«, ergänzte Peter. »Er trägt eine Mega-Bombe bei sich.«
»Ich bin kein Baby!«, zischte Maria. Sie wollte schon losgehen, als er sie noch einmal zurück hielt.
»Was denn noch?«
»Nichts«, sagte er, zog sie an sich und küsste sie. Maria zuckte panisch zurück.
»Bist du wahnsinnig? Man
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