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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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immer noch klingelnde Telefon ab.
    »Sind Sie das, Herr Senator?«, verlangte der Polizeichef zu wissen.
»Ja.«
»Ist alles in Ordnung? Wir glaubten, Lärm zu hören, vielleicht sogar einen Schuss.«
»Nein, es geht mir gut. Sind alle Kinder in Sicherheit?«
»Ja, wir haben alle einunddreißig«, erklärte der Polizeichef.
»Einschließlich des letzten Jungen?«
»Ja, er ist soeben von seinen Eltern in Empfang genommen worden.«
»Und Miss Hudson?«
»Unterhält sich mit Sandra Mitchell von Eyewitness News. Sie erzählt jedem, Sie seien eine Art Held.«
»Ich nehme an, sie spricht von jemand anderem«, meinte Fletcher.
»Wollen Sie und Bates sich uns irgendwann anschließen?«, fragte der Polizeichef.
»Geben Sie mir noch ein paar Minuten, Culver. Übrigens habe ich vereinbart, dass Billy auch mit Sandra Mitchell reden kann.«
»Wer hat die Waffe?«
»Ich«, sagte Fletcher. »Billy macht Ihnen keine Probleme mehr. Die Waffe war nicht einmal geladen.« Er legte den Hörer auf.
»Sie wissen, dass die mich töten werden, nicht wahr, Herr Senator?«
»Niemand wird Sie töten, Billy. Nicht, solange ich bei Ihnen bin.«
»Habe ich Ihr Wort, Mr Davenport?«
»Sie haben mein Wort, Billy. Also gehen wir jetzt hinaus und stellen wir uns ihnen.«
Fletcher öffnete die Tür des Unterrichtsraumes. Er musste nicht nach einem Lichtschalter suchen, da vom Schulhof so viele Megawatt hereinstrahlten, dass er die Tür am Ende des Flures deutlich sehen konnte.
Er und Billy gingen den Flur gemeinsam entlang, ohne dass sie ein Wort wechselten. Sie erreichten die Tür, die zum Schulhof führte. Fletcher öffnete sie vorsichtig und trat in das Licht, begrüßt von weiterem gewaltigem Jubel der Menge. Aber er konnte ihre Gesichter nicht sehen.
»Alles in Ordnung, Billy«, sagte Fletcher und drehte sich um. Billy zögerte kurz, trat dann aber zaghaft nach vorn und stellte sich neben Fletcher. Langsam gingen sie den Weg entlang. Fletcher drehte sich um und sah, wie Billy lächelte. »Alles in Ordnung«, wiederholte Fletcher, genau in dem Moment, als Kugeln Billys Brust zerfetzten. Die bloße Wucht ihres Aufpralls warf Fletcher zur Seite.
Fletcher hievte sich gleich darauf auf die Knie und beugte sich über Billy, aber es war zu spät. Er war bereits tot.

38
    »DA KAUFT JEMAND UNSERE AKTIEN«, sagte Nat. »Das will ich doch hoffen«, meinte Tom, »schließlich sind wir eine Aktiengesellschaft.«
    »Nein, Herr Vorsitzender, ich will damit sagen, dass jemand auf aggressive Weise unsere Aktien aufkauft.«
»Zu welchem Zweck?«, wollte Julia wissen.
Nat legte seinen Stift aus der Hand. »Ich wette, um eine Übernahme einzuleiten.« Alle Vorstandsmitglieder redeten gleichzeitig, bis Tom auf den Tisch klopfte. »Wir wollen Nat erst einmal ausreden lassen.«
»Seit einigen Jahren verfolgen wir nun schon die Strategie, kleine angeschlagene Banken aufzukaufen und sie unserem Unternehmen hinzuzufügen. Insgesamt gesehen hat sich das als lohnendes Unterfangen erwiesen. Sie wissen alle, dass meine Strategie langfristig darin besteht, die Russell Bank zur größten ihrer Art im gesamten Bundesstaat zu machen. Ich hatte allerdings nicht einkalkuliert, dass unser Erfolg uns wiederum für ein noch größeres Institut attraktiv machen würde.«
»Bist du wirklich davon überzeugt, dass wir übernommen werden sollen?«
»Das bin ich allerdings, Julia«, erklärte Nat. »Und zum Teil ist das deine Schuld. Die jüngste Phase des Cedar-Wood-Projekts war ein derart durchschlagender Erfolg, dass sich unsere Gewinne im letzten Jahr beinahe verdoppelt haben.«
»Wenn Nat Recht hat«, warf Tom ein, »und vermutlich hat er Recht, stellt sich jetzt nur eine einzige Frage: Freuen wir uns über eine Übernahme oder wollen wir dagegen ankämpfen?«
»Ich kann nur für mich selbst sprechen, Herr Vorsitzender«, sagte Nat. »Ich bin noch keine vierzig und ich plane auf gar keinen Fall einen Vorruhestand. Ich schlage vor, dass wir unbedingt kämpfen sollten.«
»Dem stimme ich zu«, bekräftigte Julia. »Ich habe schon einmal eine Übernahme erlebt und will das nicht noch mal durchmachen müssen. Unsere Aktionäre werden auch nicht wollen, dass wir klein beigeben.«
»Ganz zu schweigen von den früheren Vorstandsvorsitzenden«, sagte Tom und sah zu den Gemälden seines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters auf, die von den Wänden auf ihn herunterschauten.
»Ich denke nicht, dass wir darüber abstimmen müssen«, fuhr Tom fort. »Warum zeigst du uns nicht unsere Optionen auf,

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