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Argus #5

Argus #5

Titel: Argus #5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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trotzdem das reinste Chaos, und glücklich sind sie nicht. Nein, Geld ist wirklich nicht alles.»
    «Stimmt, es gibt noch eine ganze Menge anderes im Leben.»
    Gabby zeigte auf ihr Ohr. Es war jetzt ziemlich laut im Lokal.
    Reid beugte sich näher, legte seine Hand auf ihren Rücken und flüsterte in ihr Ohr. Sie spürte seinen warmen Atem im Nacken und bekam Gänsehaut, als seine starke Hand über ihr Kreuz strich. «Erzählen Sie mir mehr von sich, Gabriella. Ich möchte alles von Ihnen wissen.»
    Sie lächelte kokett. Dass sie um ein Haar gegangen wäre, allein nach Hause zu ihrer Katze, wo sie sich irgendeinen blöden alten Film angesehen hätte! Anscheinend wendete sich das Blatt; sie konnte es spüren. Und so erzählte sie ihm, während er ihren Rücken streichelte und mit ihren Haaren spielte, bei zwei weiteren Lemon-Drop-Martinis alles, was er wissen wollte.

3
    O h, es gefiel ihr, wie er ihren Namen aussprach. Gabriella . Und es gefiel ihr, dass er sich nach ein paar Drinks, einem Haufen belangloser Konversation und, wichtiger noch, nach Scharen von jungen Frauen in hohen Schuhen und Miniröcken, die auf dem Weg zur Damentoilette an ihnen vorbeizogen, immer noch an ihren Namen erinnerte.
    Reid strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kam näher. «Hören Sie», flüsterte er, den Mund dicht an ihrem Ohr. «Normalerweise lade ich Frauen nicht zu mir ein. Wirklich nicht, aber …»
    Sie nickte. «Ja.» Der Raum drehte sich.
    «Ja?»
    «Ja, ich komme mit. Sie fragen normalerweise nicht, ich sage normalerweise nicht ja. Aber jetzt ist es raus. Ja.»
    Er lächelte. «Toll. Ich wohne nicht weit von hier.»
    «Toll.» Gabby bückte sich nach ihrer Handtasche unter dem Tisch, und plötzlich drehte sich alles. Sie griff sich mit beiden Händen an den Kopf, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Und schickte ein Gebet zum Himmel, dass sie sich nicht übergeben musste. Den vierten Martini hätte sie sich sparen sollen. Der hatte ihr den Rest gegeben. Nur deswegen hatte sie die impulsive, verrückte Entscheidung getroffen, mit einem wildfremden Mann nach Hause zu gehen. Es war der Alkohol: Er machte sie heiß, und ihre hyperaktiven Pheromone halfen ihr bei der Entscheidungsfindung auch nicht. Schlimmer noch, sie war nüchtern genug, um zu merken, dass sie etwas Dummes tat, und sie tat es trotzdem. Verdammt … Ihr fehlte Sex, daran bestand kein Zweifel. Es war fast ein Jahr her. Und drei Jahre, seit sie mit jemandem zusammen gewesen war. Zwar glaubte sie nicht, dass Reid der «Richtige» war oder so was, oder dass sich nach heute Nacht überhaupt etwas zwischen ihnen entwickeln würde – nein, dazu müsste sie klar denken können. Andererseits war sein Lächeln wirklich umwerfend, und er drehte Filme, verdammt, was sie total anmachte. Außerdem ließ seine Hand, die unter dem Rock auf ihrem Schenkel lag, ihren ganzen Körper bitzeln. Vielleicht hatte sie vorschnell ja gesagt, aber wie Daisy sagen würde, wenn sie jetzt hier wäre: «Man lebt nur einmal …»
    Glücklicherweise gaben ihre Beine nicht nach, als sie aufstand. Reid legte den Arm um sie und führte sie behutsam am Ellbogen durch die Menge, die dicht gedrängt um die Tanzfläche stand, an der Theke vorbei und auf die Straße. Auf dem Bürgersteig standen spärlich bekleidete Menschen zähneklappernd Schlange bis um die nächste Ecke. Für sie fing der Abend gerade erst an. Und die Nacht wäre erst vorbei, wenn die Sonne aufging.
    Die kalte feuchte Luft war erfrischend. Sie ließ Gabby etwas nüchterner werden und entschleunigte den Schwindel, was guttat, auch wenn die Stille hier draußen fast ohrenbetäubend war. In ihrem Kopf dröhnte immer noch Britney.
    «Alles klar?», fragte Reid, als er die Tür eines Wagens öffnete und sie auf den Beifahrersitz setzte.
    «Bestens», log sie. «Alles in Ordnung. Wie nah wohnst du denn?»
    «Nicht weit», sagte er, als er sich ans Steuer setzte.
    «In Manhattan?»
    «Wer kann sich Manhattan schon leisten?», entgegnete er lachend und fuhr auf die Straße.
    «Ja. Stimmt. Is’ verdammt teuer hier. Alles isso teuer.» Fing sie jetzt an zu lallen? Verdammt. Er legte die Hand auf ihren Schenkel und wanderte mit den Fingern unter ihren Rock. Sie streichelte seine Hand und sah zu, wie die Lichtkegel der Straßenlaternen miteinander verschwammen und zu langen weißen Streifen wurden, als der Wagen in einen Tunnel tauchte, der aussah wie der Midtown-Tunnel. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Im nächsten

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