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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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bereits«, versicherte ihm Roberts.
Sekunden später kehrte Mrs. Campbell mit einem Umschlag zurück, den sie Charlie anvertraute. In gestochener Schrift stand darauf die Adresse: Coutts & Company, The Strand, London WC 2.
»Ich hoffe, Sie halten meine Bitte nicht für eine zu große Zumutung, Sir Charles.«
»Es ist mir ein größeres Vergnügen, als Sie vielleicht ahnen, Mrs. Campbell«, versicherte ihr Charlie, als er sich von ihr verabschiedete.
Im Wagen sagte Roberts: »Es wäre völlig gegen mein Berufsethos, Ihnen zu raten, ob Sie den Umschlag öffnen sollten oder nicht, Sir Charles. Aber …«
Doch Charlie hatte den Umschlag bereits aufgerissen und zog seinen Inhalt heraus.
Ein Scheck über zweiundneunzig Pfund war an eine detaillierte Rechnung für die Jahre 1953 bis 1964 geheftet: die vollständige, abschließende Abrechnung von Miss Rachel Bensons Konto.
»Gott segne die Schotten und ihre puritanische Erziehung«, sagte Charlie, als er sah, auf wen der Scheck ausgestellt war.
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    »Wenn Sie sich beeilen, Sir Charles, könnten Sie noch den früheren Flug erwischen«, sagte Trevor Roberts, als der Wagen auf den Hotelvorplatz fuhr.
    »Dann werde ich mich beeilen«, erwiderte Charlie, »denn ich möchte so schnell wie möglich in London zurück sein.«
»Gut, ich melde Sie inzwischen ab, lasse Ihre Rechnung fertigmachen und rufe am Flughafen an, um sicherzugehen, daß es mit der Umbuchung klappt.«
»Sehr schön. Ich habe zwar noch zwei Tage Spielraum, aber es gibt in London noch ein paar Dinge zu klären.«
Als der Wagen hielt, sprang Charlie hinaus, bevor der Chauffeur ihm die Tür öffnen konnte. Er stürmte auf sein Zimmer und warf seine Sachen in den Koffer. Innerhalb von zwölf Minuten war er am Empfang, bezahlte die Rechnung und war drei Minuten später am Wagen, wo der Chauffeur schon den Kofferraum geöffnet hatte.
Sobald Charlie saß, fuhr der Chauffeur in Richtung Schnellstraße los.
»Reisepaß und Ticket?« fragte Roberts.
Charlie holte beides aus der Brusttasche und grinste wie ein Schüler, der sich gut vorbereitet hat.
»Jetzt müssen wir nur noch rechtzeitig am Flughafen ankommen.«
»Sie haben wahre Wunder vollbracht«, sagte Charlie.
»Danke, Sir Charles, aber Sie müssen sich darüber im klaren sein, daß sämtliches Material, das wir hier zusammentragen konnten, im Grunde nicht wirklich beweiskräftig ist«, entgegnete Roberts. »So überzeugt Sie und ich auch sein mögen, daß Cathy Ross tatsächlich Margaret Ethel Trentham ist, läßt sich doch nicht voraussagen, wie das Gericht entscheiden wird, denn Miss Benson ist tot, und Miss Ross kann sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern.«
»Ich sehe es wie Sie«, sagte Charlie. »Aber ich habe jetzt wenigstens etwas in der Hand. Vor einer Woche hatte ich noch gar nichts.«
»Stimmt. Und da ich in den vergangenen Tagen Gelegenheit hatte mitzuerleben, wie Sie vorgehen, schätze ich Ihre Chancen höher als fünfzig zu fünfzig ein. Aber was immer Sie tun, lassen Sie dieses Aquarell nie aus den Augen, es ist so viel wert wie ein Fingerabdruck. Und bewahren Sie auch Mrs. Campbells Schreiben an einem absolut sicheren Ort auf, bis Sie eine Kopie davon machen konnten. Und vergessen Sie auf keinen Fall, das Original und den beigefügten Scheck dann gleich an Coutts weiterzuleiten. Wir wollen schließlich nicht, daß man Ihnen die Unterschlagung von zweiundneunzig Pfund anlastet. Wie sieht es aus, kann ich hier noch etwas für Sie tun?«
»Ja. Sie könnten versuchen, eine unterschriebene Aussage von Walter Slade zu bekommen, in der er zugibt, daß er Mrs. Trentham und ein kleines Mädchen namens Margaret zum St. Hilda gebracht hat und dann nur mit Mrs. Trentham zurückgefahren ist.«
»Das dürfte nach der Erfahrung, die Sie mit ihm gemacht haben, nicht leicht sein«, meinte Roberts.
»Probieren Sie es auf jeden Fall. Und dann versuchen Sie herauszufinden, ob Miss Benson vor 1953 noch weitere Zahlungen von Mrs. Trentham erhalten hat, und wenn ja, in welcher Höhe und das genaue Datum. Ich vermute, daß sie seit über fünfunddreißig Jahren vierteljährlich im Dauerauftrag von der Bank eine Überweisung erhielt. Das würde auch erklären, weshalb sie ihren Lebensabend in relativem Luxus verbringen konnte.«
»Nur ist auch diese Vermutung im Höchstfall ein Indiz. Und es gibt bestimmt keine Möglichkeit, daß eine Bank mir gestatten würde, Einblick in Miss Bensons Privatkonto zu nehmen.«
»Das sehe ich ein«, sagte Charlie. »Aber Mrs. Culver weiß

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