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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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genug, dass ein Spielzeug von fünf Pfund, das mit sechzig Stundenkilometern hineinraste, eine Detonation zur Folge haben würde.
    Deutlich konnte Tyler sehen, wie Ulric quasi in Zeitlupe ein Licht aufging. Aber da war es bereits zu spät. Das Fahrzeug war nicht mehr zu stoppen.
    Tyler warf sich zur Seite, als Ulric abdrückte. Kugeln pfiffen durch die Luft.
    Das Dynamit explodierte, als Tyler auf dem Boden landete. Er nutzte seinen Schwung, um an die Felswand zu rollen. Seinen Kopf hatte er rasch bedeckt, aber er fühlte, wie der vorbeifliegende Feuerball seine Kleider versengte.
    Die Decke der Höhle stürzte ein und erstickte die Explosion. Eine riesige Staubwolke bildete sich. Tyler sah hinauf zum Berg Ararat. Würde eine Steinlawine folgen? Einige Felsbrocken polterten zu Tal, dann trat Ruhe ein.
    Tyler setzte sich auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Bergwand.
    Grant und Dilara verließen ihre Deckung hinter dem Felsen. Beide näherten sich humpelnd. Ihre Kleidung war zerrissen, sie waren schmutzig und blutverschmiert. Tyler war überzeugt, dass er ebenfalls keinen Schönheitspreis mehr gewinnen würde. Er fühlte sich entsetzlich. Sie würden den schönen sauberen Helikopter sehr schmutzig machen, aber das war ihm egal.
    »Wenn du dir das unter Archäologie vorstellst«, sagte Dilara, »nehme ich dich nie wieder mit auf eine Ausgrabung.«
    »Ich werde mich bessern«, erwiderte Tyler. »Im Augenblick liegt mir aber sehr viel mehr an einem Hotel mit Zimmerservice.«
    »Und ich möchte nichts anderes, als ein gemütliches Bett und etwa zwanzig Milligramm Morphium«, fügte Grant hinzu.
    »Ist Ulric tot?«, fragte Dilara.

    Tyler nickte. »Er liegt in der Höhle. In Stücke zerfetzt. Begraben bei der Arche.«
    »Gut. Die Arche wird eines Tages ausgegraben werden. Das kann ich dir garantieren.« Sie zeigte auf ihre Kamera. »Das hier können meine lieben Kollegen nicht ignorieren.«
    »Und das Amulett?«, fragte Grant.
    »Ist bei der Sprennung verbrannt.«
    »Wie gut, dass Ulric uns zum Ausgang gelassen hat«, sagte Grant. »Denn sonst hätte er mit dem Amulett noch eine Menge anstellen können.«
    »Ulric wusste nicht, dass es diesen Ausgang gab.«
    »Wie konntest du dir so sicher sein?«, fragte Dilara.
    »Ich hatte da so eine Ahnung. Unser lieber Ulric war zwar wahnsinnig intelligent, aber eine Schwäche hatte er doch.«
    »Und die wäre?«
    Tyler lächelte. »Er war kein Ingenieur.«

72. KAPITEL
    Tyler stand auf dem Balkon seines Hotelzimmers im Vier Jahreszeiten in Istanbul und trank den letzten Schluck Kaffee. Regenwolken hingen über den Minaretten der Hagia Sophia, doch in der Ferne zeigte sich blauer Himmel. Die Sonne würde gerade noch rechtzeitig für seinen Morgenspaziergang mit Dilara zur Stelle sein.
    Er setzte die Tasse ab und ging zurück ins Zimmer. Sein Bein protestierte bei jedem Schritt. Der Arzt hatte ihm vorausgesagt, dass es noch einige Wochen schmerzen würde, aber immerhin brauchte er keinen Stock.
    Tyler machte sich nicht die Mühe, den Fernseher anzustellen. Er kannte die Nachrichten. Sie waren vor drei Tagen aus
der Arche Noah entkommen. Langsam wurde sich die Welt bewusst, welche Bedeutung der Wandkarte von Chor Virap zukam. Die Möglichkeit, dass sie zur Arche führen könnte, hatte in den Medien einen Taumel ausgelöst. Tyler war es gelungen, sich im Hintergrund zu halten. Dilara und ihr Vater sollten den ganzen Ruhm ernten.
    Über die Sprechfunkgeräte der Söldner hatten sie den Helikopter gerufen. Er brachte sie nach Van zurück, wo ihre Verletzungen behandelt wurden. Die drei Toten hatten natürlich bei den türkischen Behörden viele Fragen ausgelöst, aber Sherman Locke ließ seine Beziehungen in Washington spielen. In Verbindung mit den Aufnahmen, die Dilara vorweisen konnte, war es gelungen, die Türken zu überzeugen, dass man ihre Fragen auch später noch beantworten konnte. Sie machten es nur zur Auflage, dass Dilara, Tyler und Grant noch ein paar Tage im Land blieben.
    Grant hatte durch Cutters Messerstich so viel Blut verloren, dass er einige Tage im besten Krankenhaus der Stadt verbringen musste. Sein durchstochener Schultermuskel musste operiert werden. Die Heilung würde länger dauern als bei Tylers Bein, aber auch bei ihm ging man davon aus, dass er wieder ganz hergestellt würde. Dilara und Tyler wollten ihn später an diesem Morgen aus dem Krankenhaus abholen, aber vorher mussten sie noch etwas erledigen.
    »Fertig?«
    Dilara saß am Tisch und betrachtete

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