Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
für eine Frau soll das deiner Meinung nach sein?«, wollte er wissen und behielt weiter die Ruhe.
»Eine Frau, die selbstbewusst und sexy ist, die sich in ihrem Körper wohlfühlt. Eine Frau, die Sex am Strand hat oder im Pool oder auf einem Terrassengeländer bei Mondschein.«
Ja, das war ziemlich scharf gewesen, dachte Christian und seufzte leise bei der Erinnerung daran. Der Mond hatte ihr von Leidenschaft erfülltes Gesicht beschienen, als er mit ihr … Hastig schüttelte Christian den Kopf. »Das ist Leidenschaft, das hat nichts mit Selbstbewusstsein oder damit zu tun, dass man sich in seinem Körper wohlfühlt. Meinst du wirklich, so was findest du bei einem Fremden, den du in einem Nachtclub aufgabelst?«
»Warum denn nicht? Selbst du schaffst es, etwas Leidenschaft in mir zu wecken, und dabei bist du schwul«, konterte sie mürrisch. »Es muss jede Menge Leidenschaft in mir stecken. Da wird ein Hetero-Mann doch mit Sicherheit noch viel mehr herausholen können.«
Christian presste die Lippen zusammen. Wenn sie auch nur noch ein einziges Mal betonte, dass er schwul war, dann würde er …
»Hühnchenbrust in Pistazienkruste für zwei.«
Sofort lehnte er sich zurück, damit der Kellner die Bestellung servieren konnte. Nachdem der Mann wieder gegangen war, schlug Christian vor: »Was hältst du davon, wenn wir diese Unterhaltung vertagen und erst mal unser Essen genießen?«
Carolyn legte keinen Protest dagegen ein, aber während sie sich ihrem Essen widmete, verriet ihr Mienenspiel, dass sie verärgert und enttäuscht war, weil er ihren Plan nicht unterstützte. Christian begann sich Sorgen zu machen. Solange sie bereit war, mit ihm zu reden, konnte er ihr anmerken, ob die wachsende Leidenschaft zwischen ihnen und ihr sexueller Frust sie dazu veranlasste, irgendeine Dummheit zu begehen. Wenn er sie so verärgerte, dass sie sich ihm nicht mehr anvertraute, würde ihm diese Gelegenheit genommen werden, alles über ihre Absichten und Pläne in Erfahrung zu bringen.
Während sie aßen, ließ er sich dieses Problem durch den Kopf gehen. Als einige Zeit später ihre leeren Teller abgeholt wurden, sagte er: »Es tut mir leid. Du bist eine erwachsene Frau, die weiß, was sie tut. Ich mache mir nur Sorgen, dass du dich kopfüber in etwas stürzen willst, das dir viel besser gelingen würde, wenn du es langsam und gemächlich angehst. Du sagst ja selbst, dass das erste Mal nervenaufreibend sein wird, und ich habe das Gefühl, dass du diesen Aspekt dabei eigentlich gar nicht berücksichtigst. In einer solchen Verfassung wirst du mit Sicherheit nicht viel Leidenschaft erleben.«
Zwar runzelte sie die Stirn, aber sie hörte ihm wenigstens zu, und Christian konnte weiterreden: »Es ist offensichtlich, dass du mit mir ganz locker umgehen kannst, weil du weißt, dass ich nicht versuchen werde, dich ins Bett zu kriegen. Deshalb bist du entspannt, und vermutlich reagiert dein Körper so, wie du es beschrieben hast. Und in diesen Träumen bist du diejenige, die die Situation unter Kontrolle hat«, sagte er, auch wenn er wusste, dass das nicht so ganz stimmte. »Dein Traumliebhaber tut nichts, was dir unangenehm wäre, und er überstürzt auch nichts. Er nimmt sich Zeit, dich zu erregen.« Zumindest das entsprach der Wahrheit. Carolyn war bei ihrem Weg durch die Träume Schritt für Schritt bei ihm, bis hin zum Orgasmus … sofern sie nicht aus ihrem Traum gerissen wurde, schränkte er ein und fragte sich, ob sie ihm tatsächlich diesen Unsinn abkaufte, den er da von sich gab. Ihr Gesichtsausdruck lieferte ihm keinen brauchbaren Hinweis. »Warte besser, bis du jemanden findest, bei dem du dich wohlfühlst, anstatt den erstbesten Kerl abzuschleppen, der sich in einer Bar nach dir umdreht?«
Carolyn seufzte leise und lehnte sich nach hinten. »Vermutlich hast du recht.«
Am liebsten hätte er vor Erleichterung einen Freudentanz aufgeführt, aber das ging natürlich nicht, zumal in diesem Moment der Kellner mit dem Nachtisch zu ihnen kam. Nachdem er wieder gegangen war, stellten sie beide ihre Teller so in die Tischmitte, dass sie gerecht teilen konnten.
»Hm«, machte Carolyn, nachdem sie von ihrem Apfelstrudel probiert hatte. »Was machst du denn morgen, wenn Bethany und ich diese Segeltour unternehmen werden? Vorausgesetzt, sie fühlt sich dazu überhaupt in der Lage«, ergänzte sie und verdrehte die Augen.
Christian lächelte sie entspannt an. Sie war nicht mehr wütend auf ihn. Diese Erkenntnis erfüllte ihn
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