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Arams Sündenbabel

Arams Sündenbabel

Titel: Arams Sündenbabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren, zu ihrer Zeit aber auf der Hitliste ganz oben gestanden hatten.
    Porträts. Menschen, die allesamt irgendwie streng blickten. Besonders die Männer. Fotografien in Schwarzweiß. Licht und Schatten waren gut eingesetzt.
    Die Frauen blickten ebenfalls sehr streng, aber sie deuteten zumindest ein Lächeln an.
    Er ging nach unten. Aram lauschte seinen Schritten nach. Es war kalt im Haus.
    Immer wenn er die Treppe hinabging, fragte er sich, was ihn unten erwartete. Diejenigen, die tatsächlich im Haus regierten, waren immer wieder für Überraschungen gut. Zu Gesicht bekommen hatte er sie kaum, aber sie waren überall und beobachteten ihn.
    Stimmen hörte er diesmal nicht. Er war bereits von ihnen begrüßt worden. Aram bezweifelte, dass sie es dabei belassen würden. Manchmal waren sie wie Kinder, die Streiche spielten, doch es konnten auch sehr grausame und böse Streiche sein.
    Das Haus hatte drei Etagen. Er wohnte in der obersten. In den beiden darunter verteilten sich die Zimmer, die von der Größe her Aram’s Wohnung ähnelten.
    Als er die zweite erreicht hatte, blieb er stehen. Die Treppe mündete in einem quadratischen Flur. Als Dekoration stand dort eine verstaubte Blumenvase, die aussah wie eine übergroße Tulpe. Niemand hatte sie in den letzten Jahren mit Blumen gefüllt.
    Alle Türen waren geschlossen, das heißt, es waren nicht viele. Auf jeder Etage gab es nur vier Zimmer, die sich gegenüberlagen. Sie hätten gar nicht nebeneinander gepasst, dazu war das Haus viel zu schmal.
    Etwas irritierte Aram. Es waren die Wände. Okay, sie wurden von keinem Licht gestreift, doch die Schatten, die sich darauf abzeichneten, waren ihm neu.
    Er machte Licht.
    Auch hier brachte die Helligkeit nicht viel. Ein Teil davon wurde von dem alten Sisalteppich aufgesaugt, mit dem der Boden bedeckt war.
    Aram war jetzt neugierig geworden. Er ging in den Flur hinein und bemühte sich dabei, leise zu sein. Er wollte die anderen nicht stören, die im Hintergrund lauerten.
    Er prallte zurück, als er den ersten Blick auf die Wand warf.
    Sie war beschmiert!
    Mit Blut!
    Wieder sah er eine Zeichnung. Diesmal war es kein Skelettkopf, sondern eine zittrig gemalte Gestalt, die auf dem Rücken lag. In der Brust steckte ein übergroßes Messer mit einer sehr breiten Klinge.
    Aram hatte den Eindruck, sich in einem Irrenhaus zu befinden. Wieder fuhr eine eisige Hand über seinen Rücken.
    Diesmal war der Schock nicht so groß wie noch vor kurzem im Badezimmer. Er schaffte es sogar, sich der neuen Zeichnung zu nähern, und traute sich, die Kuppe des ausgestreckten Zeigefingers auf das Blut oder die Farbe zu drücken.
    Farbe – Blut?
    Er zog den Finger zurück. Mit der Zungenspitze daran zu lecken, getraute er sich nicht. Deshalb roch er daran und nickte.
    Ja, das war Blut. So konnte nur altes Blut riechen, obwohl er das genau auch nicht wusste. Aber dieses verdammte Haus hier hatte eine Geschichte, und mit der musste er leider leben.
    An der Wand wischt er sich den Finger wieder blank.
    An der Wand und schräg vor ihm bewegte sich etwas. Neben der ersten Zeichnung.
    Eine Täuschung? Ein Schatten? Etwas, das er sich einbildete.
    Seine Augen weiteten sich. Es war einfach unglaublich, was da vor seinen eigenen Augen ablief.
    Auf der Wand entstand eine neue Zeichnung!
    Und er sah niemanden, der den Stift führte.
    Aber er entdeckte sehr bald, welches Motiv dort auf den hellen Untergrund gemalt wurde.
    Nur durch Striche, und doch deutlich zu erkennen.
    Ein Bett. Darin ein Mann. Alles in diesen zittrigen, roten, blutigen Umrissen. Es war unglaublich, es war der reine Wahnsinn, und wieder begann sein Puls zu rasen.
    Der Mann blieb im Bett liegen. Aber nur sein Körper, denn der Kopf lag neben dem Bett auf dem Boden. Er war ihm abgeschlagen worden, und aus der Halswunde tropfte noch das Blut.
    Aram hörte sich röcheln. Unbewusst tastete er zu seiner Kehle.
    Aram merkte, dass er sich nicht mehr länger auf den Beinen halten konnte. Er stützte sich an der Wand.
    Sie waren da, und sie machten ernst. Sogar sehr ernst. So konnte es nicht mehr weitergehen. Dieses Haus hatte ein erneutes Eigenleben bekommen, mit dem er nicht mehr zusammen sein konnte. Da gab es nur eines. Die Flucht. Weg aus diesem verdammten Hotel, das er in einem Anfall von geistiger Umnachtung erworben hatte. Er wollte sein Leben mit dreißig noch nicht vor die Hunde gehen lassen.
    Sein Leben war zu einem Albtraum geworden, zu einer Geisterbahnfahrt, die ihn durch alle Ecken und

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