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Arams Sündenbabel

Arams Sündenbabel

Titel: Arams Sündenbabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie alle lebten in den Niederlanden in der Nähe von Amsterdam. Nur er hatte das Land verlassen und war auf die Insel gegangen, um hier sein Glück zu machen.
    Und jetzt?
    Aram lächelte plötzlich. Er erinnerte sich an seine Vergangenheit. Er wollte der Realität entfliehen und sich nur mit dem beschäftigen, was bei ihm eine positive Erinnerung hinterlassen hatte.
    Die Welt in Amsterdam. Das Leben, die verschiedenen Nationen. Die Grachten, das Wasser, die bunten Märkte, die Menschen, die so locker waren – verflucht noch mal, dachte er, warum habe ich meine Heimat verlassen?
    Er sah auch seine Eltern, die in einem kleinen Haus am Rande der Stadt wohnten. Er hörte noch ihre Warnungen, denn sie waren mit seiner Ausreise nicht einverstanden gewesen. Aram hatte sie damals ausgelacht, jetzt stimmte er ihnen zu.
    Die Bilder der Erinnerung verschwanden und schufen der Realität Platz, die aus dem Hotel bestand, dessen Besitzer er war.
    Noch immer war es um ihn herum still.
    Oder doch nicht?
    Er hörte etwas.
    Nicht in seiner Nähe.
    Von unten her...
    Jemand rief nach ihm.
    »Aram... Aram...«
    Der Mann erstarrte. Er bekam eine Gänsehaut.
    »Ist da jemand?« rief er die Treppe hinab.
    Aram erhielt keine Antwort. Er wusste nicht mehr, woran er war, und ging zögernd die Treppe hinab.
    Er rechnete mit dem Auftauchen eines Gegners – egal welcher Art – mit der gleichen Plötzlichkeit wie auch die Zeichnungen entstanden waren.
    Es passierte jedoch nichts. Er kam unangefochten weiter.
    Aram setzte den Weg nach unten fort. Er hatte das Gefühl, dass es ihm dort besser ging, denn da war der Ausgang in der Nähe. Wenn er flüchten musste, würde er dort schneller hinauskommen als in den oberen Etagen.
    Wie ein Fremder blieb Aram unten stehen und schaute sich in seinem eigenen Hotel um. Es gab nichts Verdächtiges. Alles war normal, und auf dem Boden entdeckte er auch keinerlei verräterische Spuren, die darauf hinwiesen, dass sich hier jemand aufgehalten haben könnte.
    Die Tür nach draußen war verschlossen. Der Schlüssel steckte innen. Er wusste auch, dass er abgeschlossen hatte. Sicherheitshalber prüfte er noch einmal nach und nickte zufrieden. Es war abgeschlossen. Es war niemand reingekommen.
    Dennoch hatte er die Stimme gehört.
    Beinahe hätte er über sich selbst gelacht, denn er dachte daran, dass es für Geister weder verschlossene Türen noch Mauern gab; sie kamen überall durch.
    »Aram...«
    Es durchfuhr ihn wie ein Stich, als er die leise Stimme hinter seinem Rücken hörte. Es war die gleiche, die ihn schon einmal gerufen hatte, und jetzt fuhr er auf dem Absatz herum.
    Er sah die Sprecherin.
    Und seine Augen weiteten sich...
    ***
    Gesehen hatte er die Frau noch nie. Oder doch?
    Aram und die Person starrten sich an. Er versuchte, seine Erregung zu unterdrücken und sich nur auf die Besucherin zu konzentrieren.
    Wenn sie tatsächlich ein Mensch war, dann lag ihr Alter zwischen vierzig und fünfzig Jahre. Nicht mehr so jung also. Sie trug einen Mantel und darunter ein Kleid. Beide Kleidungsstücke entsprachen nicht mehr der neuesten Mode. Das Outfit kam Aram de Fries schon ein wenig altertümlich vor. Grauschwarzes Haar, sehr voluminös, ein blasses Gesicht und dazu eine recht weiche Haut.
    Sie sagte nichts. Sie blieb nur stehen, und sie schaute Aram de Fries unverwandt an. Er versuchte, dem Blick auszuweichen, was ihm nicht gelang.
    Die dunklen Augen zogen ihn in ihren Bann, und zugleich fühlte er sich noch auf eine andere Art und Weise beeinflusst. Diese seltsame Frau schien ihn übernehmen zu wollen. Sie drang durch ihre Kraft in ihn ein. Es war für ihn nicht erklärbar.
    Aram rührte sich nicht von der Stelle. Selbst wenn er es gewollt hätte, es wäre ihm nicht möglich gewesen. Er stand auf dem Fleck und wartete auf etwas. Er war nicht mehr er selbst. Man hätte ihn wer weiß wo hinstellen können, und er hätte es glatt akzeptiert.
    Sie lächelte. Etwas dünne Lippen verzogen sich dabei in die Breite. Die dunklen Augenbrauen hob sie dabei leicht an, so dass ihr Gesichtsausdruck beinahe als vorwurfsvoll anzusehen war. Aram sah auch ihr Nicken und hörte ihre Stimme.
    Ja, sie klang noch so, wie er sie weiter oben auf der Treppe vernommen hatte. So weich, zwar menschlich, aber auch auf eine gewisse Art und Weise verfremdet.
    »Kannst du dich nicht mehr an mich erinnern?«, erkundigte sie sich leise.
    »Nein... oder doch. Ich weiß es nicht. Ich bin völlig durcheinander. Es stimmt vieles nicht mehr. Es

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