Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
Iwanow, die ebenfalls gestohlene Parkas trugen, rannten hinter ihnen her.
Auf der Bäreninsel kauerten Mother und Mario – mit Bertie – in einem Zugangsportal zur Brücke und feuerten zum Schein auf das fliehende Team, zielten aber, um die Täuschung perfekt zu machen, nur auf die Holzpfosten der Brücke.
Doch plötzlich hörten sich die Funkdurchsagen nicht mehr so erfreulich an. Jemand hatte ihre List durchschaut und ordnete an: » Das sind Eindringlinge in den Uniformen von Threshers Team. An das Kliff-Team: Pontonbrücke mit Panzerfaust zerstören! Sofort! «
Prompt hagelte von der Steilküste massives Gewehrfeuer auf sie herab, und dann kam eine Panzerfaust auf sie zugeschossen. Sie schlug direkt vor Schofield ein, und die Pontonbrücke flog unter heftigem Spritzen in die Luft. Als die Wasserfontäne wieder in sich zusammenfiel, sah Schofield, dass ihnen der Weg zum Schuppen versperrt war. Ein Teil der Brücke war einfach weg. Es war nicht mehr möglich, nach Dragon Island zu gelangen.
Er wirbelte herum und schrie: »Hier kommen wir nicht mehr weiter! Alle umdrehen! Wir müssen versuchen, die nächste vorgelagerte Insel zu erreichen! Mother und Mario! Los, bewegt schon eure Ärsche!«
Da ihre Tarnung aufgeflogen war, eröffneten Schofield, Champion und Baba das Feuer auf die feindlichen Stellungen oben auf der Steilküste und gaben den anderen, die auf der Pontonbrücke zur Säureinsel rannten, Feuerschutz. Mother und Mario schnappten sich Bertie, verließen ihre Deckung und folgten, ebenfalls heftig feuernd, den anderen.
Schofields Feuerschutz reichte jedoch nicht aus. Gerade als sie alle kehrtmachten, wurde Chad von einer Salve in den Rücken getroffen und stürzte an der Schnittstelle der zwei Brücken mit blutüberströmter Brust ins Wasser. Er war schon tot, bevor er auf der Oberfläche aufschlug.
Zack und Emma blieben entsetzt stehen, aber Champion scheuchte sie weiter. »Er ist tot! Ihr könnt ihm nicht mehr helfen! Allez! Allez! «
Auch Schofield bedachte Chads Leiche im Vorbeilaufen mit einem stummen Blick.
Mother kam an seine Seite. »Blöd sind diese Arschlöcher jedenfalls nicht, Scarecrow!«
»Das kannst du laut sagen.«
Sobald sie die kleine Insel erreicht und sich dort in ein verlassenes Wachhäuschen zurückgezogen hatten, sprengte Schofield die Pontonbrücke mit einer Granate, damit ihnen auf diesem Weg niemand mehr folgen konnte.
Aber nach Dragon Island hatten sie es immer noch nicht geschafft. Außerdem wusste die Army of Thieves jetzt, wo sie waren.
»Was machen wir jetzt?«, stieß Mother atemlos hervor. Emma hatte zu weinen begonnen, auch Zack wirkte ziemlich mitgenommen.
»Emma, Zack«, sagte Schofield schroff, um sie aus ihrem Lähmungszustand zu reißen. »Tut mir leid, aber wir haben jetzt keine Zeit, um lange zu trauern. Wir haben gewusst, dass es einige von uns erwischen kann. Glaubt mir, Chad befindet sich jetzt in einer besseren Welt. Ihm bleibt erspart, was uns noch bevorsteht.«
Schofield drehte sich Richtung Süden und schaute nach Dragon Island. Dabei fiel sein Blick auf die Seilbahnstation an der Südspitze der Insel.
Aus dem schmucklosen Betonbau führte ein Drahtseil über das Wasser der Bucht zu einer wesentlich größeren Station hinauf, die dicht unterhalb der Abrisskante an der Steilküste von Dragon Island klebte. Der massive graue Bau war etwa so einladend wie ein Geschützbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber eine andere Wahl hatten sie nicht.
»Das Überraschungsmoment haben wir jetzt nicht mehr auf unserer Seite«, sagte Schofield, »und da wir ihnen auch zahlenmäßig unterlegen sind, ist das Einzige, worauf wir noch zählen können, Schnelligkeit. Wir müssen also schnell und mit bedingungsloser Entschlossenheit vorrücken. Und vor allem dürfen wir uns von nichts aufhalten lassen.«
»Los, los, Beeilung«, trieb Schofield seine Leute an, als sie auf einer asphaltierten Straße zu einem großen, lagerhausartigen Bau in der Mitte der Säureinsel liefen.
Sie betraten eine Halle von der Größe eines Fußballfelds, über deren gesamte Länge ein von der Decke hängender metallener Laufsteg lief, von dem mehrere kleinere Laufstege abgingen. Von diesen wiederum führten zahlreiche Leitern zu etwa zwei Dutzend riesigen runden Flüssigkeitsbehältern aus Stahl hinab, die zum Teil offen, zum Teil mit einer Abdeckung versehen waren.
Sie enthielten Flüssigkeiten in allen möglichen scheußlichen Farben – schmutzig grün, schmutzig braun, schmutzig
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