Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken
den Platz gleich neben Armand.
»Wie wir vorhin schon festgestellt haben, scheinen deine Ermittlungen irgendjemanden auf den Plan gerufen zu haben«, sagte Lucian mit ernster Miene, während sie zwei Stück Zucker in ihre Tasse gab. »Wir müssen herausfinden, wie es dazu kommen konnte.«
Schweigend fügte sie einen Schuss Milch hinzu und rührte um, ehe sie seufzend einräumte: »Ich habe keine Ahnung. Wir haben uns bislang nur mit Armand und Harcourt richtig unterhalten können. Allerdings dürfte sich unsere Anwesenheit schnell herumgesprochen haben.« Dabei musste sie an die Reaktion der Gäste im Restaurant denken.
»William?«, fragte Armand überrascht. »Ihn kannst du nicht ernsthaft verdächtigen, er hätte Althea niemals getötet. Sie war seine Tochter.«
Eshe verzog den Mund. »In dem Punkt muss ich dir zustimmen. Ich glaube nicht, dass er etwas mit der Sache zu tun hat. Aber es war sehr aufschlussreich, mit ihm zu reden.«
»Das ist richtig«, entgegnete Lucian. »Harcourt hat dir ein Alibi für Rosamunds Tod gegeben, und er ist davon überzeugt, dass du ihnen nicht nach Toronto gefolgt sein kannst, wo Althea starb. Er sprach davon, dass du mit einer fohlenden Stute beschäftigt warst.«
Armand verzog die Lippen zu einer schmalen Linie, da ihm offenbar eine unschöne Erinnerung durch den Kopf ging. »Das Fohlen haben wir verloren, und die Stute beinahe auch«, sagte er und erstarrte, als ihm etwas zu Bewusstsein kam. »Du hattest mich im Verdacht?«
»Tja, aus meiner Sicht warst du die einzige Verbindung zwischen deinen drei Ehefrauen und Annie«, gab Lucian unumwunden zu.
»Wir mussten etwas in der Hand haben, um dich von der Liste der Verdächtigen streichen zu können«, warf Eshe besänftigend ein. »Die Unterhaltung mit Harcourt war da sehr hilfreich, und auch das Telefonat mit Marguerite. Sie und Jean Claude waren bei euch zu Besuch, aber sie trafen ein, nachdem du bereits an den Hof abgereist warst. Und sie machten sich am Morgen des Feuers auf den Heimweg. Sie konnten bestätigen, dass du nicht da warst, solange sie sich bei dir zu Hause aufhielten.«
»Genau.« Er seufzte. »Aber William Harcourt war schon am Hof, als Cedrick und ich dort eintrafen. Er war vor uns abgereist, aber er war bei mir, als Rosamund starb. Wenn also all meine Ehefrauen ermordet wurden, dann kann er auch nicht der Täter sein.«
»Damit können wir William und Cedrick auch von der Liste streichen, falls Susannas Tod kein Unfall war«, fügte Eshe hinzu.
»Was ist mit ihren Geschwistern?«, meldete sich Bricker von seinem Platz am Herd zu Wort.
»Susanna stand den beiden sehr nahe«, antwortete Armand. »Darum hatte sie ja auch Agnes gewandelt. Die beiden hätten Susanna niemals etwas angetan, zudem waren sie nicht im Land, als Althea starb.«
»So wie es scheint, kommt letztlich niemand als Täter infrage«, stellte Anders nüchtern fest.
»Zu dem Schluss bin ich vor hundert Jahren auch gekommen, nachdem ich mich mit den Umständen dieser Todesfälle auseinandergesetzt hatte«, konnte Armand dazu nur sagen. Er hörte sich niedergeschlagen an.
»Also, irgendwer hat irgendwas getan«, stellte Lucian mit Nachdruck fest. »Es muss einen Grund geben, warum ihr in einen Schuppen eingesperrt wurdet, der in Flammen aufging.«
Schweigen machte sich am Tisch breit, bis Eshe zu Armand sah. »Gibt es noch irgendjemanden, den du schon kanntest, bevor Susanna ums Leben kam?«
Armand überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. »Man hat damals ja viel weiter auseinander gewohnt. Die Harcourts lebten in der Nähe, Marguerite und Jean Claude ebenfalls, Cedrick hat für mich in der Burg gearbeitet, und dann waren da noch Susannas Schwester und Bruder, aber …« Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Das war’s auch schon.«
»Vielleicht war ja Susannas Tod doch ein Unfall, und wir müssen nur nach einer Verbindung zwischen Althea, Rosamund und Annie suchen«, gab Anders zu bedenken.
»Das wäre möglich«, murmelte Eshe.
»Ich weiß nicht«, wandte Bricker ein. »Aber Altheas Tod hört sich auch so an, als könnte es sich dabei um einen Unfall gehandelt haben.«
Eshe schaute ihn ungläubig an. »Soll das ein Scherz sein?«
Überrascht schaute er sie über die Schulter hinweg an. »Nein. Es war ein Brand in einem Hotel. So was kommt vor, das könnte ein Unfall gewesen sein.«
»Dir ist gar nichts merkwürdig daran vorgekommen, als Harcourt uns die Umstände von Altheas Tod beschrieben hat?«, fragte
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