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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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dass jedermann vor Ihnen in Reih und Glied antritt.«
»Wer hat Ihnen denn das aufgeschwatzt?«
»Jemand, der Sie seit Ihrer Schulzeit kennt.«
»Bestimmt Ralph Elliot?«
»Ja, der Mann, den Sie durch Betrug aus der TaftSchülermitverwaltung drängten …«
»Durch was? « , fragte Nat entgeistert.
»… und dann gaben Sie seinen Aufsatz als den Ihren aus, als Sie sich für Yale bewarben.« Sie ignorierte seinen Einwurf.
»Hat er Ihnen das gesagt?«
»Ja«, erwiderte die junge Frau ruhig.
»Dann sollten Sie ihn vielleicht fragen, warum Yale auch ihn abgelehnt hat.«
»Er meint, Sie hätten ihm die Schuld in die Schuhe geschoben, woraufhin auch er seinen Studienplatz verlor.« Nat wollte schon explodieren, als sie hinzufügte: »Und nun wollen Sie Präsident des Studentenausschusses werden und Ihre einzige Strategie scheint darin zu bestehen, sich auf Ihrem Weg zum Sieg durch sämtliche Betten zu schlafen.«
Nat versuchte, sich zu beherrschen. »Zum einen kandidiere ich nicht für die Präsidentschaft, zum anderen habe ich in meinem ganzen Leben nur mit drei Frauen geschlafen: Einer Studentin, die ich seit meiner Schulzeit kenne, einer Sekretärin in Vietnam und einem One-Night-Stand, den ich schon bereue. Wenn Sie darüber hinaus auch nur eine einzige Frau finden, stellen Sie mich ihr bitte vor, denn ich würde sie gern kennen lernen.« Sie blieb stehen und sah Nat zum ersten Mal an. »Auch nur eine Einzige«, wiederholte er.
»Darf ich jetzt wenigstens Ihren Namen erfahren?«
»Su Ling«, sagte sie leise.
»Su Ling, wenn ich verspreche, Sie erst dann zu verführen, nachdem ich um Ihre Hand angehalten, die Erlaubnis Ihres Vaters eingeholt, den Ring gekauft, die Kirche gebucht und das Aufgebot bestellt habe, werden Sie dann mit mir zum Essen ausgehen?«
Su Ling lachte. »Ich denke darüber nach. Tut mir Leid, aber ich bin in Eile. Ich komme zu spät zu meiner Nachmittagsvorlesung.«
»Wie soll ich Sie finden?«, fragte Nat verzweifelt.
»Sie haben den Vietcong gefunden, Captain Cartwright, da sollte es doch sicher nicht so schwer sein, auch mich zu finden?«

17
    »ERHEBEN SIE SICH. Der Staat gegen Mrs Anita Kirsten. Den Vorsitz führt seine Ehren, Richter Abernathy.«
    Der Richter nahm seinen Platz ein und sah zum Tisch der Verteidigung. »Wie bekennen Sie sich, Mrs Kirsten?«
Fletcher stand auf. »Meine Mandantin bekennt sich nicht schuldig, Euer Ehren.«
Der Richter sah auf. »Vertreten Sie die Angeklagte?«
»Ja, Euer Ehren.«
Richter Abernathy studierte die Anklageschrift. »Ich glaube, wir sind uns noch nie begegnet, Mr Davenport?«
»Nein, Euer Ehren. Ich verhandele zum ersten Mal einen Fall vor Gericht.«
»Würden Sie bitte kurz vortreten, Mr Davenport?«
»Ja, Sir.« Fletcher verließ den kleinen Tisch und ging zum Richter, wo sich der Vertreter der Anklage zu ihm gesellte.
»Guten Morgen, meine Herren«, sagte Richter Abernathy. »Darf ich erfahren, welche juristischen Qualifikationen Sie besitzen, die vor meinem Gericht anerkannt werden, Mr Davenport?«
»Keine, Sir.«
»Aha. Ist das Ihrer Mandantin bekannt?«
»Ja, Sir, das ist es.«
»Dennoch wünscht sie von Ihnen vertreten zu werden? Obwohl es sich um ein Kapitalverbrechen handelt?«
»Ja, Sir.«
Der Richter sah den Staatsanwalt von Connecticut an. »Haben Sie irgendwelche Einwände dagegen, dass Mr Davenport Mrs Kirsten vertritt?«
»Keinerlei Einwände, Euer Ehren. Im Gegenteil, der Staat begrüßt es sogar.«
»Da bin ich mir sicher«, sagte der Richter, »aber ich muss Sie fragen, Mr Davenport, ob Sie überhaupt Erfahrung mit dem Gesetz haben?«
»Nicht sehr viel, Euer Ehren«, räumte Fletcher ein. »Ich studiere seit zwei Jahren Jura in Yale und das hier ist mein erster Fall.« Der Richter und der Staatsanwalt lächelten.
»Darf ich fragen, bei wem Sie studieren?«
»Bei Professor Karl Abrahams.«
»Dann bin ich stolz, den Vorsitz bei Ihrem ersten Fall führen zu dürfen, Mr Davenport, denn das haben Sie und ich gemeinsam. Wie ist es mit Ihnen, Mr Stamp?«
»Tut mir Leid, Sir. Ich habe in South Carolina studiert.«
»Nun, Mr Davenport, es ist zwar höchst ungewöhnlich, aber letzten Endes ist es die Entscheidung Ihrer Mandantin. Also lassen Sie uns mit der Verhandlung beginnen.« Der Staatsanwalt und Fletcher kehrten an ihre Plätze zurück.
Der Richter sah zu Fletcher. »Möchten Sie Kaution beantragen, Mr Davenport?«
Fletcher erhob sich. »Ja, Sir.«
»Mit welcher Begründung?«
»Mrs Kirsten ist nicht vorbestraft und stellt keine Gefahr für

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