Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
der Nordseite auf das Stadion hinaus, auf der Südseite auf die letzte kleine Insel, die noch zwischen ihnen und Dragon Island lag.
Sobald Mother, Zack und Emma zu ihm gestoßen waren, wandte sich Schofield nach Süden.
Dort führte eine baufällige Pontonbrücke zur nächsten vorgelagerten Insel hinüber. Außerdem war hinter einer Art Lagerhaus eine leicht erhöht stehende Seilbahnstation zu sehen, von der sich ein langes, durchhängendes Drahtseil nach Dragon Island hinüberspannte.
Das war eine Möglichkeit, um nach Dragon Island zu gelangen. Aber es gab auch noch eine zweite: Etwa in der Mitte der Pontonbrücke, die die beiden vorgelagerten Inseln miteinander verband, ging im rechten Winkel eine zweite, längere Pontonbrücke ab, die an einem riesigen, rostigen Wellblechschuppen am Fuß der Steilküste von Dragon Island endete. Hinter dem Schuppen führten zwei große Lastenaufzüge die steile Felswand hinauf.
»Dr. Iwanow?«, fragte Schofield. »Sollen wir die Pontonbrücke oder die Seilbahn nehmen?«
»Die letzte der drei vorgelagerten Inseln heißt ›Säureinsel‹, weil sich darauf ein großes Säureforschungslabor befindet«, erklärte Iwanow. »Die Seilbahn ist allerdings schon sehr alt. Sie wurde 1985 errichtet, als die Anlage hier gebaut wurde. Sie funktioniert zwar noch, wird aber kaum mehr benutzt. Weil es wegen der extremen Kälte immer wieder zu Störungen kam, wurde 1990 die Pontonbrücke gebaut. Über die Brücke kämen wir sicher schneller nach Dragon Island.«
»Je schneller, desto besser«, sagte Schofield und studierte bereits die Aufzüge am Ende der Pontonbrücke.
Er sah auf die Uhr. 10:26. Kaum zu glauben. War es wirklich erst 26 Minuten her, dass er die Eingangstür des Bärenlabors zerschossen hatte?
Vor ihm lagen die fünf toten Thieves in ihren gestohlenen Marine-Corps-Parkas. Er kauerte neben einem der Toten nieder und nahm ihm Helm und Schutzbrille ab. Dabei sah er die Tattoos am Hals des Mannes: ein russisches Schiff, die Buchstaben USMC und ein Gebäude, auf dem »Moskwa« stand.
Auch die anderen Toten hatten solche Tattoos am Hals, einige mehr als andere.
»Was bedeuten diese Tattoos?«, fragte Chad.
Eine Weile dachte Schofield schweigend nach. Dann dämmerte es ihm. »Das sind gewissermaßen Orden: Auszeichnungen für die Teilnahme an militärischen Einsätzen.«
»Also wirklich«, schnaubte Chad angewidert. »Was ist das denn für eine Armee?«
Schofield richtete sich auf und wandte sich wieder seinem Team zu. Alle waren, wenn auch in unterschiedlichem Umfang, außer Atem und voll Schmutz und Blut. Besonders blass war Chad, und Iwanow, der deutlich älter war als alle anderen, schwitzte sehr stark. Nur dem hünenhaften Franzosen schien das alles nichts anhaben zu können; er wirkte so frisch und munter, als wäre nichts gewesen.
Nach Dubois’ Verlust waren sie nur noch zu zehnt, und unwillkürlich fragte sich Schofield, wie viele von ihnen bei diesem Einsatz noch ums Leben kommen würden.
»Und wie soll es jetzt weitergehen, Boss?« Mother stellte sich zu ihm und schaute zur letzten der drei vorgelagerten Inseln hinüber.
»Wir müssen irgendwie zu diesen Lastenaufzügen kommen.«
»Und wie?«, wollte Champion wissen.
Schofield studierte die Pontonbrücke, die zu dem Wellblechschuppen und den Aufzügen führte.
»Indem wir rückwärtsgehen«, sagte er.
In der Kommandozentrale auf dem Turm in der Mitte von Dragon Island betrachtete der Fürst der Anarchie gerade ein Foto Shane Schofields, das von einer der Überwachungskameras im Bärenlabor aufgenommen worden war.
»Und wer ist dieser Typ?«, fragte er.
»Er ist vom US Marine Corps, Sir«, antwortete Typhon. »Captain Shane Michael Schofield. Rufzeichen Scarecrow. Alles andere als ein unbeschriebenes Blatt.«
Fasziniert betrachtete der Fürst der Anarchie Schofields Gesicht auf dem Bildschirm.
Dann las er die dazugehörige Kurzbiographie … und grinste hämisch. »Das ist ja hoch interessant.«
Er blickte auf. »Und die anderen?«
»Im Bärenlabor haben wir insgesamt elf von ihnen gezählt«, antwortete Typhon. »Einschließlich des Russen. Iwanow. Aber wie es aussieht, hat es im Stadion einen von ihnen erwischt. Von denen, die noch am Leben sind, habe ich fünf in Militär-Datenbanken gefunden.«
»Und?«
»Drei weitere Marines und zwei französische Fallschirmjäger, die jetzt bei der DGSE sind.«
»Lassen Sie mich mal sehen.« Der Fürst der Anarchie setzte sich an das Terminal und klickte sich
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