Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
diesen Mann ebenfalls. Er möchte gerne in dem Schrank weiterschlafen.“ Die bezauberten Wachen wunderten sich nicht im Geringsten, salutierten und machten sich dann an die Arbeit.
„Und sie erinnern sich später an nichts?“, flüsterte Branden nervös. Als Gelegenheitsdieb war er immer auf Heimlichtuerei bedacht. Ein Opfer für seine eigene Sache einzuspannen, war für ihn neu.
Von der Mauer ging es hinunter in den Palastgarten. Dort trafen sie auf ein paar Hunde, die dann aber ganz plötzlich und sehr ambitioniert auf die gegenüberliegende Seite des Palastgartens liefen. Sie selbst querten den Garten und kamen endlich unter König Ewets Schlafgemach an.
Nun ging es an der Außenwand wieder nach oben. Dort waren sehr viele Schutzzauber gewirkt und Meister Raiden entschloss sich über den Nebenraum einzubrechen, und zwar über ein leeres Ankleidezimmer.
Alle Fenster sind magisch gesichert!, stellte er fest . Na dann eben durch die Wand. Man muss nicht Herr von Ragnitor sein, um ein paar Steine zu zerbröseln. Die Schutzzauber, die über den Palastmauern lagen, konnten auf diese Weise leicht durchhöhlt werden.
Anfänger . Und Ewet meint, er wäre fähig genug, den Titel Turmherr zu tragen, dachte Raiden zum wiederholten Male . Die Steine zerfielen zu Sand und ein Durchgang in den Palast war geschaffen. Den benutzten die ‚Herren Einbrecher‘ nun um das Gebäude zu betreten.
Meister Raiden verharrte und scannte die Umgebung. Er nahm den selbsternannten König im anderen Raum wahr. Tief schlafend. Von dem Nebenzimmer aus führte eine Tür zum Gang, davor waren zwei Wachen postiert, die flugs ein Bann traf, der schlagartig ihre Wahrnehmung völlig verzerrte.
Dann kam der Augenblick, in dem der Herr von Naganor seelenruhig durch die Tür ins Schlafzimmer des neuen Königs spazierte. Und der Herr des Roten Turmes erwachte nicht einmal, als ihn der Paralysezauber traf. „So, das hätten wir vorerst. Den Pfeil bitte!“
Branden reichte dem Schwarzen Prinzen das gute Stück und der betrachtete ihn einen Augenblick lang. Du kannst dich dafür bei Elderon bedanken, ehemaliger ‚Magier‘ Ewet. Dann versenkte er die Spitze, die er zum Nekronom gemacht hatte, in einer Rippe auf der linken Seite. Magisch genau gezielt steckte das Metall nun fest im Knochen. Die Wunde war nicht tödlich, auch wenn man sie erst später entdecken würde. Aber bis dahin hatte das Nekronom hoffentlich seine Arbeit bereits getan und übrig blieb dann nicht mehr als eine unmagische, einfache Pfeilspitze.
„Und nun, Gehilfe, müssen wir die Tat wie ein gewöhnliches Verbrechen aussehen lassen. Ich lösche meine Spuren auf dem Pfeil, dann musst du ihn anfassen, damit der Abdruck eines unmagischen Menschen später darauf gefunden wird.“
Branden tat, wie geheißen. Anschließend musste er eine Blutspur mit Ewets Blut legen, die zum Fenster führte und Meister Ewet selbst so hindrapieren, als ob er aufs Bett gefallen wäre. Das Fenster öffnen und nur anlehnen. Von innen konnte kein schützender Zauber diesen Vorgang verhindern. Meister Raiden sah noch einmal kurz auf die Wunde in Ewets Brust. Das Blut begann bereits zu gerinnen. Gut, wir können gehen.
Im Nebenraum reparierte der Herr von Naganor das Loch in der Wand. Es gab genug Steine im Gebäude, aus denen er Substanz ziehen konnte, um neue Steine zu formen.
Erneut traten ihm Schweißperlen auf der Stirn. Ein Grauer werde ich nie. Verdammt anstrengende Arbeit.
Als die Spuren verwischt waren, gingen sie einfach zur Tür hinaus, an den Wachen vorbei. Sie folgten dann einem Gang, bis sie an ein Fenster kamen, das nur gering mit Schutzzaubern gesichert war und zudem sehr unauffällig im Schatten lag. Das Fenster hatte Meister Raiden schon vor Tagen gesichtet und für seine Zwecke als geeignet befunden. Nun leitete er den Schutzzauber gekonnt um, und Branden Hold zerstörte das Glas.
„So sind wir in den Palast gekommen“, bemerkte der Schwarze Prinz zufrieden und sie schwebten hinaus, um sich in der Luft mehrere Meter über dem Boden umzusehen.
„Klemm das Seil mit dem Enterhaken dort oben fest“, instruierte der Schwarze Magier seinen Gehilfen weiter und so geschah es. Natürlich brauchten sie das Seil nicht, um nach unten zu kommen. Es diente lediglich einer späteren Erklärung bei der Rekonstruktion des Tatherganges.
Und bald standen sie wieder bei den Wachen, die ihnen wie zuvor gerne bei ihrem weiteren Tun behilflich waren. Die Strickleiter und weitere Enterhaken mit
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