Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
Angriff überlebt hatte, war er geliefert, aber es sah nicht so aus.
Wenige Augenblicke später stand Schofield auf dem zweiten Wachturm und schaute, mit frischer Munition und neuen Waffen ausgestattet, durch das Zielfernrohr des Scharfschützengewehrs eines toten Kämpfers der Army of Thieves.
»Mother«, sagte er in sein Kehlkopfmikro, »der Weg ist frei. Nehmt den Gang, der unter dem See durchführt. Ich gebe euch von hier oben Feuerschutz.«
Veronique Champion und Baba standen mit offenem Mund da. Sie konnten immer noch nicht fassen, was sie gerade gesehen hatten.
Champion hatte es buchstäblich die Sprache verschlagen.
Baba nickte anerkennend: »Also, ich finde diesen Scarecrow richtig klasse !«
Wieder rannten The Kid, Mario, Chad, Iwanow, Champion und Baba auf den Eingang des Gangs zu – nur wurden sie diesmal vom zweiten Wachturm nicht beschossen, sondern erhielten von dort von Schofield Feuerschutz.
Jetzt wurde Bad Willys Einheit, die sie aus dem Bärenlabor getrieben hatte, von Schofields Scharfschützenfeuer am Zugang der Treppe auf der Nordseite des Stadions in Schach gehalten.
»Zack«, sagte Schofield in sein Kehlkopfmikro, während er durch das Zielfernrohr des Scharfschützengewehrs spähte. »Wo seid ihr inzwischen?«
» Wir irren immer noch in den Gräben herum «, kam Zacks Stimme aus dem Kopfhörer.
»Dann seht zu, dass ihr zu dem Gang kommt, der unter dem See durchführt. Ich gebe euch so lange Feuerschutz.«
» Alles klar «, antwortete Zack. » Wir kommen. «
Zusammen mit Emma, die sich humpelnd an seiner Schulter festhielt, und Bertie, der unverdrossen neben ihm herrollte, hetzte Zack keuchend weiter durch die Gräben.
Er bog um die Ecke eines von vereisten Erdwänden eingefassten Grabens in einen anderen von vereisten Erdwänden eingefassten Graben.
Er hatte sich hoffnungslos verfranst.
»Geht’s bei dir noch?«, fragte er Emma.
»Mein Fuß tut höllisch weh«, stöhnte sie. Aber sie humpelte tapfer weiter neben ihm her und sah ihn flehentlich an. »Lass mich bitte nicht im Stich, Zack.«
Zack blieb stehen und sah ihr in die Augen. »Jetzt hör mal, Emma. Egal, was kommt, ich lasse dich nicht im Stich. Auf gar keinen Fall. Entweder wir stehen das gemeinsam durch, oder wir kommen gemeinsam um.«
Sie nickte matt. »Danke.«
Zack blickte zum Rand des Grabens hinauf. »Wir müssen unbedingt raus aus diesen Gräben, sonst finden wir hier nie mehr raus. Ich habe total die Orientierung verloren …«
»Wie süß …«, ertönte aus unmittelbarer Nähe eine sarkastische Stimme.
Wegen des dichten Nebels entstand der Eindruck, als stünde der Sprecher direkt neben ihnen. »›Entweder wir stehen das gemeinsam durch, oder wir kommen gemeinsam um.‹ Wie ritterlich … Zack.«
Zack wirbelte herum und hielt nach dem Sprecher Ausschau, aber außer dem leeren Graben, der sich vor ihm im Nebel verlor, war nichts zu sehen.
Emma riss entsetzt die Augen auf. »Sie sind schon in den Gräben …«
»Wenn ich mich kurz vorstellen dürfte«, sagte die Stimme. »Willy. Genauer gesagt: Bad Willy, weil ich so ein richtig sympathischer Zeitgenosse bin, der nur zu gern die Bekanntschaft junger Damen macht, auch wenn das nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit beruht. Und ich muss zugeben«, säuselte er bedrohlich, »ich finde schon allein deine Stimme richtig reizend … Emma.«
Zack und Emma tauschten bestürzte Blicke.
»Kommt lieber gleich raus, meine Täubchen, ich finde euch doch sowieso …«, lockte Bad Willys Stimme weiter, als Zack plötzlich – ganz nah – das metallische Klicken einer Waffe hörte, die gerade entsichert wurde.
Zack packte Bertie an seinem Tragegriff. Er fürchtete, das leise Surren von Berties Elektromotor könnte in der beängstigenden Stille ihre Position verraten.
»Hier lang!«, zischte Zack und zog Emma um die nächste Ecke. Im selben Moment ertönte ein angsteinflößendes Brummen, und vor ihnen tauchte ein riesiger Eisbär aus dem Nebel auf und versperrte ihnen den Weg.
Das riesige Tier hatte sich wild brüllend zu seinen vollen vier Metern Größe aufgerichtet, und aus seinem weit aufgerissenen Maul blitzten ihnen zwei Reihen furchterregender Reißzähne entgegen.
Wie die Bären im Labor hatte auch dieser ein auffallend schmutziges und verfilztes Fell. Seine Augen glühten vor wilder, besinnungsloser Wut.
Zack schob Emma zurück und stellte sich zwischen sie und den Bären. Aber es nützte nichts. Erstaunlich behende ließ sich die riesige weiße
Weitere Kostenlose Bücher