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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Kandidaten
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Rechnung.«
»Selbstverständlich, Mr Cartwright. Darf ich noch anmerken, welche Ehre es ist, dass Sie bei uns waren!«
»Danke.« Nat versuchte, seine Verlegenheit zu verbergen.
»Wie viel Trinkgeld hast du ihm gegeben, dass er das gesagt hat?«, wollte Su Ling wissen, nachdem Mario gegangen war. »Zehn Dollar und er ist das Geld jedes Mal wert.«
»Und zahlt es sich auch immer aus?«
»Oh ja. Die meisten Frauen haben sich schon all ihrer Kleider entledigt, noch bevor wir zum Auto kommen.«
»Dann bringst du sie also alle hierher?«
»Nein. Wenn ich denke, dass es nur ein One-Night-Stand wird, dann führe ich sie zu McDonald’s aus, gefolgt von einem billigen Motel. Und wenn es etwas Ernstes ist, gehen wir ins Altnaveigh Inn. «
»Und welche Gruppe wählst du für Mario aus?«, wollte Su Ling wissen.
»Das kann ich nicht beantworten«, sagte Nat. »Ich habe bislang noch nie jemand zu Mario gebracht.«
»Ich fühle mich geschmeichelt«, sagte Su Ling, während Nat ihr in den Blazer half. Als sie das Restaurant verließen, nahm Su Ling seine Hand. »Du bist in Wirklichkeit ziemlich schüchtern, nicht?«
»Ja, vermutlich.« Sie gingen in Richtung Campus.
»Ganz und gar nicht wie dein Erzrivale. Ralph Elliot hat mich schon nach wenigen Minuten um ein Date gebeten.«
»Um ehrlich zu sein«, räumte Nat ein, »das hätte ich auch getan, wenn du nicht einfach weggelaufen wärst.«
»Und ich dachte, ich wäre gerannt«, sagte sie. Er lächelte ihr zu.
»Interessant ist auch, wie lange du den Kampfhandlungen in Vietnam, die dich zu einem solchen Helden machten, wirklich beigewohnt hast.« Nat wollte gerade protestieren, als sie fortfuhr:
»Antwort: ungefähr eine halbe Stunde.«
»Woher weißt du das?«, fragte Nat.
»Weil ich dich überprüft habe, Captain Cartwright. Um Steinbeck zu zitieren: ›Du segelst unter falscher Flagge.‹ Dieses Zitat habe ich erst heute gelernt«, sagte sie, »nur für den Fall, dass du mich für belesen halten solltest. Als du aus dem Helikopter gesprungen bist, da warst du nicht einmal bewaffnet. Du warst ein Versorgungsoffizier, der überhaupt nicht in dem Hubschrauber sein sollte. Schlimm genug, dass du ohne Erlaubnis aus dem Helikopter gesprungen bist, du warst auch noch ohne Erlaubnis an Bord gegangen. Wenn du nicht gesprungen wärst, hätten sie dich sicher vor das Kriegsgericht gestellt.«
»Stimmt«, sagte Nat. »Aber erzähle es niemandem, denn dann kriege ich keine drei Frauen pro Nacht mehr in mein Bett.«
Su Ling legte die Hand vor den Mund und lachte. »Ich habe noch mehr herausgefunden. Was du getan hast, als der Hubschrauber im Dschungel abstürzte, war enorm tapfer. Diesen armen Soldaten in Sicherheit zu bringen, wo dir das halbe Bein weggeschossen worden war, muss ungeheuren Mut erfordert haben. Und als er dann starb, hat das sicher eine unheilbare Narbe hinterlassen.« Nat erwiderte nichts darauf. »Tut mir Leid«, entschuldigte sich Su Ling, als sie das Südende des Campus erreichten, »meine letzte Bemerkung war unüberlegt.«
»Es war sehr nett von dir, nach der Wahrheit zu suchen«, sagte Nat und sah in ihre braunen Augen. »Nicht viele haben sich diese Mühe gemacht.«

18
    »MEINE DAMEN UND HERREN GESCHWORENEN, bei den meisten Mordprozessen ist es, völlig zu Recht, die Aufgabe des Staates, dem Angeklagten den Mord nachzuweisen. In diesem Fall ist das jedoch nicht nötig. Warum nicht? Weil Mrs Kirsten binnen einer Stunde nach dem brutalen Mord an ihrem Ehemann ein Geständnis unterzeichnete. Und selbst jetzt, acht Monate später, ist Ihnen zweifelsohne aufgefallen, dass Mrs Kirstens Rechtsbeistand zu keiner Zeit während dieses Prozesses andeutete, dass seine Mandantin das Verbrechen nicht begangen haben könnte. Er hat auch den Tathergang nicht bestritten.
    Wenden wir uns also den Fakten in diesem Fall zu. Man kann hier nicht von einer Tat im Affekt sprechen, bei der sich eine Frau einfach mit der nächstbesten Waffe verteidigte. Nein, Mrs Kirsten interessierte sich nicht für nächstgelegene Waffen, weil sie diesen kaltblütigen Mord wochenlang im Voraus plante. Sie wusste sehr wohl, dass ihr Opfer keine Chance haben würde, sich zu verteidigen.
    Wie machte sich Mrs Kirsten an ihre Aufgabe? Im Laufe von fast drei Monaten erwarb sie mehrere Phiolen Curare von verschiedenen Drogendealern, die in Hartfords dunklen Ecken hausen. Die Verteidigung wollte uns einreden, dass man den Aussagen dieser Dealer keinen Glauben schenken dürfe, was Sie möglicherweise beeinflusst

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