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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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begleichen und den Stadtrat in voller Höhe auszuzahlen.«
»Haben Sie die Polizei damals von dem Diebstahl verständigt? Schließlich gehörte das Geld doch den Kunden der Russell Bank und nicht Ihnen«, fuhr der Fragesteller fort.
»Nein, denn wir hatten allen Grund zu der Annahme, dass das Geld bereits ins Ausland transferiert worden war und es keine Möglichkeit gab, es zurückzuholen.« Kaum hatte Nat das gesagt, wusste er schon, dass seine Antwort weder den Fragesteller noch einige andere aus dem Publikum zufrieden stellen würde.
»Falls Sie Gouverneur werden, Mr Cartwright, werden Sie dann mit dem Geld der Steuerzahler ebenso lässig umgehen?«
Elliot war sofort auf den Beinen. »Herr Vorsitzender, das ist eine schimpfliche Anschuldigung, nichts weiter als versteckte Andeutungen und undeutliches Genuschel. Warum machen wir nicht weiter?«
Er setzte sich unter lautem Beifall, doch Nat blieb stehen. Er musste den Nerv von Elliot bewundern, wie er die Frage erst inszenierte und dann offenbar der Erste war, der seinem Gegner zu Hilfe eilte. Nat wartete, bis es im Saal absolut still war.
»Der Vorfall, auf den Sie hier Bezug nehmen, liegt über zehn Jahre zurück. Ich habe einen bedauerlichen Fehler begangen, obwohl sich komischerweise herausstellte, dass es für alle Beteiligten ein gewaltiger finanzieller Erfolg wurde, denn die 3,6 Millionen Dollar, die die Bank in das Cedar-Wood-Projekt investierte, wurden zu einem Goldregen für die Einwohner von Hartford, ganz zu schweigen von dem positiven Effekt für die Wirtschaft dieser Stadt.«
Der Fragesteller wollte sich noch immer nicht setzen. »Trotz Mr Elliots edelmütigen Bemerkungen möchte ich ihn fragen, ob er einen solchen Fehlbetrag der Polizei gemeldet hätte?«
Elliot erhob sich bedächtig. »Ich möchte dazu keinen Kommentar abgeben, solange ich nicht alle Einzelheiten des Falles kenne, aber mir reicht Mr Cartwrights Zusicherung, dass er keine Straftat begangen hat und es bitter bereut, die Angelegenheit seinerzeit nicht sofort den zuständigen Behörden gemeldet zu haben.« Er hielt kurz inne. »Sollte ich jedoch Gouverneur werden, können Sie sich auf eine offene Regierungspolitik verlassen. Falls ich einen Fehler mache, gebe ich ihn sofort zu, nicht erst zehn Jahre später.« Der Fragesteller setzte sich; er hatte seine Aufgabe erledigt.
Dem Parteivorsitzenden gelang es nur mit Mühe, wieder etwas Ordnung und Ruhe in die Veranstaltung zu bringen. Es gab noch einige Fragen, aber für eine ruhige Antwort war es zu laut, da mehrere Leute in der Mitte des Saales über Nats Enthüllung diskutierten.
Als der Parteivorsitzende die Veranstaltung schließlich für beendet erklärte, verließ Elliot rasch den Saal, während Nat an seinem Platz blieb. Es rührte ihn, wie viele Leute zu ihm kamen und ihm die Hand schüttelten. Viele bestätigten, dass sich das Cedar-Wood-Projekt für die Stadt als äußerst segensreich erwiesen hatte.
»Tja, wenigstens haben sie dich nicht gelyncht«, tröstete Tom, als sie den Saal verließen.
»Nein, das haben sie nicht, aber den Wählern wird morgen nur ein einziger Gedanke durch den Kopf gehen: Bin ich der richtige Mann für den Gouverneurssitz?«

43
    DER CEDAR-WOOD-SKANDAL – lautete am folgenden Morgen die Schlagzeile im Hartford Courant. Ein Foto des Schecks und Julias echte Unterschrift waren einander gegenübergestellt. Der Artikel las sich nicht gut, aber Nat hatte Glück: Die Hälfte der Wähler war lange, bevor die Zeitung herauskam, bereits zu den Urnen geschritten. Nat hatte eine kurze Erklärung vorbereitet, falls er verlieren sollte. Darin verkündete er seinen Rücktritt und gratulierte seinem Gegner, ohne ihn als Gouverneur zu empfehlen. Nat saß in seinem Büro, als im Hauptsitz der Republikaner das Ergebnis bekannt gegeben wurde.
    Tom nahm den Anruf entgegen und stürmte ohne zu klopfen in Nats Büro. »Du hast gewonnen, du hast gewonnen. 11 792 zu 11 673! Nur 119 Stimmen Vorsprung, aber du gehst in der Gesamtwertung 29 zu 27 in Führung!«
    Am nächsten Tag führte der Chefredakteur des Hartford Courant aus, dass niemand, der in das Cedar-Wood-Projekt investiert hatte, sein Geld verloren habe und die Wähler ihre Absichten offenbar klargestellt hätten.
    Nat musste sich jedoch noch drei weiteren Wahlgremien und zwei Vorwahlen stellen, bevor der Kandidat endgültig ausgewählt wurde. Erleichtert stellte er fest, wie schnell Cedar Wood Schnee von gestern war. Elliot konnte das nächste Wahlgremium mit 19 zu 18

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