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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Stück Transparentkomposit, das die gesamte Vorderfront der Kabine einnahm. Der Flieger war von einer Industriestation im Orbit um den Jupiter fertiggestellt worden, wo man die ursprünglichen Flugkontrollen aus Siliziumchips gegen einen Cluster BiTek-Prozessoren ausgetauscht hatte, doch die Sensoren hatten im Gegensatz zu denen der Oenone nur eine erbärmliche Auflösung. Menschliche Augen waren fast genausogut.
    Sie hatten absolut keine Möglichkeit, den Maßstab abzuschätzen. Es gab keine Referenzpunkte. Syrinx wußte nicht, in welcher Höhe sie flogen, ohne den Bordrechner zu konsultieren. Der Ozean rollte unter ihnen vorbei und schien kein Ende zu nehmen.
    Vierzig Minuten später tauchte Pernik Island am Horizont auf, ein grüner Kreis, der ganz offensichtlich aus Vegetation bestand. Die Inseln, mit deren Hilfe die Edeniten Atlantis kolonisiert hatten, bestanden aus einer Abart von Habitat-BiTek. Kreisrunde Scheiben, zwei Kilometer im Durchmesser, nachdem sie ausgewachsen waren, aus einem schwammartigen, aufgeschäumten Material, das für den nötigen Auftrieb sorgte. Das Zentrum wurde von einem kilometerbreiten Park eingenommen, mit fünf Wohntürmen, die an der Peripherie in gleichen Abständen in die Höhe ragten, zusammen mit einer Anzahl Verwaltungsgebäude und den Kuppeln kleinerer Industrien. Der äußere Rand wurde zur Gänze von einer Unmenge Docks für die Fischerflotte und andere Schiffe eingenommen.
    Wie die Sternenkratzer der Habitate, so besaßen auch die Wolkenkratzer auf den Inseln Nahrungssynthesedrüsen, obwohl sie in erster Linie der Versorgung mit Fruchtsäften und Milch dienten – es bestand einfach keine Notwendigkeit, Nahrung zu synthetisieren, wenn man auf etwas schwamm, das allem Anschein nach eine vor Proteinen nur so überfrachtete Suppe war. Jede Insel besaß zwei grundlegende Energiequellen, um ihre biologischen Funktionen zu garantieren. Zum einen Photosynthese: Dichtes Moos wucherte auf jeder Außenfläche, einschließlich der Außenwände der Wohntürme. Zum anderen dreifach redundante Verdauungsorgane, die sich vom Krill-Analogen ernährten, das bartenähnliche Schaufeln unter dem Rand der Inseln aus dem Wasser siebten.
    Das Krill diente als Proteinquelle für den Polyp selbst, und es wurde zu Nährflüssigkeiten umgewandelt. Elektrischer Strom für die Industrieanlagen kam aus langen Thermopotentialkabeln, komplexen organischen Leitern, die sich kilometertief unter den Inseln erstreckten und die Temperaturdifferenz zwischen den kalten und den von der Sonne aufgeheizten warmen Wasserschichten ausnutzten, um einen Stromfluß zu generieren.
    Die Inseln besaßen keinerlei Antriebssystem. Sie trieben, wohin sie wollten, angetrieben von nichts außer trägen Meeresströmungen. Bis zum heutigen Tag waren sechshundertfünfzig Inseln germiniert wurden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Kollision war minimal; es war schon ein Ereignis, wenn sich jemals zwei Inseln bis auf Sichtweite näherten. Oxley umkreiste Pernik Island einmal. Das Wasser in unmittelbarer Umgebung war von einer Flotte von Booten übersät. Die Fischkutter und Ernteschiffe der Insel produzierten ein Gewirr V-förmiger Wellen, während sie zu ihren Fischgründen liefen oder zur Insel zurückkehrten. Freizeitboote tanzten auf den Wellen, kleine Dingis und gewaltige Yachten mit voll geblähten Segeln aus Polypmembran.
    Der Flieger schoß auf einen der Landeplätze zwischen den Türmen und dem Rand zu. Eysk persönlich zusammen mit drei Familienmitgliedern kam zur Begrüßung heran, nachdem sich der Nebel ionisierter Luft rings um den Flieger aufgelöst hatte und durch das Metallgitter des Landefelds neutralisiert worden war.
    Syrinx kletterte über die Treppe nach unten, die aus der Luftschleuse ausgefahren war, und atmete die salzige, feuchte und merkwürdig stille Luft in tiefen Zügen. Sie begrüßte das Empfangskomitee und tauschte Identitätsmerkmale aus: Alto und Kilda, ein verheiratetes Paar Mitte Dreißig, das die Verarbeitung der Fänge beaufsichtigte, und Mosul, Eysks Sohn, ein breitschultriger Vierundzwanzigjähriger mit dunklem Lockenhaar, das bis über die Schultern reichte. Er trug eine blaue Baumwolljeans und war Kapitän eines Fischerboots.
    – Ein Kapitänskollege, sagte Syrinx anerkennend.
    – Das ist nicht ganz das gleiche, erwiderte er höflich, als die kleine Gruppe sich in Richtung des nächstgelegenen Wohnturms in Bewegung setzte. – Unsere Boote verfügen zwar über ein paar BiTek-Apparate, aber

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