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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Lager magisch herbeizuholen, doch es wäre unter der Würde eines Magiers von Raidens Klasse gewesen, einfach loszulaufen und sie mit bloßen Händen herbeizutragen.
    „Hier!“ Eimer und Spaten landeten in der Grube. „Grab noch ein Stück hinunter. Vielleicht finden wir ja doch noch etwas. Ich denke solange nach.“
    Nachdem der Prinz sich nun ganz aus der Arbeitswelt zurückgezogen hatte, musste Eryn den Eimer füllen und nach oben schaffen. Es war wirklich guter und fruchtbarer Boden, den er hier zutage förderte.
    Der Bodensatz eines Brunnens. Ich bin immer noch überzeugt davon. Der Gedanke geisterte weiterhin in seinem Kopf herum. Manchmal gibt es in Brunnen auf halber Höhe Tunnel, damit man sie säubern kann. Vor allem, wenn ein Brunnen so groß ist wie dieser hier, könnte es durchaus sein. Andererseits haben wir – ich – noch nicht besonders tief gegraben. Es ist untypisch für einen Brunnen, so hoch mit Schlick gefüllt zu sein . Damit beschäftigte sich Eryn gerade, als er Meister Raiden von oben laut fluchen hörte:
    „Scheiße! Im wahrsten Sinne des Wortes. Eryn, du kannst nach oben kommen. Dort unten gibt es sicherlich keinen Tunnel. Ich weiß was das hier ist.“
    Mit einem Tunnelsprung hüpfte Eryn lässig nach oben. „Kein Brunnen?“
    Meister Raiden schenkte ihm einen mitleidigen Blick in der Art von ‚Ach bist du dumm‘, nur war er selbst auch erst vor ein paar Sekunden schlauer geworden.
    „Schau dir die Erde mal genauer an.“ Eine Kunstpause gab Eryn tatsächlich die Möglichkeit die Erde erneut zu begutachten, bevor ihn Meister Raiden dann aufklärte:
    „Das ist Scheiße. Wir haben die Güllegrube gefunden und von der führt mit Sicherheit kein Tunnel in den Keller.“
    „Oh“, bemerkte Eryn wenig geistreich zu dieser Erkenntnis, wobei er sich die Finger an seiner Kleidung abwischte. Im Nachhinein betrachtet, ist es nur logisch, doch wenn man sich in eine Idee verrennt, entgeht einem manchmal das Offensichtliche.
    Das hat lange gedauert und was nun, ihr klugen Forscher und Entdecker?
    „Wenigstens können wir uns an der Scheißegrube orientieren“, fuhr Meister Raiden fort und versuchte dem Umstand noch etwas Gutes abzugewinnen. Dann holte er einen Kristall hervor.
    „Ich habe einen Lageplan von Elverin mit dabei. Hoffentlich ist dieser wichtige Ort auch dort drin verzeichnet.“ Von dem Kristall war die Karte schnell auf Papier gezogen und lag nun vor ihnen. Da gab es viele kleine Gebäude und natürlich den Grundriss des Turmes.
    Meister und Schüler diskutierten angeregt über den möglichen Standort, wobei sie immer wieder Gründe fanden, warum es dieser oder jener Gebäudeumriss auf dem Plan nicht sein konnte.
    Die Stimme sah ihnen dabei amüsiert über die Schulter und lächelte über ihre Mutmaßungen, weil sie ziemlich weit danebenlagen.
    Schließlich brauste Prinz Raiden auf: „Dieser Turm ist wie ein Labyrinth. Wie schön und klar ist da doch mein Naganor strukturiert. Die Grundfeste des Schwarzen Turms basiert eben auf Logik und nicht auf Willkür. Wenn der Drache Elverin nicht zerstört hätte, dann würde ich es jetzt tun!“
    Der stille Zuhörer horchte auf : Der jetzige Herr von Naganor selbst. Das macht ihn für mich nicht sympathischer. Wie ist er hier her ins Mittelland gekommen? Hat der Drache einen Weg nach draußen gefunden?
    Inzwischen wetterte Seine Hoheit weiter: „...Es ist, als ob Ador Coronos selbst mich verspottet, keines seiner Geheimnisse gibt er preis. Was kümmert es ihn, was nach seinem Ableben geschieht? Wer den verdammten Schlüssel bekommt? Nein, warum musste dieser hinterhältige Magier sein Geheimnis mit ins Grab nehmen!“
    Ich bin noch nicht tot und dir werde ich meine Geheimnisse niemals preisgeben.
    „...Der Drache könnte seinen Schlüssel haben und ich meine Freiheit. Nichts als Rückschläge. Es gibt Momente, da habe ich einfach genug. Ich geh jetzt und scheiß auf diesen Turm und diesen Wald und seine elenden Bewohner, im wahrsten Sinne des Wortes.“ Bei diesem mittleren Wutausbruch des Prinzen in der gewohnten Monologform verhielt sich Eryn neutral und unauffällig um dann nur anzumerken: „Ich bleibe solange hier und studiere weiter die Karte, Meister Raiden.“
    „Ja, tu das“, blaffte ihn der Herr von Naganor an, während er bereits über das Geröllfeld kletterte. Und da die Vegetation, abgesehen von dem mächtigen Baum bei der Güllegrube, spärlich war, musste Meister Raiden ein ganzes Stück weit gehen, um einen

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