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Aratani

Aratani

Titel: Aratani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Preuss
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dafür
verantwortlich sein. Er hatte diese Gaben dankbar angenommen und war stolz
darauf. Tatsächlich hatte er auch die Schönheit seiner Vorfahren durch seinen
Vater geerbt und war bisher nie krank gewesen; aber ob er auch unsterblich sein
würde, jedenfalls wenn er nicht von fremder Hand getötet würde? Darum konnte er
sich immer noch kümmern!
    Aran wurde auf ein Geräusch aufmerksam. Das Land war so dünn besiedelt,
dass er nicht befürchten musste, jemanden zu stören oder selbst beobachtet zu werden.
Er liebte dieses Haus und diese abgeschiedene Gegend am Fluss. Hier wurden sie reichlich
mit fast allem, was sie zum Leben benötigten, beschenkt.
    Er weitete seinen Blick und sah zwei blaue Wolkenvögel, Geschöpfe, die
auch auf große Entfernung am Himmel sichtbar waren, ihre wogenden Kreise ziehen.
Sie landeten majestätisch am nahen Waldrand auf den oberen Ästen eines
Warlaunbaumes, ein Gigant unter den heimischen Gewächsen mit dicken Ästen und vollem
grünen, roten und braunen Laubkleid. Zärtlich begannen die prächtigen Vögel ihr
geduldiges Liebesspiel. Sie fütterten sich gegenseitig und schlugen liebevoll
immer wieder ihre langen, violetten Schnäbel aneinander, wodurch sie ein leise schnarrendes Geklapper verursachten. Sanft legte
das männliche Tier einen Flügel über seine etwas hellere und kleinere Gefährtin,
die sich sogleich an ihn schmiegte.
    Der Anblick der so verliebten eleganten Wesen erregte Aran. Er schloss
die Augen und genoss das süße, immer stärker werdende, Ziehen in seinen Lenden.
Sein Atem ging noch heftiger, als er an den vergangen Abend dachte, an den
Hunger nach Kiranas Berührungen, an ihre Schönheit und ihre Liebe zu ihm. Er war
froh, dass er in den vergangenen Monden den nicht wenigen Verlockungen
widerstanden hatte. Nur ein einziges Mal auf seiner Reise war er fast schwach
geworden. Aber er hatte sich beherrscht, und bis auf einen Kuss, den er
erwiderte, hatte er der hübschen jungen Tochter von Lark, nur die Zuneigung
entgegengebracht, wie sie gute Freunde füreinander empfinden. Vielleicht ein
klein wenig mehr, aber er war Kirana treu geblieben. Trotzdem dachte er auch
heute wieder, wie so oft, seitdem sie sich getrennt hatten, an diesen einen
Kuss.
    Aran bezwang seine Gedanken und beschloss ins Haus zu gehen, um nach Kirana
zu sehen. Er hoffte, dass sie noch schlafen würde, und er sich noch ein wenig
zu ihr legen könne. Erst gestern war er zu ihr zurück gekehrt und
überglücklich, sie gesund und unversehrt vorzufinden, nachdem sie gemeinsam
dieses schreckliche Unglück erlebt hatten, und er aufgebrochen war, um die
Schuldigen zu finden.
    Fröstelnd machte er sich auf den Weg hinein.
    Kirana, die tief atmend in ihren weichen Decken vergraben lag, regte
sich nicht. Aran schlich sich vorsichtig neben sie und schob langsam seine Hand
unter ihre Decke. Zärtlich umfasste er ihre Brust und vergrub sein Gesicht in
ihrem langen, nach Kräutern und Honig duftendem, blonden, Haar. Tief sog er
diesen süßen Duft ein. Seine Nasenflügel bebten. Sanft umkreiste er ihre
Brustwarzen und spürte, wie sie fest wurden und sich aufrichteten. Er küsste erst
die eine, dann die andere, umspielte sie mit seiner Zungenspitze, und saugte
sanft daran.
    Kirana schnaufte behaglich und wand sich ihm zu, schmiegte sich an
seinen muskulösen, perfekten Körper, der ihr so vertraut geworden war. Er
schien in der Zwischenzeit noch kräftiger geworden zu sein. Sie liebte Aran seit
sie ihn zum ersten Mal richtig angesehen
hatte, mit seiner prächtigen Statur, den langen dunklen Haaren und der glatten,
in der Sonne schwitzenden, glänzenden Haut, wie er an einem riesigen Hauklotz
das Holz für die Feuerstelle im Haus seiner Familie hackte und ihr mit seinen
großen dunklen Augen in dem fast anmutig wirkenden Gesicht entgegen sah.
    Damals, als die Welt noch in Ordnung war!
    Dies war beinahe vor drei Sommern gewesen, als sie unterwegs zum Markt
in Arant war und am Haus von Aran und seiner Familie, das auf der Hälfte des Weges
lag, eine Pause einlegen wollte. Sie kannte die Familie nur flüchtig, und Aran
war ihr nie auf diese Art aufgefallen.
    Aran flüsterte zärtlich: "Guten Morgen meine Schöne."
    Er beugte sich sanft über sie und küsste zärtlich und behutsam ihre
vollen Lippen, die ihm so wahnsinnig gut schmeckten. Seine Hand glitt ihren
Bauch hinab, umkreiste leise ihren Nabel, und streichelte die geheimsten Stellen
ihres Körpers. Kaum eine Stelle auf ihrer Haut blieb unberührt, als Aran

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