Archer Jeffrey
dass nicht einmal Erzengel Gabriel dir deinen Sitz im Senat streitig machen könnte.«
»Billy Bates war kein Triumph, Jimmy. Der Tod dieses Mannes verfolgt mich immer noch. Er könnte noch leben, wenn ich gegenüber Chief Culver entschlossener vorgegangen wäre.«
»Ich weiß, dass du es so siehst, Fletcher, aber die Öffentlichkeit denkt anders darüber. Deine letzte Wiederwahl hat das bewiesen. Sie erinnern sich nur daran, dass du dein Leben riskiert hast, um einunddreißig Kinder und ihre Lieblingslehrerin zu retten. Dad sagt, wenn du dich in jener Woche an den Präsidentschaftswahlen beteiligt hättest, würdest du jetzt im Weißen Haus sitzen.«
»Wie geht es dem alten Knaben?«, erkundigte sich Fletcher. »Ich habe leichte Schuldgefühle, weil ich ihn in letzter Zeit nicht besuchen konnte.«
»Es geht ihm gut. Er denkt, er kann immer noch alles und jeden herumkommandieren, auch wenn er nur deine Karriere plant.«
»In welchem Jahr soll ich seiner Meinung nach für das Präsidentschaftsamt kandidieren?«, fragte Fletcher grinsend.
»Das hängt davon ab, ob du vorher als Gouverneur kandidieren möchtest. Wenn du vier Mal als Senator gedient hast, vollendet Jim Lewsam gerade seine zweite Amtszeit.«
»Vielleicht will ich gar nicht Gouverneur werden.«
»Und vielleicht ist der Papst gar kein Katholik.«
* »Guten Morgen«, sagte Logan Fitzgerald und sah sich am Vorstandstisch um. »Und bevor Sie fragen«, fuhr er fort, »es ist die Fairchild Bank.«
»Natürlich«, rief Nat. »Verdammt, darauf hätte ich auch selbst kommen können. Wenn man darüber nachdenkt, sind sie die offensichtlichsten Kandidaten. Fairchild ist die größte Bank im Bundesstaat: einundsiebzig Filialen und so gut wie keine ernsthaften Rivalen.«
»Jemand im dortigen Vorstand hält uns aber wohl für ernsthafte Rivalen«, warf Tom ein.
»Also haben sie beschlossen, Sie zu eliminieren, bevor Sie das mit ihnen tun«, folgerte Logan.
»Ich kann ihnen das nicht zum Vorwurf machen«, meinte Nat.
»Genau das würde ich an ihrer Stelle auch tun.«
»Und ich kann Ihnen auch sagen, dass die Idee ursprünglich nicht von einem Vorstandsmitglied kam«, fuhr Logan fort. »Die offizielle Eingabe an die Börsenaufsicht wurde von einem Repräsentanten von Belman Wayland & Elliot unterzeichnet und es liegt ja wohl auf der Hand, welcher der drei Partner seinen Namen auf die gestrichelte Linie gesetzt hat.«
»Das heißt, dass wir uns auf einen gnadenlosen Kampf einstellen müssen.«
»Stimmt«, bestätigte Logan. »Als Erstes müssen wir uns im Zusammenzählen üben.« Er wandte sich an Julia. »Wie viele Anteile haben Sie in den letzten Tagen gekauft?«
»Weniger als ein Prozent«, erwiderte sie. »Irgendjemand da draußen treibt den Preis nach oben. Als ich gestern Abend meinen Broker anrief, hat er mir mitgeteilt, dass die Anteile zu Börsenschluss schon bei 5 Dollar 20 lagen.«
»Das ist weit über ihrem realistischen Wert«, sagte Nat. »Aber es gibt jetzt kein Zurück mehr für uns. Ich habe Logan gebeten, sich uns heute Morgen anzuschließen, damit er uns seine Einschätzung unserer Überlebenschancen geben kann. Er kann uns auch in allen Einzelheiten schildern, was in den nächsten Wochen höchstwahrscheinlich passieren wird.«
»Herr Vorsitzender, lassen Sie mich Ihnen schildern, wie sich die Situation heute Morgen Stand 9 Uhr darstellt«, fing Logan an. »Um eine Übernahme zu verhindern, muss die Russell Bank fünfzig Komma ein Prozent der Bankanteile in ihrem Besitz haben beziehungsweise schriftlich deren Kauf zugesichert haben. Der Vorstand hält derzeit etwas über vierundzwanzig Prozent und wir wissen, dass Fairchild bereits mindestens sechs Prozent besitzt. Auf den ersten Blick scheint das zufrieden stellend. Doch Fairchild bietet nun einundzwanzig Tage lang 5 Dollar 10 pro Aktie und ich denke, es ist meine Pflicht, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie allein an Bargeld um die zwanzig Millionen Dollar einnehmen würden, wenn Sie sich entschließen sollten, Ihre Anteile jetzt zu verkaufen.«
»Wir haben diesbezüglich bereits eine Entscheidung getroffen«, erklärte Tom mit fester Stimme.
»Gut. Dann haben Sie jetzt nur noch zwei Möglichkeiten. Sie können entweder ein höheres Angebot als die 5 Dollar 10 von Fairchild unterbreiten. Aber denken Sie an die Einschätzung Ihres Geschäftsführers, dass die Aktien schon damit weit über dem realistischen Wert liegen. Oder Sie können Kontakt zu all Ihren Aktionären aufnehmen und sie bitten, Ihre
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