Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
männliche Potenz aus. Davon fühlt sich jede Frau angezogen.«
»Ich bin auch potent«, wandte Zanipolo prompt ein.
»Ja, mein Lieber«, sagte Marguerite und tätschelte ihn beschwichtigend. »Aber für dich habe ich eine andere Aufgabe.«
»Und zwar?«, fragte er und klang mit einem Mal sehr skeptisch.
»Du musst eine Gelegenheit finden, um Carolyn zu küssen.«
»Wie bitte?«,
rief Christian ungläubig.
»Ja, weil wir sie dadurch von dem albernen Gedanken abbringen können, dass jeder Mann bei ihr die gleiche Leidenschaft wecken kann wie du«, erklärte sie an Christian gewandt und strich nun über seinen Arm.
»Was soll denn das heißen?«, wandte Zanipolo ein. »Ich bin ein guter Küsser.«
»Davon bin ich überzeugt«, versicherte sie ihm und drehte sich wieder zu ihm um. »Aber da Carolyn dich für den Schwulen in der Band gehalten hat, wirst du in ihren Augen der unattraktivste von euch Jungs sein …«
»Wie?«, unterbrach er sie bestürzt. »Aber wieso das denn? Die Frauen mögen mich!«
»Ja, mein Lieber, das tun sie, weil du sehr witzig bist.«
»Witzig?«, wiederholte Zanipolo entsetzt.
»Auf eine charmante Art«, beteuerte sie. »Frauen mögen unterhaltsame Männer.«
»Er wird sie nicht küssen«, warf Christian ein.
»Hör zu, Christian«, holte Marguerite erneut zu einer Erklärung aus. »Zanipolo …«
»… wird sie nicht mal mit dem kleinen Finger berühren, und erst recht nicht mit seinem dreckigen Maul! Er wird sie nicht küssen.«
»Dreckiges Maul?«, rief Zanipolo aufgebracht.
Marguerite sah ihn an. »Ich bin mir sicher, Christian hat das nicht so gem…«
»Von wegen«, ging der energisch dazwischen. »Seine Lippen haben schon mehr Frauen berührt, als es Sterne im Universum gibt. Er wird sie nicht küssen!«
»Komm, Christian.« Marguerite wollte sich eben wieder umdrehen, da ging Julius dazwischen und zog sie weg.
»Jetzt hör schon auf, ich werde schon ganz rammdösig«, raunte er ihr zu, wobei er den beiden jungen Männern einen finsteren Blick zuwarf. »Zanipolo, du wirst Carolyn küssen, aber ohne Zunge und Leidenschaft. Christian, du lässt ihn gewähren. Wenn sie erst mal gemerkt hat, wie langweilig seine Küsse im Vergleich zu deinen sind, wird sie sich schon von dem Vorhaben verabschieden, sich irgendeinen Liebhaber suchen zu wollen.«
»Langweilig?«, keuchte Zanipolo. »Ich gebe keine langweiligen Küsse!«
»Julius will damit sagen, dass bei dir und Carolyn die Nanos nicht für geteilte Leidenschaft sorgen, und deshalb wirken sie im Vergleich dazu langweilig«, erklärte Marguerite rasch.
»Er wird sie nicht küssen«, beharrte Christian.
»Wäre es dir lieber, wenn stattdessen irgendein Sterblicher das erledigt?«, fragte Marguerite.
»Sie wird niemanden küssen, nur mich«, erklärte er stur.
»Wir versuchen dir zu helfen, Christian«, beharrte Julius ungeduldig.
»Eure verdammte Hilfe hat mich doch überhaupt erst in diese Situation gebracht«, fauchte Christian die anderen an und fuhr kopfschüttelnd fort: »Ihr zu erzählen, dass ich schwul bin! Ich hätte gute Lust, sofort zu ihr zu gehen und ihr die Wahrheit zu sagen!«
»Meinst du, sie ist dafür schon bereit?«, wollte Julius wissen.
»Könnte schon sein«, überlegte Marguerite zur allgemeinen Überraschung. Als Christian sie hoffnungsvoll ansah, fügte sie hinzu: »Immerhin hat sie sich in seiner Gegenwart behaglich genug gefühlt, um über Sex zu reden.« Dann aber gab sie zu bedenken: »Natürlich kann das auch daran liegen, dass sie ihn für schwul hält und deshalb meint, mit ihm unbefangen darüber diskutieren zu können. Aber auch wenn sie noch nicht bereit ist, dürfte sie dicht davor sein. Bedauerlicherweise reicht das jedoch nicht. Mir wäre es lieber, wenn du noch ein bisschen wartest, Sohn.«
Christian schüttelte den Kopf. »Ich will ihr alles sagen und es darauf ankommen lassen.«
»Während Bethany danebensteht?«, fragte Julius.
»Natürlich nicht. Ich würde Carolyn bitten, mit nach draußen zu kommen.«
»Und dann willst du ihr vor der Haustür von Unsterblichen und Lebensgefährten erzählen und davon, dass sie zu dir gehört?«, hakte er höhnisch nach.
Frustriert legte Christian die Stirn in Falten.
»Und wenn sie dann vor dir wegläuft?«, wollte Julius wissen.
»Dann werde ich sie jagen«, sagte er, ohne zu zögern.
»Du kannst sie jagen, aber wenn sie dann nicht bei dir bleiben will, bist du machtlos. Wir müssen ihre Erinnerung löschen, und du darfst dich
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