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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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»Kennen wir uns?«
»Nein«, sagte sie. »Aber Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.« Sie lief in Richtung der Frauenumkleideräume, ohne das näher zu erläutern.
    *
     
    »Alle, die sämtliche fünf Fälle gefunden haben, bitte aufstehen.«
    Fletcher und Jimmy erhoben sich triumphierend, doch ihr Stolz fiel in sich zusammen, als sie sahen, dass mindestens siebzig Prozent ihrer Kommilitonen ebenfalls auf den Beinen waren. »Wer hat vier Fälle?«, fragte der Professor und versuchte, nicht allzu verächtlich zu klingen. Die meisten derjenigen, die noch saßen, erhoben sich jetzt. Etwa zehn Prozent saßen immer noch. Fletcher fragte sich, wie viele von ihnen den Kurs erfolgreich beenden würden. »Setzen«, sagte der Professor.»Wir fangen mit Maxwell River Gas gegen Pennstone an. Welche Gesetzesveränderung entwickelte sich aus diesem Fall?« Er wies auf einen Studenten in der dritten Reihe.
    »Ab 1932 mussten die Firmen dafür sorgen, dass alle Geräte den Sicherheitsbestimmungen entsprachen und alle Angestellten die Notfallmaßnahmen kannten.« Der Finger des Professors wanderte weiter.
    »Alle schriftlichen Anweisungen mussten so aufgehängt werden, dass jeder Angestellte sie lesen konnte.«
    »Wann wurde das redundant?«
Der Finger wanderte weiter und eine andere Stimme erwiderte: »Reynolds gegen McDermond Timber.«
»Korrekt.« Wieder setzte sich der Finger in Bewegung. »Und
    warum?«
»Reynolds verlor drei Finger beim Sägen eines Holzscheits,
aber sein Verteidiger konnte nachweisen, dass Reynolds nicht
    lesen konnte und keine mündliche Anweisung zur Bedienung der Maschine erhalten hatte.«
    »Worauf basierte das neue Gesetz?« Wieder ging der Finger auf Wanderschaft.
»Auf dem Industry Act von 1934, der die Arbeitgeber verpflichtete, die gesamte Belegschaft schriftlich und mündlich davon in Kenntnis zu setzen, wie die einzelnen Arbeitsgeräte zu bedienen sind.«
»Wann benötigte dieses Gesetz weitere Ergänzungen?« Ein anderer wurde ausgewählt.
»Rush gegen die Regierung.«
»Korrekt, doch warum hat die Regierung den Fall gewonnen, obwohl sie nicht im Recht war?«
Der Nächste kam an die Reihe. »Ich weiß es nicht, Sir.« Abschätzig machte sich der Finger auf die Suche nach jemandem, der es wusste.
»Die Regierung war in der Lage, ihre Position zu verteidigen, als nachgewiesen werden konnte, dass Rush eine Vereinbarung unterschrieben hatte, in der es hieß …« Der Finger wanderte weiter.
»… dass er alle gesetzlich vorgeschriebenen Instruktionen erhalten hatte.« Wieder wanderte der Finger.
»Dass er darüber hinaus über die vorgeschriebenen drei Jahre hinaus beschäftigt war.« Der Finger wanderte immer weiter …
»Außerdem wies die Regierung nach, dass sie keine Firma im eigentlichen Sinne des Wortes darstellte. Das Gesetz war diesbezüglich von den Politikern sehr lax entworfen worden.«
»Geben Sie nicht den Politikern die Schuld«, forderte Abrahams.
»Anwälte entwerfen Gesetze, also müssen sie auch die Verantwortung übernehmen. Die Politiker machten sich in diesem Fall nicht strafbar. Als daher die Gerichte akzeptierten, dass die Regierung ihrer eigenen Gesetzgebung scheinbar nicht unterworfen war, welcher Fall änderte daraufhin das Gesetz erneut?« Er wies mit dem Finger auf das nächste erschreckte Gesicht. »Demetri gegen Demetri«, kam die Antwort.
»Inwiefern unterscheidet sich dieser Fall von früheren Gesetzen?«
Der Finger kam bei Fletcher zum Stillstand.
»Es war das erste Mal, dass ein Mitglied einer Familie ein anderes Familienmitglied wegen Fahrlässigkeit verklagte, während die Betroffenen noch miteinander verheiratet waren. Gleichzeitig waren sie zu je fünfzig Prozent Anteilseigner an der fraglichen Firma.«
»Warum scheiterte die Klage?« Er starrte weiterhin Fletcher an.
»Weil Mrs Demetri sich weigerte, gegen ihren Ehemann auszusagen.«
Der Finger wanderte zu Jimmy. »Warum hat sie sich geweigert?«, verlangte Abrahams zu wissen.
»Weil sie dumm war.«
»Warum war sie dumm?«, wollte der Professor wissen.
»Weil ihr Ehemann in der Nacht vor ihrer Aussage wahrscheinlich mit ihr geschlafen hat. Oder er hat sie geschlagen. Möglicherweise beides. Darum hat sie klein beigegeben.« Jemand lachte.
»Waren Sie beim Liebesspiel oder beim Angriff auf Mrs Demetri zugegen, Mr Gates?«, fragte Abrahams und noch mehr Leute lachten.
»Nein, Sir«, entgegnete Jimmy, »aber ich wette, genau so ist es gewesen.«
»Sie mögen Recht haben, Mr Gates, aber Sie hätten nie beweisen können, was

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