Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
ich mit ihm reden kann , dachte er, aber der verdammte Schwarze war wachsam, misstrauisch und ziemlich gut. Er schützte sich und den Jungen mit vielfältiger Magie, die nicht einmal der geheime Beobachter unbemerkt durchdringen konnte.
Warten, warten, noch ein wenig warten, wenn sich keine Gelegenheit ergibt, dann kann ich mich immer noch bemerkbar machen. Aber der Junge – ich sehe ihn immer noch als Kind, dabei ist er nun ein erwachsener Mann – ist doch egal, wie ich ihn nenne. Junge, Eryn, Eidbrecher... was sind schon Namen. Deine einzige Daseinsberechtigung ist, mich zu befreien. Freiheit, das ist dein wahrer Name.
Obwohl sich Prinz Raiden sicher war, dass sie die Grundmauern des Goldenen Turmes schon erreicht haben müssten, fanden sie nichts als Geröll.
„Keine Magie, nicht einmal Überreste von Mauern sind zu finden. Ein paar Flecken Unhaer, das ist alles. Der Drache hat gründliche Arbeit geleistet und er scheint recht zu haben. Hier riecht überhaupt nichts nach Magie. So ein gewaltiges Artefakt wie der Schlüssel müsste die ganze Gegend erleuchten, wenn er hier wäre.“ Fast kläglich fuhr Meister Raiden fort: „Der Drache hat mir Hoffnung gemacht, aber nur im Austausch gegen den Schlüssel. Hätte er nicht eine andere Aufgabe finden können? Wie zum Beispiel: Töte dieses giftkotzende Monster. Die Spuren der Monster sind leicht zu finden – folge einfach den Kadavern. Aber nein, es muss eine Suche nach einem verschollenen Artefakt sein. Weißt du, wie viele verschollene Artefakte es gibt, die unglaubliche Kräfte haben und die niemals wieder an der Erdoberfläche aufgetaucht sind?“
Die Frustration war nicht zu überhören und Eryn überlegte, ob er etwas sagen sollte. Doch auch er selbst hegte wenig Hoffnung hier etwas zu finden.
Der unentdeckte Lauscher hätte sich jetzt gerne die Hände vor den Kopf geschlagen . Sie wissen vom Schlüssel und sind zu blind, das Offensichtliche zu erkennen. Und der Drache hat sie geschickt. Das ist nicht gut, gar nicht gut. Wenn der Drache den Schlüssel will, dann fürchte ich das Schlimmste. Er darf ihn nicht bekommen, denn er wird nicht tun, was getan werden muss.
Er fühlte in den Händen seines nutzlosen Körpers das Metallstück des goldenen Schlüssels, das einst das Gefäß für den mächtigen Zauber gewesen war.
Gut muss ich überlegen. Sie dürfen nicht gehen, aber sie dürfen auch nicht zu viel herausfinden. Sie müssen mir helfen und nicht dem Drachen.
Aber Meister Raiden hatte auch nicht vor, so schnell aufzugeben. „Wir werden weitersuchen und jeden einzelnen Stein umdrehen. Hier war der Anfang und es muss Hinweise auf den Schlüssel geben. Es muss einfach...“
Gut, sehr gut. Such weiter und entferne dich endlich von dem Jungen, dann wird das Wunder geschehen.
Sie suchten zwischen den Trümmern, aber fanden nicht einmal Reste von Mauern.
„Es gab sicherlich Kellerebenen in Elverin“, bemerkte Prinz Raiden nach einiger Zeit. „Wenn noch etwas von dem Turm übrig ist, dann die Kellerräume. Aber ich fürchte, wir müssen Unmengen von Geröll beiseite räumen um dort hinzugelangen. Nicht einmal eine Armee von Arbeitern könnte dies in angemessener Zeit bewerkstelligen“, seufzte der Prinz und wies dann Eryn an: „Versuche in der Tiefe nach Hohlräumen zu scannen.“
Meinst du, ich bin ein Idiot? So wird man mich nicht finden. Ich habe an alles gedacht... nur nicht daran, wie man aus dieser sichersten aller Zufluchten wieder herauskommt.
Während die Stimme vor sich hin wetterte, benutzte Eryn den normalen Scan, kam dann aber auf die Idee den Kreis Grau zu benutzen. Kleine Erfahrungen damit hatte er ja bereits an der Felswand gemacht und hier würden ihm sicherlich keine Steinbrocken mehr auf den Kopf fallen. Die lagen ja alle schon zu seinen Füßen. Bei seiner Suche entfernte er sich immer mehr von Meister Raiden.
Gut, noch ein paar Schritte, dann bist du aus seinem Bereich heraus , frohlockte die geheimnisvolle Stimme bereits, da rief Eryn laut:
„Meister Raiden! Ich habe hier was. Da ist ein Hohlraum umgeben von Mauerwerk, direkt unter den Wurzeln eines stattlichen Baumes.“
Der Schwarze Prinz horchte auf und kam unverzüglich herbei: „Lass sehen. Ja, da ist tatsächlich etwas. Wir werden den Zugang freilegen.“ Und dann fingen sie an, Steine aus dem Weg zu schaffen.
Arrrrgg , tobte die Stimme derweil in ihrer Frustration . Fast hatte ich ihn und nun werden sie sich stundenlang mit dem Freilegen der Güllegrube
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