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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zwar nicht ganz zufrieden, aber sie war zu spät auf den Norfolk-Zug aufgesprungen, um ihren Lieferanten großartig unter Druck zu setzen. Außerdem waren neunzig Prozent von allem immer noch eine Menge zu trinken, und die Oenone konnte die Tears quer durch die gesamte Konföderation transportieren. Der Preis stand stets in Relation zur Entfernung, die zurückgelegt werden mußte, und die Kosten eines Voidhawks waren im Vergleich zu einem Adamistenschiff minimal.
    Nach zwei Stunden zäher Verhandlungen trat Syrinx zusammen mit Serina und Mosul auf den Balkon hinaus. Ruben, Tula und Alto hatten sich an einen der niedrigen Wohnzimmertische zurückgezogen, die überall im Empfangsraum standen, und vergnügten sich mit den Weinvorräten ihres Gastgebers.
    Sie standen an einer Ecke des Turms, von wo aus sie einen Ausblick sowohl über den Park als auch über das Meer hatten. Eine sanfte, feuchte Brise zerzauste Syrinx’ Haar, als sie sich mit einem Glas Honigwein in der Hand über das Geländer lehnte.
    – Ich werde tagelang nichts mehr essen können, sagte sie den beiden anderen und übermittelte ihnen ein Gefühl vom rumpelnden Druck in ihrem Magen. – Ich glaube, ich platze gleich.
    – Ich denke oft, daß wir diesem Planeten vielleicht den falschen Namen gegeben haben, erwiderte Mosul. – Bounty hätte viel besser gepaßt.
    – Da hast du recht, stimmte Serina ihm zu. – Kein einziger Norfolk-Händler kann dieser Fracht widerstehen. Sie war zweiundzwanzig, das einzige Besatzungsmitglied, das jünger war als Syrinx; ein wenig kleiner als der edenitische Durchschnitt, mit schwarzer Haut und einem zierlichen Gesicht. Sie beobachtete Mosul und Syrinx in stiller Belustigung und genoß die erotische Ausstrahlung ihrer wachsenden gegenseitigen Zuneigung.
    Syrinx liebte ihre Gesellschaft. Es tat gut, jemanden an Bord zu haben, der so ungeniert mädchenhaft war. Sie hatte ihre ursprüngliche Besatzung wegen der Erfahrung ausgesucht, und sie waren sehr professionell gewesen, aber Serina war jemand, bei dem Syrinx auch einmal aus sich herausgehen konnte. Serina verhalf dem Leben an Bord zu einem Temperament, das vorher nicht dagewesen war.
    – Atlantis-Meeresfrüchte sind eine ziemlich gewöhnliche Fracht, sagte Mosul. – Aber nichtsdestotrotz erfolgreich. Fast jeder Kommandant, der zum ersten Mal nach Norfolk fliegt, hat unsere Produkte an Bord. Das heißt, wenn er einigermaßen schlau ist. Weißt du, daß selbst die Saldanas alle paar Monate ein Schiff hierhersenden, um die Vorräte der Palastküche zu ergänzen?
    – Ione Saldana vielleicht auch? erkundigte sich Syrinx interessiert.
    – Ich glaube nicht.
    – Tranquility besitzt keine eigenen Raumschiffe, sagte Syrinx.
    – Warst du schon einmal dort? fragte Mosul.
    – Ganz bestimmt nicht! Tranquility ist eine Blackhawk-Basis!
    – Ah.
    Plötzlich hob Serina den Kopf und blickte sich suchend um. – Endlich! Jetzt weiß ich, was mir die ganze Zeit gefehlt hat!
    – Und was? fragte Syrinx.
    – Vögel! Auf gewöhnlichen terrakompatiblen Welten findet man an Küsten immer irgendwelche Vögel. Deswegen ist es so still hier!
    Genau in diesem Augenblick erhob sich eines der größeren Fracht-Raumflugzeuge von seinem Landeplatz. Die vertikalen Schubmotoren erzeugten ein durchdringendes metallisches Heulen, bis die Maschine hundert Meter hoch in der Luft war. Dann kippte das Raumflugzeug nach Steuerbord ab und glitt über den Ozean davon, wobei es rasch an Geschwindigkeit gewann.
    Serina fing an zu lachen. – Fast still.
    – Sei eine gute Freundin, sagte Syrinx im Singular-Affinitätsmodus. – Verschwinde.
    Serina schnitt eine Grimasse und leerte ihr Weinglas. »Zeit für ein neues Glas. Ich lasse euch beide für einen Augenblick allein.« Sie schlenderte auffällig mit dem Hintern wackelnd in den Empfangsraum zurück.
    Syrinx grinste. – Meine loyale Besatzung, sagte sie im Singularmodus zu Mosul.
    – Deine attraktive Besatzung, entgegnete er ebenfalls im Singularmodus.
    – Ich sage ihr, daß du das gesagt hast. Aber erst, wenn wir das System hinter uns gelassen haben.
    Er trat zu ihr und legte den Arm um ihre Schulter.
    – Ich muß dir ein Geständnis machen, sagte sie. – Ich bin nicht nur zum Vergnügen da.
    – Sieht ganz danach aus, ja.
    – Ich möchte ein Boot chartern und die Wale sehen. Ich brauche jemanden, der gut genug navigieren kann, um mich zu ihnen zu bringen. Wäre das möglich?
    – Allein auf einem Boot mit dir? Das ist nicht nur möglich, das

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