Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
den anderen zu. „Ihr wolltet mich treffen“, sprach er ihn an.
Der Mann betrachtete den verkleideten Prinzen verwundert: „Wollte ich das? Was könnte der Grund sein?“
Prinz Raiden grinste selbstgefällig: „Geld – wie immer, Branden Hold, und eine Aufgabe, die Euer Können erfordert. Wir sind alte Bekannte, wenn Ihr unauffällig mit mir kommen wolltet.“
Branden war sich zwar nicht ganz sicher, ob er dem Fremden trauen konnte. Schließlich hatte er nicht nur Freunde auf dieser Welt. Aber sein Instinkt sagte ihm ‚ja‘ und dieser Instinkt hatte ihn noch nie im Stich gelassen.
Schweigsam gingen sie zu Meister Raidens neuem Haus und als die Tür ins Schloss fiel und die Zauber alles abgeschirmt hatten, da wich der Illusionszauber durch eine kleine Geste vom Prinzen von Ardeen und Branden Holds Augen weiteten sich vor Erstaunen:
„Mein Prinz, eine unerwartete Überraschung, Euch hier in Sarekand zu treffen – so weit weg von Ardeen.“
„Das könnte ich genauso gut von Euch sagen, Branden. Nennen wir es einen glücklichen Zufall, der uns wieder einmal zusammenführte. Seid Ihr interessiert an einem gewinnbringenden Auftrag Eures Prinzen?“
Branden verbeugte sich leicht und die Gier glitzerte in seinen Augen.
„Durchaus, mein Prinz. Unsere Geschäftsbeziehungen waren für mich stets vorteilhaft.“
Zumindest meistens. Prinz Raiden erinnerte sich an ihr letztes Treffen in Naganor:
„Habt Ihr die Frau wiedergefunden?“
Der andere tat sehr betrübt: „Leider nein. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe sie wirklich gemocht – auf meine Weise. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen und hoffen wir auf eine bessere Zukunft. Was soll ich für Euch tun, mein Prinz?“ Und damit war ein neuer Pakt geschlossen. Was dazu führte, dass Branden Hold ab jetzt die Zeit mit Herumschnüffeln verbrachte und Prinz Raiden sich etwas mehr entspannen konnte.
Die Informationen flossen reichlich. So erfuhr Prinz Raiden ohne großes Zutun, dass der Widerstand in Kreskent bis auf ein paar unwichtige Reste zerbrochen war. Meister Ewet hatte sich bereits vor Wochen zum König krönen lassen. Das hatte er bei der Versammlung der Turmherren verschwiegen. Nun residierte der Herr des Roten Turmes in der Königsstadt im Palast. Als weitere Information lieferte Branden Hold die Namen der wichtigsten Leute der Stadt und die engsten Vertrauten des neuen Königs.
Am Abend des folgenden Tages, als Meister Raiden wieder zurück in Naganor war, berichtete er alle gewonnenen Erkenntnisse dem ersten Magier.
„Ich habe es schon aus anderer Quelle gehört, dass Meister Ewet sich die Königswürde hat übertragen lassen. Ich werde noch einmal mit ihm reden und hoffen, dass er zur Einsicht kommt.“
„Und was mache ich solange, Meister Elderon?“ Insgeheim hoffte der Schwarze Prinz, dass der Herr des Weißen Turmes ihn von dem undankbaren Auftrag abziehen würde, doch nichts dergleichen geschah.
„Du bleibst in Kreskent und hältst dich bereit. Überlege dir eine Möglichkeit, das Nekronom zu wirken. Denn wenn Meister Ewet nicht einlenkt, dann sollte die Warnung gleich erfolgen.“
Warnung nennt er ein Nekronom, dachte Meister Raiden leicht entsetzt. Der besagte Zauber bedurfte einer starken schwarzen Ader und führte dazu, dass die Magie des Opfers zerstört wurde – und zwar unwiederbringlich.
„Meister Elderon, meint Ihr nicht, es wäre besser Meister Ewet gleich zu töten, als ihn derart zu verstümmeln? Ist das nicht zu grausam?“
Offensichtlich gefielen Meister Elderon Prinz Raidens Worte nicht, denn der Tadel wurde durch den Seelenbann verstärkt: „Raiden, du hältst das für grausamer als den Tod. Wie irrwitzig ist deine Weltanschauung? Tausende von Menschen leben ohne jegliche Art von Magie. Sie führen ein glückliches und zufriedenes Leben. Wenn Meister Ewet sich für die weltliche Macht entscheidet, dann nehme ich ihm die magische Macht, die er benutzt, um falschen Zielen nachzujagen. Er verrät die Grundsätze der Bruderschaft und muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Wir haben Regeln, die für alle gelten. Bricht jemand diese Regeln, dann hat er die Konsequenzen zu tragen.“
Die Selbstgerechtigkeit Meister Elderons ließ Raiden die Galle hochkommen. Schnell beendete er das Gespräch mit ergebener Zustimmung: „Wie Ihr meint, Meister Elderon. Ich warte auf Euer Zeichen.“ Ein Abschiedsgruß und die Verbindung war beendet.
Unter diesen Umständen sollte ich Danian bitten, mich
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