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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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war.
    »Sie hat mich gefunden, und ich bin ihr nach Hause gefolgt«, erklärte Wolf nüchtern.
    »Und wozu brauchst du dann mich, Kind?« Halven wechselte ins Rethische, obschon sein Ton nichts von seiner Feindseligkeit verloren hatte. »Ich hab die Kraft der Magie, die er rief, gespürt, als du in Gefahr warst. Dein Gestaltwandler ist mit Sicherheit ebenso fähig wie ich.«
    »Nein«, entgegnete Wolf.
    »Er beherrscht nur Menschenmagie«, fügte Aralorn hinzu, nachdem klar war, dass Wolf alles, was er zu diesem Thema äußern würde, gesagt hatte.
    Ihr Onkel gab ein hustendes Geräusch von sich und plusterte seine Federn auf. »Ich bin nicht blöd. Kein Menschenmagier könnte so lange die Gestalt eines Wolfs aufrechterhalten, ohne sich in seinem eigenen Zauber zu verstricken.«
    »Sein Vater, bei dem er aufgewachsen ist, war ein Menschenmagier«, sagte sie vorsichtig; sie wollte nicht zu viel preisgeben. »Wir glauben, dass seine Mutter eine Gestaltwandlerin oder irgendeine andere Art von Grünmagierin war. Seine Fähigkeit, grüne Magie zu wirken … schwankt.« Sie hatte nicht die Absicht, ihrem Onkel zu erzählen, wie sehr sie schwankte, nicht jetzt. Vielleicht später, wenn er besser gelaunt war. »Von grüner Magie versteht er lediglich das bisschen, das ich ihm beibringen konnte, und du weißt ja, wie bescheiden meine Kenntnisse sind.«
    »Deine eigene Schuld«, erwiderte er bissig.
    »Ja, sicher, ich weiß«, erwiderte sie, froh, seine Gedanken auf eine enttäuschende Familienangelegenheit gelenkt zu haben. »Wolf hat sich die Zauber, unter deren Bann Vater steht, bereits angesehen. Vielleicht bist du in der Lage festzustellen, wie sie gewirkt wurden, denn von uns konnte das keiner herausfinden. Davon abgesehen wissen wir momentan nur so viel: Vater wird von irgendeiner Kreatur bewacht, von der ich noch nicht einmal Geschichten gehört hab. Wir dachten, du könntest sie möglicherweise identifizieren.«
    »Warum hast du mir davon nicht früher erzählt?«, fragte Halven mit gefährlich leiser Stimme.
    Erschöpft, wie sie war, fand Aralorn doch noch die Kraft zu einem Grinsen.
    »Was denn?«, sagte sie. »Und meinen besten Trumpf zuerst ausspielen? Ich nahm an, dass du wesentlich schwieriger zu überreden sein würdest, und hatte geplant, erst später mit dem Schattenwesen herauszurücken, um dich neugierig zu machen und so auf die Feste zu locken. Ich konnte ja nicht damit rechnen, dass Kessenih mir die halbe Arbeit abnehmen würde.«
    Sie war sich nicht sicher, aber sie vermeinte in den Augen ihres Onkels so etwas wie Belustigung aufblitzen zu sehen.
    »Wir glauben«, sagte Wolf ruhig, »dass Euer Volk nichts mit dieser Sache zu tun hat. Wenn Ihr die Kreatur, die ihn bewacht, vertreiben oder uns sagen könnt, wie das zu bewerkstelligen ist, dann könnten wir den Zauber mit ein bisschen Glück vielleicht aufheben und den, der ihn gewirkt hat, ermitteln.«
    Halven hob die Augenbrauen. »Das wäre mir neu, dass man einen schwarzen Zauber zu seinem Urheber zurückverfolgen kann.«
    »Wenn es ein Menschenzauber ist, kann ich es«, erwiderte Wolf.
    Der Gestaltwandler neigte den Kopf. »Das heißt, wenn ich euch helfen kann, den Löwen von dieser Kreatur zu befreien, dann werdet Ihr mit der schwarzen Magie, die ihn bindet, schon fertig?«
    »Sofern es sich um schwarze Magie handelt, die von Menschenhand gewirkt wurde – ja.«
    »Ich dachte«, sagte Halven leicht provozierend, »dass Menschenmagier schwarze Magie ächten. Ein Magier, der bei ihrer Anwendung erwischt wird, ist doch so gut wie tot.«
    »Das gilt für das Wirken von schwarzer Magie«, erwiderte Wolf. »Aber um sie aufzuheben braucht man im Allgemeinen weder Blut noch Menschenopfer.«
    »Dafür, dass schwarze Magie schon so lange verboten ist, seid Ihr damit überraschend vertraut.«
    »Ja, und Ihr seid nicht der Erste, der das bemerkt«, gab Wolf unumwunden zu, während Aralorn mit den Zähnen knirschte. Er ging ein beachtliches Risiko ein. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass ihr Onkel sich zusammenreimte, wer er war, und sie kannte Halven inzwischen nicht mehr gut genug, um vorhersagen zu können, was er dann tun würde. Wenn er irgendeinem Menschen davon erzählte, wäre Wolf damit vor fast niemandem mehr sicher. Und wie der Meisterspion Ren immer zu sagen pflegte: Es war machbar, jeden umzubringen, vorausgesetzt, man hatte genug Zeit und Geld und Interesse daran, den Tod der betreffenden Person zu erwirken.
    »Wenn mich ein Menschenmagier

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