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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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in jener Nacht im Schlafzimmer geschehen ist, außer Sie hätten einen zuverlässigen Zeugen aufweisen können. Hätten Sie eine solch übereilte Bemerkung vor Gericht getätigt, hätte der Anwalt der Gegenseite Einspruch eingelegt, der Richter hätte dem Einspruch stattgegeben und die Geschworenen hätten Sie für einen Dummkopf gehalten, Mr Gates. Außerdem hätten Sie Ihren Mandanten enttäuscht. Verlassen Sie sich nie auf das, was passiert sein könnte, wie wahrscheinlich es auch sein mag, außer Sie können es beweisen. Wenn nicht, schweigen Sie.«
»Aber …«, fing Fletcher an. Mehrere Studenten senkten rasch den Kopf, andere hielten den Atem an, während der Rest Fletcher nur ungläubig anstarrte.
»Name?«
»Davenport, Sir.«
»Sie fühlen sich doch sicher in der Lage, Ihren Einwurf näher zu erläutern, Mr Davenport?«
»Mrs Demetri wurde von ihrem Anwalt mitgeteilt, dass die Firma den Handel einstellen müsste, wenn sie den Fall gewinnt, da keiner von beiden die Mehrheitsanteile besaß. Der Kendall Act von 1941. Mrs Demetri bot ihre Aktien daraufhin auf dem offenen Markt an und sie wurden vom größten Rivalen ihres Mannes, einem Mr Canelli, für 10000 Dollar erworben. Ich kann nicht beweisen, ob Mr Canelli mit Mrs Demetri geschlafen hat oder nicht, aber ich weiß, dass die Firma ein Jahr später Insolvenz anmeldete. Mrs Demetri kaufte ihre Aktien für zehn Cent pro Aktie zurück, zu einem Gesamtpreis von 7300 Dollar, und unterschrieb anschließend sofort einen neuen Partnerschaftsvertrag mit ihrem Ehemann.«
»Konnte Mr Canelli beweisen, dass die Demetris in geheimem Einverständnis gehandelt hatten?« Fletcher dachte sorgfältig nach. Stellte Abrahams ihm eine Falle? »Warum zögern Sie?«, verlangte Abrahams zu wissen.
»Es käme keinem Beweis gleich, Professor.«
»Sagen Sie uns trotzdem, woran Sie denken?«
»Mrs Demetri brachte ein Jahr später ihr zweites Kind zur Welt und auf der Geburtsurkunde wird Mr Demetri als Vater ausgewiesen.«
»Sie haben Recht, das ist kein Beweis. Welche Klage wurde gegen die beiden erhoben?«
»Keine. Die neue Firma arbeitete sogar überaus gewinnträchtig.«
»Warum wurde dann das Gesetz geändert?«
»Der Richter brachte diesen Fall dem Generalstaatsanwalt des betreffenden Bundesstaates vor.«
»Welcher Bundesstaat?«
»Ohio. Infolgedessen wurde der Marriage Partnership Act erlassen.«
»Jahr?«
»1949.«
»Relevante Änderung?«
»Ehemänner und Ehefrauen durften nicht länger Aktien an einer früheren Firma, an der sie beide Partner waren, erneut erwerben, wenn einer von ihnen dadurch profitierte.«
»Danke, Mr Davenport«, sagte der Professor, als die Uhr elf schlug.
»Ihr ›aber‹ war begründet.« Applaus brandete auf. »Allerdings nicht besonders gut begründet«, fügte Abrahams hinzu und verließ den Vorlesungssaal.
*
    Nat saß gegenüber der Mensa und wartete geduldig. Nachdem ungefähr fünfhundert Frauen das Gebäude verlassen hatten, kam er zu dem Schluss, dass sie so dünn war, weil sie einfach nichts aß. Doch plötzlich kam sie durch die Schwingtüren gelaufen. Nat hatte mehr als genug Zeit gehabt, seinen Text zu proben, dennoch war er nervös, als er sie einholte. »Hi, ich bin Nat.« Sie sah auf, lächelte jedoch nicht.
    »Wir haben uns vor kurzem getroffen.« Sie reagierte immer noch nicht.
    »Auf dem Hügel.«
»Ja, ich erinnere mich«, sagte sie.
»Sie haben mir Ihren Namen nicht genannt.«
»Nein, das habe ich nicht.«
»Habe ich Sie irgendwie verärgert?«
»Nein.«
»Darf ich Sie dann fragen, was Sie mit meinem ›Ruf‹
    meinten?«
    »Mr Cartwright, es mag Sie überraschen, dass es ein paar Frauen auf diesem Campus gibt, die nicht der Ansicht sind, Sie hätten sich automatisch das Recht auf ihre Jungfräulichkeit erworben, nur weil Sie die Tapferkeitsmedaille errungen haben.«
    »Das habe ich nie angenommen.«
    »Ihnen muss doch bewusst sein, dass die Hälfte aller Frauen auf dem Campus behauptet, mit Ihnen geschlafen zu haben?«
»Das können sie ja gern behaupten«, sagte Nat, »aber die Wahrheit ist, dass nur zwei von ihnen es beweisen können.«
»Jeder weiß doch, wie viele Mädchen hinter Ihnen her sind.«
»Und die meisten können mich nicht einholen, wie Sie sich sicher erinnern werden.« Er lachte, aber sie fiel nicht mit ein. »Warum darf ich mich nicht wie jeder andere auch verlieben?«
»Weil Sie nicht wie jeder andere sind«, erwiderte sie ruhig. »Sie sind ein Kriegsheld mit dem Sold eines Captains und als solcher erwarten Sie,

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