Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
genug, dass ich ihr Gesellschaft leisten kann, deshalb hat sie vorgeschlagen, dass wir uns etwas zu essen liefern lassen und den Abend hier verbringen.«
»Ach so«, murmelte Gia. »Du rufst an, weil du Christian absagen willst.«
Carolyn seufzte schuldbewusst. »Ja, leider.«
»Dann wird er dich vor morgen Abend nicht wiedersehen?«
»Tja …« Sie verzog missmutig den Mund. »Dafür werde ich noch mal anrufen müssen. Das hängt jetzt alles von Bethany ab. Ich meine, ich bin mit ihr hergekommen, und ich kann sie nicht einfach sitzen lassen und meine Zeit mit neuen Freunden verbringen. Vor allem jetzt nicht, nachdem sie so krank gewesen ist.«
»Ja, schon klar«, antwortete Gia. »Dann verbringt ihr beide mal einen schönen Abend. Du wirst uns fehlen.«
»Danke«, flüsterte Carolyn und legte auf. Sie atmete tief durch, betrachtete sich im Spiegel und fragte sich, warum sie mit einem Mal so deprimiert war.
Christian pfiff leise vor sich hin, als er die Küche betrat, um einen Beutel Blut zu holen. Zwei hatte er beim Duschen getrunken, aber es war ein langer Tag gewesen, und er hatte insgesamt einiges an Zeit in der Sonne verbracht. Deshalb war es ganz sicher nicht verkehrt, auf Vorrat zu trinken, bevor er Carolyn zum Abendessen abholte.
Er verstummte und erstarrte auf halber Strecke zum Kühlschrank, als ihm auffiel, dass alle anderen finster dreinblickten. Fragend sah er in die Runde. »Was ist los?«
»Carolyn hat angerufen«, antwortete Marguerite in einem so sonderbaren Tonfall, dass er sofort beunruhigt war.
»Ist was passiert? Ist ihr was zugestoßen?«
»Nein, es geht ihr gut«, sagte seine Mutter hastig, dann fügte sie widerstrebend hinzu: »Sie hat sogar gute Neuigkeiten berichten können … Bethany fühlt sich deutlich besser.«
Christian kniff rätselnd die Augen zusammen, bis er begriff, was das bedeutete. Er hatte Carolyn nicht länger für sich allein, denn von nun an würden sie entweder mit ihm zu dritt unterwegs sein – oder zu zweit … ohne ihn.
»Es wird wohl eher Letzteres sein«, sagte Julius, der seine Gedanken gelesen hatte. »Jedenfalls trifft das auf heute Abend und den morgigen Tag zu. Sie hat angerufen, um das Abendessen mit dir abzusagen. Bethany möchte, dass sie heute Abend bei ihr bleibt, damit sie früh zu Bett gehen kann und morgen für den Ausflug fit ist. Und Carolyn ist der Meinung, ihr dabei Gesellschaft leisten zu müssen.«
Fluchend ging Christian weiter und riss die Kühlschranktür auf.
»Ist schon gut, Christian, wir werden uns schon etwas einfallen lassen«, versicherte Marguerite ihm.
»Was denn, bitte schön?«, gab er wütend zurück und holte einen Blutbeutel heraus. »Carolyn ist nicht der Typ, der die Freundin im Stich lässt, mit der sie in Urlaub gefahren ist. Heute Abend bleibt sie zu Hause, morgen segelt sie mit ihr zu dieser Insel … Himmel!«, schimpfte er und knallte die Kühlschranktür zu. »Bethany wird sie nur dazu ermuntern, diesen idiotischen Plan in die Tat umzusetzen und mit dem erstbesten Kerl zu schlafen, der sie freundlich anguckt.«
»Was denn für ein Plan?«, fragte Gia erstaunt.
»Oh nein«, murmelte Marguerite, nachdem sie sich einen Moment lang auf Christians Stirn konzentriert hatte, um alle Informationen zu sammeln, ohne dass er erst noch lang und breit etwas erklären musste. »An diese Möglichkeit hatte ich nun wirklich nicht gedacht.«
Niemand fragte, was sie damit meinte, da auch alle anderen nun seine Stirn anstarrten, um die Erinnerung an seine Unterhaltung während des Essens hervorzuholen. Sie musste sich noch ganz dicht unter der Oberfläche befinden, überlegte er griesgrämig.
»Oh Mann«, sagte Gia.
»Halb so schlimm«, entschied Marguerite. »Wir können beide Probleme ganz einfach lösen.«
»Und wie?«, wollte Christian ungehalten wissen.
»Nun, bei Bethany ist es nur eine Frage der Ablenkung. Einer der Jungs soll ihr schöne Augen machen, damit sie beschäftigt ist, und dann ist Carolyn wieder frei für dich«, erklärte Marguerite.
»Das übernehme ich«, bot sich Zanipolo sofort an, was keinen der Anwesenden überraschte. Er stand immer noch auf Sex mit sterblichen Frauen und war so was wie eine Schlampe, wie Christian ganz richtig gesagt hatte.
Marguerite schüttelte den Kopf. »Danke, Zanipolo, aber ich halte Santo für die bessere Wahl.«
»Ich?«, fragte Santo erschrocken. »Wieso denn ich?«
»Du beherrschst den rätselhaften, schweigsamen Typ viel besser, und du strahlst diese
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