Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
Schüsse trafen ins Ziel. Sie prasselten gegen den Cobra, brachten seine gläserne Kanzel zum Zerspringen und schlugen in das Triebwerkgehäuse ein. Offensichtlich richteten sie dort einigen Schaden an, denn im nächsten Moment begann der Auspuff des Hubschraubers eine dicke schwarze Rauchwolke zu speien, und unter heftigem Schwanken drehte der Cobra ab, schwer verwundet, aber nicht endgültig besiegt.
»Scarecrow!«, schrie Mother. »Was machen wir jetzt? In welche Richtung fahren wir?«
Das ist jetzt die Frage, dachte Scarecrow. In dem Getöse aus krachendem Gewehrfeuer, wummernden Robotern und knatternden Hubschraubern hatte er Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen.
Wir müssen mit dem alten Russen reden und herausfinden, was er weiß; dann können wir uns vielleicht einen vernünftigen Plan zurechtlegen. Viel Zeit haben wir nicht, aber – er rief sich eine alte Soldatenregel in Erinnerung – ein guter Plan mit weniger Zeit ist besser als ein schlechter Plan mit mehr Zeit. Vielleicht können wir uns nach Norden zurückziehen, uns neu formieren und dann nach Dragon Island aufbrechen …
Er drehte sich zu der Gabelung um, von der eine Rinne nach Norden führte, als plötzlich mit einem gewaltigen Zischen direkt vor ihm der riesige schwarze Rumpf des französischen Atom-U-Boots durch die Oberfläche platzte und eindrucksvoll aus dem Wasser schoss.
Der knollenförmige Bug des U-Boots schnellte mindestens zehn Meter in die Höhe, bevor er zurück auf die Wasseroberfläche klatschte. Die hohen kreisförmigen Wellen, die sich darauf nach allen Seiten ausbreiteten, brachten die zwei flachen Sturmboote heftig ins Schaukeln.
Schofield stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Das U-Boot versperrte ihnen den Weg nach Dragon Island. Jetzt konnten sie nicht mehr nach Norden fahren.
Im selben Moment schoss der V-22 Osprey unter ohrenbetäubendem Dröhnen über sie hinweg und steuerte direkt auf das riesige französische U-Boot zu.
Der Hubschrauber knöpft sich zuerst die gefährlichere Beute vor, fiel Schofield auf. Sobald er das U-Boot außer Gefecht gesetzt hat, kann er sich ungestört auf uns konzentrieren.
Mit nach oben gekippten Rotoren schwenkte der Osprey weit zur Seite geneigt über das U-Boot hinweg und warf zwei Mark-46-Mod-5 A-Leichtgewichttorpedos von seinen Tragflächen ab.
Die gefährlichen Geschosse landeten spritzend auf dem Wasser und steuerten sofort auf das U-Boot zu. Die Mark-46-Torpedos sind hervorragend: zuverlässig, zielgenau und absolut tödlich. Da sie aus so geringer Entfernung abgefeuert wurden, hatte das französische U-Boot keine Zeit mehr, um irgendwelche Gegenmaßnahmen zu ergreifen, und die Mark 46s würden ihr Ziel nicht verfehlen.
Die zwei gewaltigen Explosionen hörten sich an, als ginge die Welt unter.
Das riesige französische U-Boot wurde fast vollständig aus dem Wasser katapultiert. Eine mächtige Fontäne aus schäumender Gischt schoss dreißig Meter in die Höhe und prasselte dann mit ungeheurer Wucht wieder herab. Als das U-Boot in die Luft geschleudert wurde, knickte es in der Mitte ein. Es wurde aufgerissen wie eine Bierdose und begann sofort zu sinken, als es – tödlich verwundet und buchstäblich in zwei Teile gerissen – auf dem schäumenden Wasser aufschlug.
Das herabstürzende Wasser spritzte in Schofields fassungsloses Gesicht.
Das Schauspiel, das sich ihm bot, spottete jeder Beschreibung.
Heftig qualmend und von Flammen umzüngelt, ging das französische U-Boot langsam unter. Sein Bug stand in einem unnatürlichen Winkel nach oben, und aus seinem Innern ertönten verzweifelte Schreie. Währenddessen schwebte der Osprey weiter über ihm und belegte es mit gnadenlosem Beschuss, so dass alle französischen Matrosen, die, um nicht zu ertrinken, überstürzt aus dem Kommandoturm kletterten, erbarmungslos niedergemäht wurden.
Und dann waren da ja auch noch die zwei Cobras. Der angeschossene Hubschrauber hatte sich zwar, immer noch heftig rauchend, ein wenig zurückgezogen, aber der intakte Cobra schwebte dicht über der von Eiswänden gesäumten Rinne und beschoss die drei Froschmänner auf dem dritten und letzten französischen Mini-U-Boot so lange, bis sie heftig zuckend und blutüberströmt ins Wasser stürzten.
»Captain!«, hörte Schofield hinter sich jemand rufen. » Captain! «
Er drehte sich um.
Es war der Russe, Iwanow.
»Wir können von hier auch nach Süden fahren, selbst wenn wir von dort nicht nach Dragon Island kommen! Dort sind der
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