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Aratani

Aratani

Titel: Aratani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Preuss
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dem Dank, das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Ich wünsche Euch jedenfalls
viel Glück. Hoffentlich lebt Reginata und Rincipea kann endlich ihre leibliche
Mutter kennenlernen."
    Schweren Herzens lösten sie sich voneinander. Einige Leute waren bereits
stehengeblieben und hatten das so merkwürdige Pärchen misstrauisch betrachtet.
Irgendjemand rief:
    "Das ist doch Tilgrem Dunkelfaust!" Tilgrem ist wieder da!
Endlich gibt’s wieder Baustoffe!"
    Umgehend war Tilgrem umringt von Freunden und Bekannten, die ihn mit
Fragen nur so bestürmten.
    Aran zwinkerte Tilgrem noch einmal zu, wandte sich ab, und zu dritt
folgten sie dem Weg aus Arant heraus. Niemand von ihnen sah sich um. Sie hatten
eine Aufgabe zu erledigen.
    Am Abend erreichten Sie das Ufer des Karalan und saßen rund um ein
kleines Feuer beim Essen. Rincipea und Uralab hatten sich gemeinsam unter einer
Decke verkrochen. Die Luft war angenehm kühl, aber nicht zu vergleichen mit den
nächtlichen Temperaturen in der Wüste. Nach einer ruhigen angenehmen Nacht ohne
Räuber, giftige Tiere oder anderweitige Störungen setzten sie ihre Reise bei
Sonnenaufgang frisch und ausgeruht fort. Bereits am Abend wollten sie ihr Ziel
erreicht haben.

19. Reginata

 
    Wie auch rund um den Herrschersitz von Hiobes wuselten hier vor dem
Palastbau des 'Vierten Landes" unzählige Wachen umher. Die drei
Ankömmlinge wurden nicht weiter beachtet, als sie aber einen Schritt auf die
Treppe setzten, die in das Palastinnere führte, wurden sie aufgehalten.
    "Wohin wollt Ihr? Der Palast der Königin ist nicht für die
Öffentlichkeit zugänglich! Ihr müsst umkehren!"
    Rincipea trat vor und sagte leise:
    "Mein Name ist Rincipea. Ich muss unbedingt mit der Königin
sprechen. Wenn sie da drin ist, muss sie mir zuhören. Ich bitte Euch,
wenigstens mich zu ihr zu lassen. Meine Begleiter werden hier auf mich
warten."
    "Die Regentin ist nicht zu sprechen. Da kann ich leider nichts
machen! Außerdem ist sie gar nicht da", sagte der Wachmann höflich aber nun
schon etwas ungehalten. Trotzdem musterte er unauffällig Rincipea, die bereits
Tränen des Versagens in den Augen hatte.
    "Bitte versucht es!"
    "Sagt Reginata, ihre Tochter wäre da!"
    Der Wachmann zog die Brauen zusammen und wurde nun ärgerlich:
"Reginata hat keine Tochter! Was bildet Ihr Euch ein! Verschwindet hier,
und zwar schnell!"
    Uralab trat an die Wache heran.
    "Mein Name ist Uralab von Meshabadh und ich bin der Scheich von
Arabat. Ich kann Euch versichern, dass die Dame die Wahrheit gesagt hat. Sie ist
die Tochter von Reginata. Also! Lasst sie auf der Stelle in den Palast, sonst
könnt Ihr mich kennenlernen!"
    Der Wachmann, nun doch etwas verunsichert, sagte:
    "Also, wenn ich sie mir so recht anschaue…mh…wartet einen Moment !, bitte", und ging mit schnellen Schritten die Treppe
zum Palastgebäude empor.
    Aran schaute Uralab an: "Der Scheich von Arabat? Hab ich da richtig
gehört? Das ist wohl ein Scherz?"
    "Nein", sagte Rincipea. "Du stehst dem Scheich der Wüste
von Arabat höchstpersönlich gegenüber."
    "Oh… ", war alles was Aran dazu einfiel und ihn etwas dümmlich
blicken ließ.
    Sie hörten einen Schrei aus dem Palast und fast zeitgleich winkte der
Wachmann sie alle drei nach oben. Hektisch wedelte er mit den Händen.
    "So kommt schon, kommt! Beeilt Euch!"
    Sie gingen durch eine wunderschöne große Halle, aus der beidseitig
geschwungene Treppen nach oben führten. Schlagartig blieben sie wie angewurzelt
stehen, als eine Frau mit schwarzroten langen Haaren und wunderschönen
rehbraunen liebevollen Augen auf sie zugeeilt kam.
    Uralab und Aran fielen fast gleichzeitig die Kinnladen herunter. Das
originalgetreue Abbild von Rincipea stand vor ihnen. Nur wenige Jahre älter und
mit einigen kleinen Sorgenfältchen mehr um die Augen und Mund.
    Reginata und Rincipea sahen sich an und brauchten keine Worte. Sie
fielen sich weinend in die Arme und konnten gar nicht mehr aufhören zu
schluchzen. Unauffällig reichte Aran beiden ein Tuch, welches sanft aus seinen
Fingern gezupft wurde.
    Aran und Uralab hatten sich während der leidenschaftlichen liebevollen
Begrüßung von Mutter und Tochter dezent zurückgezogen und sich etwas auf den
Straßen in dem anheimelnden Ort umgesehen. Nach einer kurzen Einkehr in einem
Wirtshaus und einem kleinen Imbiss machten sie sich auf den Rückweg in den
Palast, wo sie schon sehnlichst erwartet wurden.
    Viele Stunden später, saßen sie zusammen an einer festlichen Tafel und
wollten am liebsten

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