Arche
prallten sie unten auf. Nur dass Grant, als erfahrener Wrestler, seinen Körper drehte, so dass er mit der rechten Schulter auf dem Boden aufschlug. Durch die Wucht des Aufpralls verstärkte sich die Kraft in seinem Arm und zerdrückte Cutters Luftröhre und Halswirbel.
Grant zog den Arm unter seinem Gegner hervor. Dann entfernte er das Messer aus seiner linken Schulter. Er fühlte, wie das Blut spritzte, aber es war nicht viel. Eine Arterie war nicht getroffen.
Er hörte Cutters keuchenden Atem und wusste, sein Feind hatte nur noch wenige Sekunden zu leben.
»Schönen Gruß von The Burn, du Arschloch«, stieß er hervor.
Ein letztes Ächzen entrang sich Cutters Kehle, dann war es still.
Grant stand auf. Mit der Rechten drückte er auf die Wunde in seiner linken Schulter. Er hob die Taschenlampe auf und torkelte zur nächsten Rampe. Dilara brauchte seine Hilfe.
Als Svetlana Dilara abgeschüttelt hatte, wusste die nicht, was sie als Nächstes tun sollte. Ihre Kenntnisse in Selbstverteidigung reichten gerade aus, um sich gegen einen Straßenräuber zu wehren, aber ihre Gegnerin schien eine ausgebildete Kämpferin zu sein.
Svetlana knipste ihre Taschenlampe an und richtete sie direkt auf Dilaras Gesicht. Geblendet machte Dilara einen Schritt zurück. Sie griff sich eines der Schwerter, die in der Waffenkammer in einem Stapel auf dem Boden lagen, holte aus und schlug die Taschenlampe zur Seite.
Mit einem flinken Satz ergriff Svetlana ebenfalls ein Schwert. Sie bewegte es anmutig vor und zurück.
»Du wählst das Schwert? Wie praktisch. Es gehört zu meinen Lieblingswaffen.«
Dieser Kampf würde rasch entschieden sein, dachte Dilara, die noch nie ein Schwert gehandhabt hatte. Sie würde sich etwas einfallen lassen müssen. Svetlana griff an. Instinktiv hob Dilara ihre Waffe über den Kopf, um den Schlag zu parieren. Svetlanas Schwert glitt seitlich ab, aber Dilaras Griff war falsch gewesen. Ihre Waffe flog durch die Luft und traf den Behälter mit dem violetten Symbol. Er fiel um, und die Pfeile ergossen sich auf den Boden.
»Dich hätte ich am Flughafen gleich mit vergiften sollen«, zischte Svetlana.
Gift!, schoss es Dilara durch den Kopf. Deshalb war ihr das Zeichen auf dem Tontopf so bekannt vorgekommen. Es war keine betende Figur! Es war eine Blüte! Die Eisenhutblüte. Wahrscheinlich waren die Pfeile in den Töpfen vergiftet!
Dilara griff sich eine Handvoll und warf sie nach Svetlana. Diese schlug sie geschickt zur Seite. Schließlich sah Dilara keinen anderen Ausweg, als den letzten Pfeil zu packen, auf ihre Gegnerin zuzuspringen und ihr den Pfeil ins Bein zu stoßen. Svetlana wehrte sich mit ihrem Schwert. Dilara taumelte zur Wand.
Lächelnd zog sich Svetlana den Pfeil aus dem Bein. »Zu mehr bist du nicht in der Lage? Du bist ganz offensichtlich eine Amateurin, meine Liebe.«
Dilara riss einen Speer von der Wand und hielt ihn Svetlana entgegen. Sie stach einige Male zu, aber ihre Gegnerin trat jedes Mal geschickt zur Seite.
»Erbärmlich«, spottete sie und schlug mit dem Schwert nach dem Speer.
Dilara hielt ihn fest umklammert, aber bei jedem Schlag
Svetlanas wurde er kürzer. Als er nur noch knapp einen Meter lang war, trat Svetlana zu. Dilara stürzte und verlor ihren Helm.
Svetlana setzte ein Knie auf die Brust ihrer schwer atmenden Gegnerin. Sie hob ihr Schwert und zielte gerade auf Dilaras Nacken, als sie jäh erstarrte. Zuckend fuhr sie sich mit der Hand an die Kehle. Das Schwert in ihrer Hand erbebte. Die Hand erschlaffte, die Waffe klirrte zu Boden. Mit einem jähen Ruck riss Dilara den Kopf zur Seite. Die Klinge ritzte nur noch ihre Haut.
Von heftigen Krämpfen geschüttelt, fiel Svetlana. Zuckend lag sie auf dem Boden. Sie bewegte die Lippen, aber kein Laut war zu hören.
Dilara befühlte ihren Nacken. Ihre Handflächen waren blutig, aber ernstlich verletzt war sie nicht. Sie wollte gerade aufstehen, als sich dröhnend Schritte näherten. Grant kam angerannt. Im schwachen Licht der Taschenlampe glänzte das Blut auf seinem linken Arm.
»Um Gottes willen! Ist alles in Ordnung?«
»Dasselbe wollte ich dich fragen.« Auf dem Boden rollte sich Svetlana, noch immer von Krämpfen geschüttelt.
»Was ist denn mit der los?«
»Eine vergiftete Pfeilspitze. Erinnerst du dich an den Eisenhut, der draußen wächst? Erstaunlich wirksam und offensichtlich auch nach sechstausend Jahren noch tödlich. Leider gibt es kein Gegenmittel.«
Sie empfand nicht eine Spur von Mitleid für
Weitere Kostenlose Bücher